Es sind darunter die Reptilien nicht nur wegen
der seltenen Arten, sondern auch wegen der jungen
Thiere und Larven recht werthvoll. Der Werth der
Fische und Krebse läßt sich erst nach näherer Durch-
arbeitung bestimmen. Die Käfer enthalten zwei neue
Arten, die übrigen Insekten sind sämmtlich schon be-
kannt, enthalten aber immerhin noch einiges Brauch-
bare. Die Konchylien entbehren der Angabe des
Fundortes, sind daher von geringem Interesse, da-
gegen ist der Blutegel werthvoll.
Togvov.
Sammlung naturwissenschaftlicher Gegenstände.
Von dem eben in jugendlichem Alter leider so“
plötzlich himweggerafsten Stationsassistenten E. Bau-
mann zu Misahöhe ist dem Königlichen Museum
für Naturlunde am 2. Juli d. Is. eine Sammtung
zoologischer Gegenständc zugegangen, die enthielt:
12 Seugethierfelle bezw. Bälge,
8 Sängethiere in Spiritus,
15 Vögel in Spiritus
* Reptilien und Amphibien,
3 Fische,
59 Gläser mit Orthopteren,
12 . Hemipteren,
15 Käfer in 4 Arten und Entwickelungs-
siadien von 7 Arten,
42 Gläser Spinnen und mehrere Regen-
bezw. Saugewürmer.
Die Konservirung sämmtlicher Stücke ist gut, die
der Insekten vorzüglich.
Die Säugethiere enthalten zwei Arten, deren
Vorkommen im Togogebiete durch diese Sendung
zum ersten Male nachgewiesen wird.
Während die Bögel und ein Theil der Insekten
nur bekannte Formen darstellen, sind ein anderer
Theil der Insekten, besonders die Käferlarven, die
Fische und Reptilien bemerkenswerth. Unter letzteren
befinden sich seltenere Arten, wie die blauschwarze
geringelte Ringelwühle u. A. mehr. Die Würmer
waren recht erwünscht.
RAus dem Bereiche der Wissionen und
der Ankislaverei-Bewegung.
Dem I. Acker, Provinzial der deutschen Ordens-
provinz, sind von einem ungenannt bleibenden Wohl-
thäter 100 000 Mark zur ersten Anzahlung auf das
neue Klosterterrain der Missionsanstalt der Bäter
vom heiligen Geist in Knechtsleden als Geschenk über-
wiesen worden. Bereits sind die Arbeiten zur Er-
richtung des neuen Missionshauses in Angriff ge-
nommen. Die Unterhaltung der Abteikirche hatte
bisher der Knechtsteder Reparaturbauverein sich an-
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gelegen sein lassen. Es hat sich nun unter dem
Namen „Verein für das Missionshaus Knechtsteden“
eine neue Vereinigung gebildet, welche für die Aus-
stattung des Missionshauses u. s. w. eintreten will.
Der Vorstand hielt nach Besichtigung der Kirche und
sonstigen Gebäulichkeiten auf dem Gute Barbarastein,
welches dem ersten Vorsihenden des Vereins, Bank-
direktor Zilkens, gehört, seine erste Sitzung ab.
Nachdem der Bezirksausschuß den Verlauf der Abtei-
kirche und eines Theiles des Gutes Knechtsteden an
die Genossenschaft der Väter vom heiligen Geist ge-
nehmigt hat, wird der Provinzial P. Acker am
1. November d. Is. den Besitz antreten.
P. van Oost, der Obere der Mission von
Mambwe, ist leider am 20. April seinem Wirken
durch den Tod entrissen worden. Er stand gerade
im Begriffe, eine neue Mission zu gründen, als ein
hestiges Fieber ihn aufs Todtenbett warf.
Bischof Johann Joseph Hirth, der apostolische
Vikar vom Victoriasee, hat sich im Juli im Hause
der weißen Väter zu Trier aufgehalten und am
12. August die Rückreise über Sansibar nach seinem
Amtssitze angetreten.
Von der Missionsstation Kiboscho am Kilimandjaro
schreibt P. Clauß, der dort eine Menge befreiter
Negerlinder hingeführt hat, in „Kreuz und Schwert“:
Die dortigen Missionare haben schon drei große
Bauten aus Pfahlwerk erbaut. Eine Hütte dient
als Kapelle, eine andere als Küche.
In den ersten acht Tagen errichteten wir einen
großen Schuppen, in dem wir die Schreinerei und
die Gartenfrüchte unterbringen. Dann erbauten wir
einc geräumige Nothkapelle, legten einen Weg an
und schlugen eine Brücke über einen Graben von
mehr als 1500 m Tiese, die schönste Brücke des
Chaga, wie die deutschen Osffiziere sagen. Ferner
wurde der Kanal wiederhergestellt, welcher uns das
Wasser des Gebirgsbaches zuführt; endlich begaben
wir uns drei Stunden weit in den Urwald, um
Bauholz zu fällen und zu schneiden. I. Rohmer
und ich brachten abwechselnd eine Woche in dem
kühlen Walde zu. Innerhalb zwei Monaten haben
wir mit vier großen Sägen Holz genung geschnitten
für einen großen Etagenbau. Jetzt beabsichtigen wir,
nach der zwei Tagereisen entfernten Ebene von
Aruscha zu gehen, um dort Kalk zu brennen. Steine
haben wir am Bauplatze, ebenso Puzzolane, das uns,
mit Kalk vermischt, einen guten Mörtel giebt.
Sina, unser König, nähert sich uns, aber wir
behandeln ihn kühl. Denn einmal versteht er das
Lügen und dann möchte er Alles haben, was er bei
uns sieht. Glücklicherweise fürchtet er die Deutschen
sehr. Die Leute hier haben uns gern; sie hören
auch gern, was man ihnen sagt, aber der Moham-