setzung der Straße von Keve durch den Urwald nach
Assahun. Der Straßenbau übt bereits einen guten
Einfluß auf den Handel. Die Händler aus Gaphe
und Game sowie Karawanen aus Akposo, Adeli,
Gbele, Kebn, Kratsi u. s. w., welche früher der
schlechten und sumpfigen Wege nach Lome wegen
ihre Waaren lieber nach Kitta führten, ziehen sich
jetzt auf der guten Straße nach ersterem Orte. Aller-
dings wandern sie auch auf ihr troßz der Breite des
Weges nach alter Sitte im Gänsemarsch. Auch der
Import von europäischen Waaren aus Lome nach
dem Innern ist in stetem Zunehmen begriffen.
Drutsch-SZSüdwelkafrika.
Wegeverbesserung in Südwestafrika.
Seitens der Kaiserlichen Landeshauptmannschaft
wird im Einvernehmen mit den Hauptinteressenten
seit dem 1. September d. Is. bis auf Weiteres von
jedem von der Küste (Walfischbai oder Tsoakhaub-=
mündung) kommenden beladenen Frachtwagen, welcher
in Windhoek abladet oder Windhoek passirt, eine
Gebühr von 10 Mark zum Zweck der Bildung eines
Wegebaufonds erhoben. Wie der Regierungsassessor
v. Lindequist weiter berichtet, hat sich das Be-
dürfniß nach einer Verbesserung der großen Verkehrs-
straßen nach der Küste mit dem stetig wachsenden
Verkehr immer mehr fühlbar gemacht.
wird meistens der über Groß-Barmen und Otyim-
bingwe führende Weg benutzt.
Zur Zeit
Derselbe ist aber an
einzelnen Stellen, besonders zwischen Barmen und
Otyimbingwe sehr schlecht. Die an der Beibehaltung
dieses Weges interessirten Weißen von Otyimbingwe
haben erklärt, gern Beiträge zur Ausbesserung der
Straße zahlen zu wollen, ebenso haben die für den-
selben in Betracht kommenden Hererohäuptlinge
Samuel Maharero aus Okahandya und Zacharias
aus Otyimbingwe ihre Beihülfe durch Gestellung von
Arbeitern versprochen.
Dem erwähnten Berichte entnehmen wir darüber
Folgendes:
Auf der zur Besprechung verschiedener Angelegen-
heiten auf den 16. August d. Is. von mir nach
Windhoek einberufenen Versammlung der Einwohner
von Groß= und Klein-Windhoek und Avis, die zahl-
reich besucht war, kam unter Anderem auch die
Wegefrage zur Verhandlung. Der Vorschlag des
Ausbaues eines Weges nach der Küste wurde mit
Freuden begrüßt und darauf der Antrag des An-
siedlers Ludwig aus Klein-Windhoek, daß jeder
von der Küste nach oder durch Windhoek kommende
Frachtwagen für den in Aussicht genommenen Wege-
bau 10 Mark zahlen solle, einstimmig angenommen.
Ich habe mich alsdann noch mit den Farmern im
Schafrevier und mit den Hauptfrachtsahrern, den
Bastards in Rehoboth, in Verbindung gesetzt, wo ich
den Gegenstand schon früher im Nathe gelegentlich
meiner Reise dorthin besprochen und volle Zustimmung
gefunden hakte. Sowohl die Leute aus dem Schaf-
revier, wie Kapitäm und Rath zu Rehoboth haben
sich mit Zahlung dieser Abgabe bereitwilligst einver-
standen erklärt.
Ueber die Frage, welcher Weg ausgebessert wer-
den soll: der kürzere Quisipweg oder der erwähnte
über Barmen, Otyimbingwe, gingen die Meinungen
auseinander. Es wurde daher auf meinen Vorschlag
eine Kommission gewählt, die zunächst den Quisipweg
auf seine Ausbaufähigkeit und die durch dieselbe etwa
verursachten Kosten prüsfen soll. Außer zwei Wind-
hockern werden ein Herr aus dem Schafrevier und
zwei vom Rath in Rehoboth designirte Bastards,
die als alte Frachtfahrer den Weg gut kennen, theil-
nehmen. Ich habe gleichfalls zugesagt, soweit es
meine Zeit irgend erlaubt, die Kommission zu be-
gleiten.
Deutsche Schule.
Die Lehrerin Fräulein Nitze aus Klein-Windhoeck
hat es übernommen, gegen eine anfängliche jährliche
Vergütung von 1000 Mark den Kindern der weißen
Ansiedler regelmäßigen Schulunterricht zu ertheilen.
Es werden an dem Unterricht theilnehmen
5 Kinder des Ansiedlers Heyn,
1 Kind des - Boysen,
2 Kinder des - Höpfner,
2 * * * Laß,
1 Kind des - Nihe.
Die Schule ist unter die Oberaufsicht der Kaiser-
lichen Landeshauptmannschaft gestellt. Außerdem ist
ein Schulvorstand aus der Zahl der Väter gewählt
worden. Er besteht aus den Herren Heyn aus
Groß= und Höpfner aus Klein-Windhoek. Der
Erstere wird auch die Rendantengeschäfte übernehmen,
die Gehaltszahlungen u. s. w. bewerkstelligen und
vierteljährlich der Landeshauptmannschaft Rechenschaft
legen. Abrechnung findet alljährlich statt. Der Un-
terricht wird nach drei Altersstufen ertheilt, wobei
theilweise zwei Klassen in derselben Zeit unterrichtet
werden.
Das Schulgeld ist für das erste Kind auf 12,
für das zweite auf 9, das dritte auf?7 Mark monat-
lich festgesetzt. Das vierte und die folgenden Kinder
sind frei.
Als Schulraum ist vor der Hand ein Zimmer
in dem künftig vom Landeshauptmann zu bewohnen-
den Gebäude eingeräumt worden.
Rus dem Bereiche der Wissionen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Der Missionar Wohlrab zu Hohenufriedeberg
bei Mlalo in Deutsch-Ostafrlka hat unter Benutung