Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

Compagnie des magasins généraux. Im 
vorigen Jahre wurden Fehler begangen, aber jetzt 
sind energische Schritte gethan worden, dieselben gut 
zu machen. Die Aussichten bessern sich. 
Société du Haut - Congo. Der Elfenbeinhandel, 
der in den Jahren 1889 und 1890 ungefähr je 
50 Tonnen und im Jahre 1891 47 Tonnmen beirug, 
ist im Jahre 1892 auf 90 Tonnen gestiegen. Kaut- 
schuk: 1890 32 Tonnen, 1891 26 Tonnen, 1892 
nahezu 125 Tonnen. Neue Produkte sind Kopal- 
gummi und Kubeben. 
Compagnie des prodnits du Congo. Die 
Ausfuhr nach Europa ist von 70 Tonnen im Jahre 
1890 auf 445 Tonnen im Jahre 1892 gestiegen. 
Pferdezucht hat begonnen. Viehbestand 1890 996 
Stück, 1892 2581 Stück. Neues Produkt Piassava. 
Fischerei ist versucht worden, bisher erfolglos. In 
der Mitte des Kongo ist der Strom zu stark, am 
Ufer wird die Fischerei durch die unter dem Wasser 
befindliche Vegetation verhindert. 
Compagnie du chemin de ler du Congo. 
Die Strecke Matadi—Kenge ist eröffnet. Schwierig- 
keit haben die Arbeiterverhältnisse gemacht. Die aus 
Barbadoes importirten Arbeiter sowie die Chinesen 
haben das Klima nicht vertragen. Seit Beginn der 
Arbeit zur insgesammt 7000 Arbeiter beschäftigt 
gewesen, hiervon sind 2000 noch jebt beschäftigt, 
1500 sind in ihre Heimath zurückgegangen, die 
übrigen 3500 sind gestorben oder entlaufen. Neuer- 
dings haben sich die Gesundheitsverhältnisse erheblich 
gebessert. 
Compagnie du Katauga. Bis jetzt hat die 
Gesellschaft keine lukrativen Erfolge aufzuweisen. 
Indessen scheinen sich jetzt die Aussichten günstiger 
zu gestalten. 
(Nach dem „Mouvement Géographique“.) 
  
Telegraphenlinie im Rongostaat. 
Wie das „Bulletin ollciel de U’état indepen. 
dant du Congo“ meldet, ist durch Patent des Königs 
Leopold vom 27. November v. Jsa. der Bau einer 
Telegraphenlinie zwischen Boma und dem Tanganyika= 
See über Matadi, Leopoldville, die Stanley-Fälle 
und Manyema angeordnet worden. Die Kosten sollen 
auf den Etat dieses Jahres übernommen werden. 
  
Mittheilungen aus Adamaua. 
Geld. 
In Adamaua und den südlich und östlich davon 
gelegenen Gebieten sind Kauris das Landesgeld. Ein 
Unterschied zwischen großen und kleinen Kauris wird 
nicht gemacht. Bisher war keine genügende Menge 
davon vorhanden, so daß der Handel durch diesen 
Geldmangel litt. Man sendet sie am besten in 
Fässern, die zurück zum Transport von Gummi be- 
nußt werden können. 
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Salz dient als Tauschartikel. Der Werth zwischen 
Salz und Kauris ist nicht feststehend, sondern wird 
von dem Sultan nach dessen Bedürfnissen und Baar- 
mitteln bestimmt. Handel mit Salz ist daher mehr 
oder minder Spekulation. 
In Bagirmi, Kanem und Kakoua wird mit 
Silbermünzen gehandelt. Auch in Yola nimmt man 
dieselben an Stelle von Kauris. Ein Maria- 
Theresien-Thaler galt zuletzt 4000 bis 5000 Kauris. 
Lyon-Alemand liefert 1 Kilogramm solcher Thaler 
für 167 Francs. 
Metalle. 
Außer Silbermünzen werden besonders verlangt: 
Kupfer in Drähten von 1 Meter Länge und 2, 4, 
oder 8 Millimeter Durchmesser; in 60 Milli- 
— starken Stücken. 
Zinn in Drähten zum Löthen und zur Verarbeitung 
als Schmuckwerk. 
Blei zum Löthen. 
geführt. 
Eisen in 2 Meter langen und 4 bis 10 Millimeter 
starken Drähten; weiches Eisen; Reifeisen. 
Zink namentlich für Schmuckwerk. 
Gold ist selten und wird nicht zu seinem wirklichen 
Werth geschätt. Man rechnet den Werth desselben 
zu dem des Silbers wie 2½ zu 1 bei den 
Tuaregs und weniger wie 10 zu 1 in Bagirmi, 
Kanem und Bornu. 
Sonstige Handelsartikel. 
Venetianische Perlen zum Kopfschmuck für Frauen, 
„Angnezi“-Perlen zum Girtelschmuck, sowie Perlen 
und Ringe von ciselirtem Metall und geschnittenem 
Glas sind am meisten begehrt. 
Spiegel, in geringer Anzahl. 
Schellen und Handschellen, gesucht. 
Rasirmesser. 
Messer von kurzer und breiter Form. 
Säbel, wie sie im Lande geführt werden. 
Feuersteinschloß-Gewehre. 
Feuersteine für Flinten und für Feuerzeuge. 
Stahlstücke in Form von Hufeisen. 
Pulverfäßchen. 
Benzos-Balsam. 
Parfümerien, Seise und Pomade. 
Kampher, gesucht. 
Nelken und Zimmet. 
Schüsseln und Gefäße aus Eisen und Thon. 
Eiserne Brühnäpfchen. 
Kupferne Kessel. 
Syrup. 
Kaffee und Thee. 
Zucker in 1 Pfund-Stücken. 
Chokolade. 
Lange Nadeln zum Ausbessern und für Matratzen. 
Ohrringe. 
Berustein. 
Arm= und Beinringe. 
Kugeln werden besser fertig ein-
	        
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