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schwächten Wurzeln vorziehen und leichter ganz zu
vernichten vermögen.
11. Engerlinge. Melolontha und verwandte
Gattungen z. B. Leucopholis tc.
Es sind dies Verwandte unseres Maikäfers, wovon
es in den Tropen eine große Menge Arten giebt,
deren Larven häufig ungemeinen Schaden in den
Kaffeepflanzungen anrichten. Die durch sie hervor-
gerufene Krankheit wird in englischen Kolonien meist
als grub-pest bezeichnct; allein von Ceylon werden ·
sechs Melolontha-Arten und im Ganzen 15 bis 20
Arten der Verwandtschaft angeführt. Nach der Farbe
unterscheiden die Pflanzer meist weiße und graue
Engerlinge, jedoch sind auch die Größenverhältnisse
der Larven wie auch der entwickelten Käser sehr
verschieden, und letztere sind ½ bis 1½ mal so groß
wie unsere Maikäfer, von ähnlicher Form, und
meist bräunlicher oder kupferfarbiger Färbung und
häufig gestreift oder gefleckt. Besonders in humus-
reichem, nicht allzu bündigem leichten Lehmboden
treten die Engerlinge massenhaft auf; die eben aus
den Eiern ausschlüpfenden Larven leben längere Zeit
von zersetzten Pflanzentheilen, erst später greifen sie
die Wurzeln der lebenden Bäume an. Je weniger
todtes Holz sie finden, um so mehr wenden sie sich
den lebenden Wurzeln zu. Hierdurch werden die
Blätter gelb und allmählich sterben erst die sekun-
dären, dann die primären Zweige ab, namentlich
wenn das Wetter trocken ist; erst nach 3 bis 4 Jahren
erholen sich solche Pflanzen, wenn man nicht recht-
zeitig gegen die Engerlinge zu Felde zieht. Während
der Maikäser bei uns 3 Jahre als Engerling zu-
bringt, ist die Enkwickelung der kropischen Verwandten
lürzer, einige kleinere Arten leben nur 10 Monate
als Engerling, andere entwickeln sich in einem Jahre,
eine Art, die 1½ mal größer ist als unser Mai-
käfer, braucht aber gleichfalls etwa 3 Jahre zur
Entwickelung.
Man vernichtet entweder die Engerlinge oder die
Käser; dem Puppenstadium ist schwer beizukommen,
da die Thiere zu dieser Zeit tief in der Erde ein-
gegraben sind.
Das Ausgraben der Engerlinge ist zwar eine
mühsame Arbeit, aber das einzig wirklich sichere
Mittel; während einige Kulis nur vier Bäume
pro Tag säubern können, bringen es andere auf
70 Bäume. Man schüttet beim Graben die Erde
zu 6 bis 9 Zoll hohen Wällen auf, und durchwühlt
letztere mit lanzetlförmigen Holzstäbchen; die Enger-
linge wirft man in kleine Körbe und tödtet sie
nachher durch heißes Wasser. Man muß das Um-
graben, wobei natürlich der Wurzeln wegen scharfe
Instrumente zu vermeiden sind, so oft wiederholen,
als noch Engerlinge in Menge vorhanden sind.
Man hak versucht, durch Kalkdüngung die Thierc
zu tödten, was aber mißlang. Dünger in Löcher
eingegraben lockt die Engerlinge an, und so kann
man sie massenhaft fangen; auch überstehen die
Bäume bei guter Düngung besser dem durch die
Engerlinge angerichteten Schaden.
Pariser Grün tödtet zwar die Engerlinge, jedoch
ziehen sie sich meist vorher zurück; es wird empfohlen,
dem Dünger etwas Pariser Grün zuzusetzen; auch
Karbolsäurepulver, auf den Boden gestreut, vertreibt
die Engerlinge ganz oder treibt sie wenigstens in
größere Tiefen hinein. Verbrennen von Gras da-
gegen hat sich als nußlos erwiesen.
Viele Engerlinge werden von Wildschweinen,
Spinnen, Eidechsen, Vögeln 2c. getödtet, namentlich
ist es gut, Hühner in die Pflanzung zu treiben. —
Ferner werden eine Unmasse Engerlinge von zwei
Pilzen getödtet, von denen der einc als ein weißes
Mveelgeflecht das Thier umzieht, während der andere,
Cordiceps Barnesii, von dem Kopfe des Enger-
lings aus zu einem langen keulig verdickten Stiele
auswächst.
Die Käser fängt man am besten, wenn sie
schwärmen. Nach ihrem abendlichen Fluge fallen
sie mit Vorliebe auf großblättrige oder harzige oder
wohlduftende Pflanzen nieder, besonders auf allein-
stehende oder die Wege begrenzende Bäume.
Namentlich die Bäume von Cinchona succi-
rubra, die man häufig in den Kaffeepflanzungen
an den Wegen siehen hat, werden bevorzugt, auch
Rosen rc. Uebrigens soll es genügen, an den Wegen
5 Fuß hohe Stangen aufzustellen, an denen oben Bündel
von Allang-Allang-Gras angebunden sind. Man läßt
diese Bäume von den Kulis schütteln und setzt Preise
für das Sammeln aus. — Auch während des Tages
kann man sie suchen lassen, sie sitzen dann entweder
an der Unterseite der Blätter oder namentlich die
trächtigen etwas unter der Erdoberfläche.
Auch den Käfern wird übrigens von Vögeln
und Fledermäusen sehr nachgestellt, jedoch in ge-
ringerem Maße als den Engerlingen. Es verhält
sich übrigens auch in den Tropen so wie bei uns,
daß auf maikäserreiche Jahre wieder solche folgen,
in denen sie selten sind; nur daß sich daselbst öfters
mehrere solcher Jahre, in denen sie häufig sind, an-
einanderschließen, was eine Folge der meist nur ein-
jährigen Entwickelungszeit ist, während bei uns ja
nur jedes 3. oder 4. Jahr als Maikäferjahr gilt.
12. Rosenkäser. Arten der Gattung Cetonia.
Diese meist schön gesärbten, den Maikäfern an
Größe nachstehenden, aber an relativer Breite über-
treffenden Käfer treten in Ceylon zuweilen ganz
massenhaft auf und verursachen viel Schaden. Die
graue, mit einem röthlichen Haaranflug bedeckte
Larve sieht dem Engerling sehr ähnlich, aber der
Kopf ist kleiner und die sechs Beine sind kürzer;
auch sie nährt sich von den Wurzeln des Kaffee-
baumes; ferner ist auch der Käfer dadurch schädlich,
daß er die Blüthen des Kaffees aufressen soll. Da
es ein am Tage fliegender Käfer ist, so wird als
bestes Mittel empfohlen, durch Knaben auf den
Wegen der Plautagen mit Tüchern oder Säcken die