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Nichtamtlicher Theil.
Perwnal-Wachrichten.
Deutsch-Cstafrika.
Der Kaiserliche Gouverneur Freiherr v. Schele
hat die Plantagen Derema und Nguelo' besucht und
bei dieser Gelegenheit die neuerbaute Eisenbahn von
Tanga aus 10 Kilometer weit befahren.
Der Kaiserliche Gouverneur Freiherr v. Schele
beabsichtigt am 1. September d. Is. zu der bereits seit
längerer Zeit geplanten Expedition gegen die Wahehes
aufzubrechen.
Der zum ständigen Stellvertreter des Kaiserlichen
Gouverneurs für Deutsch-Ostafrika ernannte Oberst-
lieutenant v. Trotha ist am 27. Juli in Darses=
Saläm eingetroffen.
Die mit dem neuen Dampfer des Kaiserlichen
Gonvernements für Deutsch-Ostafrika dort angelang-
ten Beamten Zielesch, Berg, Eberhardt und
Möller sind in den Dienst der Gouvernements-
floltille eingestellt worden.
Der bisherige Lieutenant in der Kaiserlichen
Schutztruppe Freiherr v. Schreuck v. Nohing ist
zum Kompagnieführer befördert worden. Beurlaubt
sind von der genannten Truppe seit dem 30. Juli
d. Is. der Lientenant Storch, der Zahlmeister-
aspirant Körner und der Sergeant Hentschel.
Die Aktnare Andres, Beer und Donner sind
am 27. Juli d. Is. in Dar-es-Saläm eingetroffen.
Als Rechnungsbeamter ist der Regierungs-Civil=
Supernumerar Spieth angenommen, der am 29.
v. Mts. die Ausreise angetreien hat.
Kamerun.
Als Arbeiteraufseher ist der bisher im Dienste
der Firma Schmidt beim Hafenbau beschäftigte G. L.
Fahl vom Kaiserlichen Gouvernement angenommen
worden.
Cogo.
Der mit der Vertretung des Lehrers Koebeleè
beauftragte Lehrer Walter ist am 7. Juni d. Js.
in Klein-Popo eingetroffen.
Südwestafrika.
Nach einem Berichte des Kaiserlichen Landes-
hauptmanns Majors Leutwein aus Hai gamkhab
vom 22. Juli d. Is. ist die Verstärkungsmann=
schaft am 18. desselben Monats von ihm in Tsoak-
haubmund in Empfang genommen und sofort gegen
die Naukluft geführt worden. Von Windhoek aus
ist eine Kolonne unter Lieutenant Schwabe bben-
dahin aufgebrochen, so daß beide Abtheilungen Ende
Juli vor der Nankluft sich vereinigen sollten.
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Nachrichten ans den deuklschen Schuhgebieten.
Deutsch-Hltafrika.
Baumwollenkultur.
Von hervorragend sachverständiger Seite ist über
die vor Kurzem in Deutschland eingetrossene Baum-
wolle von der Plantage Kikogwe (Ostafrika) das
nachstehende Urtheil abgegeben worden:
Die Baumwolle ist größtentheils sast tadellos und
mit midling Texas good color und staplc auf
eine Linie zu slellen, ja an Stapel übertrifft dieselbe
fast „even running widling Texas“. Auch ist
dieselbe laubsrei und ziemlich gut gereinigt; nur ist
hin und wieder noch etwas „Fly“ dazwischen, das
heißt kurzfaserige Baumwolle, die im Spinnprozeß
verfliegt. Wird auch dieser etwas mehr Verlust bei
der Verarbeitung gebende Uebelstand beseitigt, so
lann dieselbe sich ebenbürtig den besseren Qualitäten
von Texas-Baumwolle an die Seite stellen. Der
Preis stellt sich auf 31½2 Pf. für das engl. Pfund.
Beste texanische Baumwolle kostet 32 Pf. Zwei
andere Sorten sind in Qualität und Stapel befrie-
digend, während sie durch die schlechte Farbe einige
Pfennige weniger werth sind als weiße Waare
gleicher Qualität.
Peuschreckenplage.
Nach Briefen des englischen Missionars G. Dale,
welche „Central Africa“ veröffentlicht, kamen die
ersten Heuschreckenschwärme 14 Tage vor Ostern nach
dem Bondclande. Sie ließen sich im Osten desselben
in der Wildniß nieder und legten dort Eier. Die
Weißen schenkten ihnen wenig Beachtung, doch die