King Beuga hätte vor Auslieserung dieses Haupt-
rädelsführers köne vom Frieden leie Rede sein:
Die Mabeas gingen zurück und lieserten nach
mehreren Tagen ihren bisherigen Herrscher Benga
aus, den ich mit ihrem Einverständniß dem Tode
durch den Strang überantwortete. «
Während meines Aufenthalts am 6. und 7.
d. Mts. in Groß-Batanga habe ich mit 17 Häupt-
lingen Frieden geschlossen. Dieselben sind, je nach
ihrer Leistungsfähigkeit, zu größeren oder geringeren
trafleistungen verpflichtet worden. Der Friedens
schluß mit den übrigen Mabeas steht bei meiner
nachsten ereisung des Südbezirls bestimmt in Aus-
sicht. Wehlan.
von der Expedition des Majors v. MWissmann
ist solgender Bericht eingegangen:
Langenburg, den 25. Februar 1893.
An die Ausführungskommission der deutschen Anti-
stlavereilotterie, Coblenz.
Das von mir besuchie, stark bevöllerte orland
im Norden des Nyasa (unbegründeterweise Konde
genaunt, denn die Eingeborenen kennen diesen Namen
nicht), sowie die Resultate der Expedition Bumillers
bewiesen bald, daß die Wahl einer Station im
Norden des Sces die einzig richtige war, und da
außer dem am Ausfluß des Rumwira gelegenen kein
anderer brauchbarer Hasen existirt, so habe ich jetzt
mit dem endgültigen Aufbau einer tation hierselbst
begonnen.
Nach eingegangener Erlaubniß Seiner Durch-
laucht des Fürsten zu Fohenlohe-Langenburg
habe ich der Station den Namen „Langenburg“,
dem Hasfen „Hohenlohe-Hasen“ gegeben.
Wie schon berichtet, ging ich zur Aufnahme des
Sceufers und besonders um mit den Küstenbewohnern
in Verbindung zu trelen, am 30. Jannar d. Is.
mit dem Stahlboot „Dr. Kayser“ von hier ab.
In Karonga und den rückwärtig gelegenen eng-
lischen Missionsstationen, die die Eingeborenen im
Nordwesten des Sees schon lange kennen, holte ich
mir zunächst Aufschluß über die Verhältnisse im
sogenannten Kondeland, dann besuchte ich einige der
hervorragendsten Häuptlinge und fand, trotzdem im
vorigen Jahre die große ostafrilanische Ninderseuche
auch hier gewüthet und die enormen Rinderherden
zerstört hat, ein an allen afrilanischen Lebensmitteln
überreiches und schönes Land. Die Leute wohnen
in ihren sauberen und hübsch gebauten Häusern
unter mächtigen Schattenbäumen, umgeben von ihren
großen Bananenpflanzungen und Gärten so glücklich,
wie überhaupt Afrilaner nur leben können, sind be-
scheiden, gastfrei und haben sich bisher alle gesähr-
lichen Feinde vom Halse zu halten gewußt und ihre
Unabhängigkeit bewahrt. Unterwegs
traf mich der
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Missions sstcamer „Janson“ und der mir von früher
her bekannte wirklich verdienstreiche. Johnston von
der Missionsstation Lukomo, der mich in Langenbürg
ausgesucht hatte; die Schiffs ost bra pte mir Nach-
richt von Lieutenant v. Bronsart, dem es gelungen
war, 460 der allgemein gesuchten Atongaarbeiter zu
engagiren, und mit denselben über Land zu Herrn
v. Eltz abmarschirt war.
Der Häuptling Makalinga erhielt die deutsche
Flagge. Dieser, die Engländer in Karonga, die
englischen und deutschen Missionarc, die Wakisi, kurz
und gut der ganze Norden des Sees beklagte sich
über den in der äußersten Nordecke wohnenden
Makenja, der durch seine Räubereien hier unten der
einzige Störenfried ist; — infolgedessen sagte ich
Matenja Krieg an. Nach der Station zurückgekehrt,
halte ich den Besuch des Herrn Carl Nauhaus,
Vorstandes der Verliner Missionsstationen am Nyasa.
Das Anerbieten desselben, Matenja zur Sühne für
all seine Räubereien zu veranlassen, nahm ich an
und ging dann weiter zur Aufnahme des südlichen
Theils unserer Küste. Die Fahrt war durch die
landschaftliche Schönheit des schroff in den Sec ab-
sallenden Livingstonegebirges mit seinen tiecfen
Schluchten, Wassersällen und lleinen Häfen eine
äußerst interessante. — In der bisherigen Amelia=
bai, welche ich mir erlaubt habe in „Wied-
hasen“ umzutaufen, gelang es mir, die arabische
Dhau, die hier im Norden den Sklavenhandel
zwischen Deepbai und Wiedhafen vermittelte, zu
lapern. Ich landete so überraschend, daß die Leute
einer anwesenden arabischen Karawane zu keinem
Entschluß kamen, nahm zwei Araber und einen Sol-
daten gefangen und sandte die Dhau mit den Ge-
sangenen an Bord nach Langenburg. Einigen sich
obstinat zeigenden Leuten der Araber wurden die
Gewehre abgenommen. Durch diesen Fang und die
frühere Vernichtung der Dhau Makanjiras sind die
größeren Fahrzeuge auf dem Sce bis auf drei,
welche jedoch dem in englischen Diensten stehenden
Imna in Kokakota gehören, zerstört. Es ist wohl
kleine Frage, daß sich jetzt schon neue im au be-
sinden, so daß für unser Dampsboot immerhin ge-
nügende Arbeit bleibt; auch wird zweisellos der
See von klavenhändlern in größeren Kanus ge-
lreuzt. Ich muß hier gegen meinen früheren Be-
richt berichtigend einschalten, daß sich bei näherer
Untersuchung der jetzige Wiedhasen (Ameliabai) als
ein in jeder Beziehung ausgezeichneter Hafen er-
geben hat, dessen Besetzung mit dem Tage der
Wiedererössnung der Straße nach der Küste, welche
hier einmündet, erfolgen muß. (Für jetzt dagegen
liegt unser Hauptinteresse im Norden des Seces.)
Am Zwölfhafenkap, einem Kap, in dessen Front
nebeneinander 12 kleine, von vorspringenden Felsen-
riffen geschützte Häsen sich befinden, litt ich beinahe
Schissbruch; meine sämmilichen Mannschaften mußten
von abends 10 Uhr bis sast zum Morgen im