Tikkerarische Besprechungen.
Slizze von Südwestafrika von Joachim Graf
ÖPfeil. Mit Karte. (Petermanns Mittheilungen
1894 Heft 1 und II.)
In einem 14 enggedruckte Seiten langen Auf-
she schildert Graf Pfeil die Erfahrungen, welche
# auf seiner im Auftrag der deutschen Kolonial-
geiellschaft ausgeführten Reise nach Deutsch-Südwesl-
efria gemacht hat. hat die Küste in Port
Plloth betreten und hat von da aus Stolzenfels
und Upington, Rietfontein und Rehoboth besucht.
Er bericttet nicht allein über die natürliche Beschaffen=
beit der durchreisten Gegenden, sondern erzählt auch
wancherlei Interessantes von dem Charakter, den
üuchen und der Vergangenheit der Eingeborenen.
Een Urtheil über das Land deckt sich im Wesent-
litm mit dem von Prof. Dr. Schinz. Er hat
4asalls das Vorhandensein zahlreicher unterirdischer
Hosserodem in den anscheinend ganz dürren Steppen
boobachtet und weist darauf hin, daß es nur sach-
budiger Arbeit bedürfe, um fruchtbare Ackerflächen
esschließen. Ueber den Werth der geographischen
Apfnahmen des Reisenden wird sich ein Urtheil erst
sinn lassen, wenn genaue astronomische Beobachtungen
vorliegen.
Dr. Günther K. Anton. Französische Agrar-
politik in Algerien. Leipzig, Duncker u.
ßumblot, 1893.
Die lleine Schrift, welche die Frucht längerer
au On und Stelle ausgeführter Studien des Ver-
jesers ist und ein Vorläufer weiterer Arbeiten sein
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soll, entrollt ein interessantes Bild der Schwierig-
keiten, mit denen Frankreich bei der Besiedelung des
dicht bevölkerten Algier mit Europäern zu kämpfen
hat. Wiederholt hat die französische Verwaltung ihr
Syslem wechseln müssen, und erst jetzt scheint sie die
richtigen Mittel und Wege gefunden zu haben, indem
sie das von England bei der Kolonisirung Australiens
gegebene Beispiel nachahmt. Es ist kein Zweifel,
daß ähnliche Schwierigkeiten bei fortschreitender
Besiedelung von Südwestafrika und bei größerer
Entwickelung des ostafrikanischen Plantagenbaues sich
ergeben werden. Dr. Antons Schrift wird im
Zusammenhang mit der übrigen Algier betreffenden
Litteratur dann voraussichtlich manche nüglichen Finger-
zeige zu geben im Stande sein.
Die Verhandlungen der Berliner anthro-
pologischen Gesellschaft vom 18. November 1893
enthalten einen mit verschiedenen Illustrationen
ausgestatteten Vortrag, welchen Graf Hermann
v. Schweinitz und Krain über seine Erfahrungen
unter den Stämmen der Wanyamwesi, Wassukuma,
Wasima und Wakara in Deutsch-Ostafrika gehalten
hat. Der Vortragende hat eine Menge interessanten
und werthvollen Materials in einer den Forderungen
der Wissenschaft entsprechenden Weise gesammelt und
damit Herrn Geheimrath Prof. Dr. Virchow die
Möglichkeit zu eingehenden Untersuchungen über diese
vom naturwissenschaftlichen Standpunkte aus noch
sehr wenig bekannten Völker gegeben. Die Resultate
einer Forschungen sind gleichfalls in dem vorliegen-
den Hefte niedergelegt.
4„(„„„„„ „G e e e n
—.
Schiffsbewegungen.
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Ankunft, hinler dem Orte die Abfahrt des Schiffes.)
Cmielheter Dampfer „Admiral“" 28/1. Kamerun. (Poststation: Kamernn.)
6E. W. S. „Bussard“ 25/11. Auckland Mitte März — Sydney. (Poststation: bis 16/3. Sydney, vom
17/3. ab Apia (Samoa-Inseln.).
S. „Falke“ 8/2. Melbourne 10/2. — 13/2. Sydney 28/2. — Jerwisbai 11/3. — Sgyduey.
E. M.
oststation: Apia [Samoa-Inseln!].
ene. (Poststati * Inselul.)
G. W.
S. M. S. „Seeadler“ Sansibar.
E. M. S.
(Poststation: Kapstadt.)
—
„Hyäne“ 20/12. Kamerun. (Poststation: Kamerun.)
Vermeßschiff „Möwe“ 9/2. Colombo 13/2. — 18/2. Bombay.
(Poststation: Sansibar.)
S. „Sperber“ 7/2. Colombo 12/2. — 20/2. Seychellen 20/2. — 27/2. Sansibar 3/3. — Kapstadt.
(Poststation: Sansibar.)
Derkehrs-Machrichten.
In Kilwa (Deutsch-Ostafrika) ist eine Reichs-Telegraphenaustalt errichtet worden.