Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

Das Wetter war regnerisch, und es wurden auch 
hier nur ganz leichte veränderliche Winde angetroffen. 
Reise von Matupi nach den Salomon— 
Inseln und Sydney. Am 21. Jannar d. Js. 
verließ S. M. Krzr. „Sperber“, Matupi, um nach 
dem auf der Nordspitze der Insel Buka gelegenen 
Königin Carolahafen zu gehen, woselbst am folgenden 
Tage auf 23 Meter Wassertiefe geankert wurde. 
Schon am nächsten Morgen wurde der Hafen wieder 
verlassen und die Reise nach der Bougainvillestraße 
fortgesetzt. Mittags lief der Kreuzer in die Bougain- 
villestraße ein und ankerte östlich von der Shortland= 
Insel in einer Wassertiese von 24 Metern. 
Dieser Ankerplatz gewährt guten Schutz gegen 
Süd= und Westwinde. 
Am 28. Januar morgens wurde die Bougain= 
villestraße verlassen und die Reise nach Sydney an- 
getreten, wo der Krenzer am 6. Februar d. Is. 
morgens einlief. 
(Annalen für Hydrographie, Heft 7.) 
Reise von Rapstadt bis Ramerun. 
Aus dem Reisebericht S. M. Krzr. „Falke“, Kommandant 
Korv.-Kapt. Becker. 
S. M. Krzr. „Falle“ verließ Kapstadt am 16. März 
d. Is. und traf am 18. desselben Monats in Angra 
Pequena ein. 
Der Hafen von Angra Pequena ist, wenn man 
zum ersten Mal hinkommt, schwer auszumachen. Die 
drei Inseln Seal, Penguin und Shark Island wer- 
den erst auf ganz geringe Entfernung als solche er- 
kannt, ebenso sind die als Baken bezeichneten Stangen 
und das Kreuz auf dem Nautilusberge viel zu spät 
zu erkennen. 
Am 20. September setzte der Kreuzer unter An- 
laufen der Hottentottenbai die Reise nach der Wal- 
fischbai fort, woselbst am 21. März gceankert wurde. 
Das Wetter war trübe, theilweise nebelig. Die 
Hottentottenbai ist nicht sehr tief, bietet aber guten 
Schutz gegen die Südwestdünung. 
Während des Aufenthaltes in Walfischbai wurde 
ziemlich regelmäßiges Wetter beobachtet. Im Laufe 
der Nachmittage gegen 5 Uhr wurde es dick und 
tlarte gewöhnlich erst vormittags wieder auf. Wäh- 
rend der Mittagsstunden war das Wetter klar. 
Nachmittags sehte die Südwestbrise ein, welche ge- 
wöhnlich Stärke 3 bis 4 erreichte und eine bedeutende 
Abkühlung verursachte. 
Am 5. April wurde Walfischbai verlassen und, 
nachdem Tsoakhaub angelaufen war, am 8. April in 
der Großen Fischbucht geankert. 
(Annalen für Hydrographie, Heft 7.) 
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Der Wissmann-Dampfer. 
Aus Mozambigque ist ein Telegramm vom 
7. August hier eingetroffen, welches die erfreuliche 
Nachricht bringt, daß der Wissmann-Dampfer im 
September zur Abnahme bereit sein wird. 
Friedensschluß mit den Mabealeuten. 
Nachdem bereits, wie in der letzten Nummer 
(S. 354) berichtet wurde, mit 17 Häuptlingen des 
Mabeastammes Frieden geschlossen war, sind im 
Juni d. Is. bei Gelegenheit der Anwesenheit des 
Assessors Wehlan in Groß-Batanga weitere Friedens- 
abschlüsse mit den noch übrig gebliebenen 12 Mabea- 
häuptlingen zu Stande gekommen. Die Ruhe war 
damit vollständig wieder hergestellt worden, und 
konnte die zum Schutze von Groß-Batanga im März 
dort zurückgelassene Abtheilung der Schutztruppe im 
Juni zurückgezogen werden. 
Expeditionen am Südende des bictoria-Secs. 
Seit Aufang dieses Jahres befand sich der Feld- 
webel Hartmann mit 30 Soldaten und etwa 60 
bis 100 Irregulären am Südende des Viectoria- 
Sees, um dort Ruhe und Frieden herzustellen. Die 
Expeditionen fanden statt in Usmawo, Naba, Kigadjn 
und Urima und endeten mit der Unterwerfung der 
unbotmäßigen Völkerschasten. Kriegerische Zusammen- 
stöße ließen sich dabei in einigen Fällen nicht ver- 
meiden. Doch waren die Verluste auf Seiten des 
Feldwebels dabei nur unbedeutend. Die Züge wer- 
den von dem Erfolge begleitet sein, daß man in 
Zukunft hoffentlich weniger von Näubereien und 
Ausübung des Faustrechts in diesen Gegenden 
hören wird. 
Die Dasenbauten in Ramerun. 
Der Kaiserliche Gonverneur von Kamerun be- 
richtet unter dem 25. Juni d. Is., daß die Hafen- 
bauten daselbst einen rüstigen Fortgang nehmen. Die 
beiden Räume seitlich des Slips sind mit Lehm und 
Sand fertig ausgefüllt, so daß schon mit der Auf- 
füllung des Theiles vor der Faktorei von Rider 
Son and Andrew begonnen werden konnte. Auch 
die Landungsbrücke ist bis auf den Brückenkopf, an 
welchem noch gearbeitet wird, fertiggestellt.
	        
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