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Die Anzahl der Deutschen und Fremden im Schutz.
Febiete Togo
belief sich Ende v. J. auf 59 gegen 50 am Ende
des Jahres 1891 und 35 Ende 1890. Unter den-
selben befanden sich 51 Deutsche, 6 Franzosen und
2 Engländer. Auf die einzelnen Küstenplätze ver-
theilten sich dieselben, wie folgt:
Sebbe 5 Deutsche; Klein-Popo 18 Deutsche und
4 Franzosen; Bagida 1 Deutscher; Lome 18 Deutsche,
2 Franzosen, 1 Engländer; Station Misahöhe 1 Deut-
scher; Ho 4 Deutsche, darunter 2 Frauen; Ameds-
hove 2 Deutsche (1 Frau); Station Bismarckburg
2 Deutsche.
Die deutsche Mission in Togo.
Die ersten Sendboten der Steyler Missions-
gesellschaft des göttlichen Wortes, welche neuerdings
in Neuland bei Neiße in Schlesien eine Filiale er-
richtet hat, der apostolische Präfekt P. J. Schäfer
und P. M. Dier mit drei Laienbrüdern, sind am
27. August v. J. glücklich in Lome angelangt. Nach
einem Briese des Herrn Präfekten, welchen das
III. Heft von „Gott will es“ abdruckt, hat der Agent
von Wölber & Brohm, Herr Cäsar Schulß, den
Missionaren das erste Unterkommen gewährt.
P. J. Schäfer spricht sich sehr anerkennend über
das freundliche Eutgegenkommen seitens des stellver-
tretenden Kaiserlichen Amtsvorstehers in Lome
Stoephasius und des gerade anwesenden Zoll=
verwalters in Klein-Popo Kurz aus. Am 28. August
ist bereits der erste Gottesdienst abgehalten worden.
Das marilime Büreau in Sansibar.
Nachdem der englische Generalkonsul in Sansibar
Sir Gerald Portal sich im Auftrage seiner Re-
gierung nach Uganda begeben- hat, ist zum Vor-
sitzenden des maritimen Büreaus in Sansibar der
dortige französische Konsul Herr Labosse und zum
stellvertretenden Vorsitzenden der Kaiserliche Konsul
Anton gewählt worden.
Der Postverkehr in Kameoun
hat im Jahre 1892 eine bedeutende Vermehrung
gegen das Vorjahr erfahren, wie die nachstehenden
Zahlen neigen Oie eingeklammerten Zahlen beziehen
sich auf 1891
Erlös für Postwerthzeichen 4237 M. (3147);
angenommene Einschreibbriefe 384 Stück (235); des-
gleichen Geldbriefe 22 Stück (7) mit 105 521 M.
(5300); desgleichen gewöhnliche Packete 159 Stück
(97) im Gewicht von 526 kg (300); desgleichen
Packete mit Werthangabe 12 Stück (18) im Gewicht von
29 kg (32); Einzahlungen auf Postanweisungen 479
(401) im Werthe von zusammen 73765 M. (70674).
Bestellte Zeitungen, zulässig seit 1. Juli 1891, 18
für zusammen 169 M. Strafporti 185 M. (103).
Angekommene Einschreibbriefe 316 (278); desgleichen
Geldbriefe 22 (5) im Werthe von 68956 M.(13100);
desgleichen gewöhnliche Packete 657 (509) im Ge-
wicht von 2643 kg (1915); desgleichen Packete mit
Werthangabe 24 (22) im Gewicht von 61 kg (48)
und mit einem angegebenen Werihe von 4538 M.
(1451); Auszahlungen auf Tosiamweifungen 34 (21)
im Werthe von 3501 M. 88 80).
Die Arbeiterverhältnisse in Ramerun
beginnen sich mehr und mehr zu verbessern. Es
werden zur Zeit von dem Gorwernement 358 Ar-
beiter beschäftigt. Hiervon sind etwas weniger als
die Hälfte eingeführte, die übrigen einheimische Ein-
geborene. Von Leßteren sind beim Hafenbau ver-
wendet: 62 Bakokos, 67 Malimbas, 13 Bakwiris,
37 Duallas. Von den Bakokos werden demnächst
weitere hundert erwartet. Die Erdarbeiten des
Gouvernements erfahren hierdurch eine große För-
derung. Bei der Hinterfüllung der Kaiwand werden
192 Arbeiter verwendet.
Missionsthätigkeit in den Schutzgebieten.
Kaiser Wilhelms land.
Nach der letzten Nummer der von der Neu-
dettelsauer Mission herausgegebenen „Kirchlichen
Mittheilungen“ beträgt die Zahl der im Südosten
Neu-Guineas jetzt thätigen deutschen evangelischen
Missionare 11 Personen. Hauptstation ist Simbang,
Zweigstation die zur Tami-Gruppe gehörige Jnsel
Wenam. Eine dritte Niederlassung, die zugleich Ge-
sundheitsstation sein soll, ist neuerdings auf dem
acht Stunden von Simbang entsernten Sattelberg
errichtet. Die Mission hofft sehr auf das Zustande-
kommen einer subventionirten Zweiglinie des Nord-
deutschen Lloyds von Singapore nach Friedrich Wil-
helmshafen. Die Bevölkerung Neu-Guineas ist
ziemlich dicht und kräftig. Auf der Station Sim-
bang hat die Jufluenza geherrscht. Ein Deutscher
Namens Geißler, der auf der in der Nähe gelege-
nen ehemaligen Niederlassung Butanang sich aufhielt,
ist von fremden Schwarzen übersallen worden, die
ihn berauben wollten.