Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

sofort zu beginnen ist, den Offizieren und Beamten 
die Anstellung von Beobachtungen und die Aufnahme 
des Landes zur Pflicht gemacht wird, und daß 
drittens, während allmählich der Elfenbeinhandel 
aufhört, ein neuer Handel im Innern und Plantagen 
an der Küste geschaffen werden müssen, was nur 
durch Errichtung von Wegen möglich ist.“ 
Auch in den Gang der Erzählung sind mehrere 
ausführliche ethnographische und hrographische Be- 
schreibungen eingeschaltet (vergl. Kap. 8, 6, 10, 
18, 20, 22, 23, 30, 32), zwei von denselben 
(Kap. 22 und 32) haben den Pascha zum Verfasser. 
Dr. Stuhlmann widmet dem Leßteren zu öfteren 
Malen warm empfundene Worte und sett seine in 
so vielen Beziehungen bedeutsame Persönlichkeit 
in helles Licht. „Er muß als ein Mann von 
ungewöhnlichen Gaben des Geistes und Charakters 
gelten, dem Nörgler und Feinde nichts anhaben 
können, und den die deutsche Nation mit Stolz den 
Ihrigen nennen darf. Pflichttreuc, Selbstverleugnung 
und Beharrlichkeit, Milde gegen Andere und Strenge 
gegen sich selbst, wissenschaftliche Gewissenhaftigkeit 
und eine fast zu weit getriebene Bescheidenheit zeich- 
neten ihn aus. Er war ein Mann, nehmt 
Alles nur in Allem!“ 
The Rise of our East African Empire by 
Captain F. D. Lugard. Edinburgh and 
London. W. Blackwood and Sons 1893. 
2 Bde. 
Unter diesem Titel hat neuerdings der gelegent- 
lich der Ugandaschwierigkeiten oft genannte Kapitän 
Lugard seine Erlebnisse in Afrika geschildert. Doch 
beschränkt er sich nicht darauf, sondern bespricht auf 
Grund der gemachten Erfahrungen verschiedene 
Fragen, die Ostafrika überhaupt und Britisch= Ost- 
asrika im Besonderen angehen. Die Kapitel 1 
bis 6 spielen in dem Zeitraum von 1887 bis Mitte 
1889, während welcher Zeit der Verfasser an 
Kämpfen gegen Sklavenräuber in Britisch-Nyassaland 
theilnahm. In den nächsten beiden Kapiteln werden 
die Sklaverei und der Sklavenhandel ausführlich be- 
handelt; Kapitän Lugard tritt für eine entschiedene 
aber allmähliche Aufhebung des Sklavensystems ein 
und verspricht sich besonders viel davon, daß der 
Sklaverei, ohne daß administrative Gewaltmaßregeln 
ergriffen werden, die rechtliche Anerkennung versagt 
  
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wird. Im Jahre 1890 finden wir den Verfasser 
auf seinem Wege nach Uganda. Wir lernen seine 
täglichen Beschäftigungen und hiermit das Leben auf 
einer Expedition lennen. Das Ende des ersten 
Bandes enthält Betrachtungen über Kulturverhältnisse, 
Verkehrswesen und die Arbeiterfrage. Der Antor 
hält den Neger der Gewöhnung an regelmäßige 
Arbeit für durchaus fähig. Ferner wird noch eine 
Schilderung wichtiger afrikanischer Thiere mit inter- 
essanten Bemerkungen über die Jagd gegeben. Der 
zweite Theil handelt von Uganda und beginnt mit 
einer Erkählung der Geschichte dieses Landes bis 
zum Jahre 1890. Bekanntlich war Kapitän 
Lugards Lage zwischen „Wa-Ingleza“ und „Wa- 
Fransa“ recht schwierig. Ein vollständig ab- 
schließendes Urtheil über sein Wirken läßt sich 
auch heute noch nicht fällen. Mitte Juni 1892 
verläßt Kapitän Lugard Uganda, um wieder 
nach England zurückzukehren (Kap. 39 und 
40). Das Buch schließt mit einer poli- 
tischen Betrachtung über Uganda. Der Ver- 
fasser gehört zu denjenigen, die sich von Afrika 
eine große Zukunft versprechen. Er schreibt z. B. 
(S. 397): „Ich habe Jahre lang in Nordindien 
und im Penjab gedient, und eine Gegend, die unfrucht- 
barer aussieht, dürftiger bewässert ist, einen mäßi- 
geren Boden und eine ärmere Bevölkerung hat, läßt 
sich kaum denken. Außerdem lag sie bis vor Kurzem 
1500 (englische) Meilen von den Häfen ab. Den- 
noch konkurrirt heute Penjab-Korn mit Erfolg auf 
dem Weltmarkt, gar nicht von seinen anderen Erzeug- 
nissen, wie Opium, Baumwolle u. s. w. zu sprechen. 
Aus dem, was in Indien, Australien, Canada ge- 
schehen ist, alles Gegenden, die keine größeren, wenn 
überhaupt so große Vortheile bieten wie Ostafrika, 
mag der Leser selbst seinen Schluß ziehen.“ 
K.,S.,S. . S. A. S. A. J.S. S. A. S. S. A . E. . S. S. S. . A.. . A. A. S. A. S. A. . 4 
Tikterakur-erxeichnik. 
C. Die deutschen Kolonien. Beschreibung 
e Lam und Leuten unserer auswärtigen Besitzungen. 
Mit 61 Abbildungen und einer (sarb.) Koloni Aelen. 
3. Aufl. M. 3,—. 
M. 2,—, geb. 
Verlag von 9.%½ Lang in Leipzig. 
Gowie, A. English-Sulu-Malny vocabulary. 21 sh. 
Verlag von May in London. 
Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunst, hinter dem Orte die Abfahrt des Schiffes.) 
Gemiehheter Dampser „Admiral“ Hamburg 9/1. — Kamerun. 
S. (Poststation: Kamernn.) 
(Poststation: 
Sansibar.) 
S. M. S. „Sperber“ 3/1. Macassar (Celebes) 8/1. — Singapore. 
S. „Hyäne“ 20/12. Kamernn. 
S. 7 Vermeßschiff „Möwe“ Sansibar. 
S. M. S. „Seeadler“ Sansibar. (Poststation: 
vom 20/1. ab Seychellen.) 
(Poststation: Kamerun.) 
Sansibar.) 
(Poststation: bis 19/1. Colombo,
	        
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