Otavi entfernt, entdeckt worden. Die nach London
gesandten Proben sind durchschnittlich auf 15 Lstrl.
die Tonne bewerthet worden.
Die den Aktionären vorgelegte Bilanz der Ge-
sellschaft balanzirt mit 213 373 Lsltrl. Die Kosten
für die Eisenbahnexpedition haben 9540 Lstrl. be-
tragen; die Ausgaben für die bergmännische Expe-
dition belaufen sich bis zum 30. Juni v. Is. auf
10 492 Lstrl. Zum Schluß des Berichts werden
die guten Beziehungen zwischen den Beamten der
Gesellschaft und den Behörden des Schutzgebiets
dankend hervorgehoben.
Ein Besuch Samuel Mabareros in Windbeek.
Am 18. Dezember v. Is. traf nach vorheriger
Ansage der Oberhäuptling der Hereros Samnel
Maharero mit einer Anzahl seiner Großmannen
und einem stattlichen Gefolge seiner nächsten Ver-
wandten zu einem Besuche in Windhoek ein und
wurde, da Major v. Frangois abwesend war, von
dessen Vertretern, dem Regierungsassessor Köhler und
dem Premierlieutenant v. Frangois, empfangen.
Der ausschließliche Zweck seines Kommens war, wie
Maharero wiederholt versicherte, die deutschen
Beamten zu begrüßen und den Platz Windhoek in
Augenschein zu nehmen. Lag hiernach dem Besuche
lediglich eine private Veranlassung zu Grundc, so
wohnte ihm doch deshalb eine besondere Bedeutung
bei, weil es der erste Besuch war, den der Ober-
häuptling auf Windhoek abstaktete, seitdem der Siß
der Verwaltung und die Schutztruppe dahin verlegt
worden waren. Uebrigens verfolgte Maharero mit
seinem Besuche auch noch eine andere Absicht: in-
solge der Schwierigkeiten mit den Anhängern des
Nikodemus und Riaruras, eines Bruders des alten
Maharero, die ihm die Häuptlingswürde streitig
machen möchten, lag ihm daran, der Kaiserlichen
Regierung seine deutschfreundliche Gesinnung zu zeigen
in der Erwartung, hierdurch seine Antoritöt gegen-
über den ihm mißgünstig gesinnten Häuptlingen ge-
stärkt zu sehen. — Während seines zweitägigen Auf-
enthalts wurden ihm auf seinen Wunsch das Ka-
sernement, die sonstigen Baulichkeiten und die Gärten
der Truppe gezeigt. Am meisten wurde sein In-
teresse jedoch durch eine auf Windhoek zurückgebliebene
Kanone geweckt, die der Lieutenant v. François
zweimal mit Kartuschen geladen abschießen ließ.
Beim Abschiede gab er seiner Befriedigung und
seinem Dank für die ihm zu Theil gewordene Auf-
nahme Ausdruck und bat die Kaiserlichen Vertreter,
ihn recht bald in Okahandya besuchen zu wollen.
Die Bevölkerung von Groß- und Rlein-windhoek.
Nach einer vom siellvertretenden Landeshaupt-
mann zu Groß= und Klein-Windhoek vorgenommenen
114
Zählung befanden sich am 1. Dezember 1893 dort
folgende Einwohner:
2 4 *
* S -zu
Stamm 25 sam-
z men
I. Groß-Windhoek.
1| Deutsche 340 7 2 4 353
2 Beaestards 29 412 244
3 Hottentotten 34% 10 41141105 232
4) Bergdamaras 99 139 89 82 409
5 ) Buschleute 1 7312
6 Betschuanen — 3 — — 8
7N Ovambos — — 2
8 Hereros 2 3 11— 6
9 Baluba — — — 1
Summe ] 608 I 307 158 / 161 I1134
II. Klein-Windhoek einschl. Avis.
1 Deutsche 38 14 2 5159
2 Bastards 19 1619915 69
3 Hottentotten 7 16 · 9942
4 Bergdamaras 34 3442440
5 | Buschleute 7 2 2 1 12
6 Betschuanen — 11 — — 1
Summe 105; 83. 571 50 1 295
III. Gesammtsumme von Groß= u. Klein-Windhoek.
1 613 1 390 215 211 11429
IV. Gegen das Vorjahr mehr.
1 379 182 127 110 1 798
Rus fremden MRolonien.
Rolonialgesellschaft für Neu.Guinea.
Für Niederländisch Neu-Guinen ist zu Amster-
dam eine Handels-Maatschappij errichtet worden.
Die Hauptagentur befindet sich in Ternate, eine
Filiale in Paris. Das Kapital beträgt 500 000 Gulden.
Direktoren sind: C. W. R. van Renesse, van
Duivenbode und G. de Kruyff van Dorssen.
KRautschukerxport aus dem Nongoslaat.
Die Ausfuhr von Kautschuk, welcher im Gebiete
des Kongostaates erzeugt worden ist, hat sich in der
Zeit vom 1. Juli 1886 bis zum 30. Juni 1893
folgendermaßen gestaltet:
8 Werth
1886 (III. u. IV. Quartal) 18 õ69 60000 Mt.
1887 (I. bis IV. Ouartal) 30 050 92 000 -
1888 desg 74294 200 000
1889 desgl. 131 113 360 000
1890 desgl. 123 666 440 000
1891 desgl. 81 6680 260 000 =
1892 desgl. 156 339 500 O00 =
1893 (I. und II. Quartal) 116 301 360 OOdo -