ist, durch Bestrafung des Herrn entgegengetreten.
Im Uebrigen kommen solche Fälle nur höchst
selten vor.
Die nach dem Kilimandjaro reisenden Leipziger
Missionare, die wegen der Expedition gegen Meli
längere Zeit auf der Station Jimba bleiben mußten,
dürften seit Ende September nach dem Kilimandjaro
aufgebrochen sein. Sie beabsichtigen, sich zunächst
dem westlich von Moschi gelegenen Madschamagebiet
zu widmen. (Nach der Dezembernummer des evan-
helischen Missionsmagazins.)
Nach einer Zeitungsnotiz hat der Pabst den
zuric Misnionsgesellschasten kürzlich 40 000 Fres.
gescheult.
Das Novemberheft von „Central-Afrika“ ver-
öffentlicht eine Statistik englischer Missionsstationen.
Hiernach hatten zu Ostern d. Is. Kiungani 105 Ge-
meindemitglieder, Mbadeni 270, Mkunazini 123,
Magila 406, Mkuzi 111, Misogwe 82, Kologwe 22,
Umba und Msalaka 44, Newala 369, Masasi 246,
Chitangali 293 (2), Likoma 504, die Seedörfer 773.
In den zu diesen Stationen gehörigen Schulen wurden
2106 Schüler unterrichtet, darunter über 600 Mädchen.
Die Dezembernummer derselben Monatsschrift
giebt die Mittel der Mission (Universities' Mission
to Central Africa) für Januar bis Oktober 1893
solgendermaßen an: Generalfonds # 7800, Spezial-
fonds ## 2395, was gegen den gleichen Zeitraum
von 1892 einen Ausfall von F 1129 bedeutet.
Die neue Missonsturawane der Pallokiner hat
sich am 11. November d. Is. in Hamburg eingeschifft.
Sie wird aber nicht geführt vom P. Georg Walter,
der noch nicht völlig wieder hergestellt ist, sondern
von dessen Bruder P. Friedrich Walter, der bisher
Studienpräfekt in Limburg war.
Eine neue Missionskarawane, welche am 30. Juli
von St. Ottilien nach Dar-es-Saläm abging, ist dort
glücklich angekommen. Sie beslteht aus dem Pater
Cassiani und den Brüdern Florian und Vincenz.
Auf eine neuerliche Anfrage des Mr. J. Pease
im englischen Unterhause über die Abschaffung der
Sklaverei in Britisch-Ostafrika hat der Unterstaats-
sekretär des Auswärtigen Amtes Sir E. Grey ge-
antwortet, daß bisher keine Schritte für eine dem-
nächstige Aufhebung der Sklaverci in den Besihhungen
des Sultans von Sansibar gethan seien. Erfahrungen
der lehzten Zeit hälten gezeigt, daß ein Versuch, auf
die Befreiung der Haussklaven in Sansibar zu be-
stehen, von großen Unruhen und Blutvergießen be-
gleitet sein würde. Es sei daher rathsam, für den
Augenblick alle Kräfte auf die wirkliche Verhinderung
des Sklavenhandels zu konzentriren, und dies sei auch
geschehen. Für die Frage der Aufhebung der Skla-
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verei müsse die Entwickelung des Landes entschei-
dend sein.
Am 5. Juli d. Is. starb in Afrika Dr. G. Heury,
Acht der Livingstonia Mission, am Fieber. — Miß
Frances Hervis Shaw, die wiederholt im Hospital
zu Sansibar tkhätig war, erlag am 9. Oktober zu
Pilsby in England einer kurzen Krankheit. — Bischof
Hill (westliches Central-Afrika) verließ am 21. No-
vember London, um sich am nächsten Tage in Liver-
pool einzuschissen. — Bischof Tucker (östliches Cen-
tral = Afrika) wird in diesem Monat in England
zurückerwartet.
Der Missionsinspektor der evangelischen ostafrika-
nischen Mission Pastor Winkelmann ist von seiner
Inspektionsreise nach Deutsch-Ostafrika am 5. Dezem-
ber d. Is. nach Deutschland zurückgekehrt.
RAus fremden Rolonien.
Maskat.
Herr Dr. Reinhardt aus Sansibar schreibt über
eine in diesem Jahre unternommene Reise nach Maskat,
das wegen seiner vielen Beziehungen zu Ostafrika von
nicht geringer Einwirkung auf das deutsche Schutz-
gebiet und die dortigen Verhältnisse ist, und die
daselbst gemachten Beobachtungen:
Am 4. Februar 1893 schiffte ich mich nach
Aden ein. Dieser Platz hat die Eigenthümlichkeit,
daß er bei fieberkranken Menschen schlimme Rückfälle
bewirlt. Die dortigen Aerzte und der Friedhof be-
stätigen dies; ich selbst wär nahe daran, die Reise
ins Jenseiks anzutreten, erholte mich aber in
14 Tagen so weit, um das Schiff nach Bombay be-
steigen zu können. Eine direkte Verbindung zwischen
Aden und Maskat giebt es nicht, und die erhosfte
Gelegenheit blieb aus. Der Dampfer hatte fast
ausschließlich Engländer an Bord. Unter den Deck-
passagieren waren Abgesandte des Sultans von Lahag,
welche beauftragt waren, arabische Pferde in Bombay
zu kaufen. Ein großer Theil des Orients, auch
Sansibar, bezieht seine arabischen Pferde aus Bombay,
wohin sie von Bagdad via Basra exportirt werden.
In Vombay erfuhr ich das Ableben des Sultans
von Sansibar, was mich insofern näher berührte,
als es auf meine Reise in Oman von hindernder
Wirlung werden mustte. Die Verbindung zwischen
Bombay und Maskat besorgt die Britisch-Indische
Kompagnie. Ich bestieg eins ihrer Boote, die
„Oriental“, welches einige Tage in Kurrachee hielt.
Diese Stadt ist berufen, mit Bombay zu konkurriren
und später den Handel von ganz Nordindien auf
sich zu konzenkriren. An dem europäischen Handel
ist Deutschland ziemlich stark betheiligt, da Indien
für billige Massenwaaren ein guter Abnehmer ist.
Diese Waaren werden in solch enormen Quantitäten
imporkirt, daß es beispielsweise für die großen deuts-
schen Handelsfirmen in Sansibar vortheilhafter ist-