heit des Kaffeebaumes, wird auf Java als Djamoer
Obepas (Giftpilz) bezeichnet: während der Stamm
ein weißliches Aussehen erhält, werden die sekundären
und dann die primären Aeste schwarz und sterben
bald ab. Auch hiervon kennt man den Pilz noch
nicht. Das beste und bei rechtzeitiger Anwendung
meist erfolgreiche Mittel besteht auch hier darin, daß
man die befallenen Zweige unterhalb der Angriffs-
stelle abschneidet und verbrennt.
B. Thierische Parasiten.
Nachdem wir hiermit die bekannten Pilzkrank-
heiten des Kafseebaumes kurz besprochen haben,
bleibt uns noch übrig, die schädlichsten thierischen
Parasiten durchzugehen.
Wie wir bei den Pilzen zuerst die Blattparasiten
betrachtet haben, und allmählich den Stamm herab-
hegangen sind, so werden wir die gleiche Anordnung
auch bei den thierischen Parasiten verfolgen.
1. Kaffee-Motte, Cemiostoma colleellum,
engl. white f1y.
Dies ist ein in Amerika überaus schädliches
Thier, welches in Brasilien die Ernte um ein Fünftel
vermindern soll, und auch in den gesammten Antillen,
Venezuela 2c. häufig auftritt, und zuweilen, wie z. B.
1877 in Dominica, ganze Ernten vernichtete. Diese
Motte richtet erst seit den fünfziger Jahren größeren
Schaden an, und zwar dadurch, daß ihre Larve die
Blätter unterminirk, ähnlich wie eine Verwandte bei
uns die Blätler des Goldregens. Hierdurch ent-
färben sich die betreffenden Stellen der Blätter, dann
bräunen sie sich, und schließlich fallen die ganzen
Blätter ab. Die Bäume treiben zwar wieder neue
Blätter, doch werden sie durch den Stoff= und Zeit-
verlust sehr geschwächt. Am besten werden die an-
gegriffenen Blätler abgepflückt und vernichtet, wenn
die in ihnen wohnenden Larven etwa zwei Wochen
alt sind, und demgemäß die Flecken schon sehr dent-
lich erkennbar sind. Später können dann auch noch
die Cocons der Puppen durch Bürsten entfernt
werden.
Dr. Imray in Dominica schlug vor, die Bäume
in starkem Schatten zu halten, und alles Unterholz
zu entfernen; es ist in der That nicht undenkbar,
daß die dadurch länger haftende Benetzung der
Blätter durch Negen oder Thau der Larve nicht zu-
sagt. Der liberische Kaffee ist frei von dem Insekt;
er wird zwar befallen, aber die Larve gedeiht nur
in den dicken Keimblättern, kränkelt und siecht da-
gegen in den trockenen definitiven Blättern dahin.
Man muß demnach die Saatbeete von liberischem
Kaffee möglichst entfernt halten von den an dieser
Krankheit leidenden arabischen Kafseebäumen.
2. Vlatt-Rüsselkäsfer. Arrhines destructor
Nietu.
Ein prachtvoller grüner, dicht mit goldgrünen
Schuppen bedeckter Rüsselkäfer, der in Bezug auf
Größe und Färbung sehr varürt, und in der trockenen
437 —
Saison erscheint. Lokal thut er in Ceylon recht
großen Schaden, indem er fast sämmtliche Blätter
abfrißt und jedes Jahr von neuem auftritt. —
Absammeln und Abschütteln des Käsers ist das ein-
zige Gegenmittel.
3. Blattmilbe. Acarus colleasec.
Dies ist ein mit dem bloßen Auge kaum sicht-
bares, auf den Blättern lebendes, mit der kleinen
rothen Blattmilbe unserer Zimmerpflanzen verwandtes
Thier, von hellrother Färbung mil behaarten Beinen
und vier Reihen Haaren auf dem Rücken.
Im Allgemeinen ist es nicht allzu schädlich, je-
doch leiden einzelne Bäume häufig sehr durch dieses
Thierchen.
4. Braune Kaffee-Schildlaus, Lecanium
colleae, engl. brown or scaly bug.
Während die minimalen Männchen dieses Thieres
zwei Flügel besitzen, sind die gelblichen, grau und
braun gescheckten Weibchen schildförmig, flügellos, ohne
deutliche Segmentirung, und siten wie Miniakur-
Muschelschalen den jungen Zweigen und Früchten eng
angepreßt. Sie kommen im ganzen Verbreitungs-
bezirk des Kaffeebaumes vor, richten aber nur zeit-
weise größeren Schaden an, und zwar namentlich in
kalten, feuchten, eingeschlossenen Gegenden, also be-
sonders in den engen Gebirgsthälern. So wurde in
Ceylon durch das Lecanium im Jahre 1847 etwa ein
Drittel der ganzen Ernte vernichtet, wogegen im fol-
genden Jahre das Thier wie verschwunden war. Da
eine Reihe von Schlupfwespen, Milben und Käserlarven
der Schildlaus nachstellen, so ist ein dauernder Ruin
der Planlagen durch die Schildlaus kaum zu be-
fürchten. Die Mittel, die man gegen das Thier
brauchte, wie Bestreuunng der Bäume mit Salpeter
oder Schwefel, das Verbrennen von Gras und
Blättern, um die Thiere todt zu räuchern, hatten
wenig Erfolg. Besser ist es, die Stellen, wo sie
sivzen, mit Seisenwasser, Tabaksabkochung 2c. zu be-
gießen, zu bespritzen oder zu bepinseln, am besten ist
es natürlich, aber sehr mühsam, die Thiere selbst zu
zerdrücken.
5. Weiße oder mehlige Schildlaus, Coccus
adonidum L., engl. white or mealy bug.
Diese auch bei uns in Treibhäusern viel auf-
tretende Schildlaus, eine nahe Verwandte des
Cochenillen-Insektes, unterscheidet sich von der vorigen
besonders dadurch, daß das dickleibige Weibchen nicht
sest dem Ast anklebt, sondern zeitlebens beweglich
bleibt; es ist der Grundfarbe nach zwar purpur-
braun, aber mit weißem mehligen Pulver bedeckt,
welches am Rande des Thieres eine steife Borde
bildet und hinten in zwei Spitzen ausläuft; auch
hier ist einzig das nur etwa ¼ Linie lange Männchen
geslügelt.
Auch diese Art besitzt zahlreiche Feinde unter
den Schlupfwespen, Milben und Käsern; die Abwehr-