flache steinige Erhöhung von etwa viertelstündiger
Länge, drei Stunden vor Ngaru gelegen.
Industriell bethätigt sich die Bevölkerung in der
Schmiedekunst, Weberei und der Herstellung von
Töpferwaaren und Flechtwerk.
Die Magongolente zerfallen angeblich in folgende
Stämme: Kinandambwe, Kinatschetschere, Kina-
ntschopeka, Kinantandi „Kinamwangwi
und Kinakihambwe. Die bedeutendsten Unterland-
schaften sind Tschukoi und Ngaru. Als Grenzen
von Magongo wurden mir angegeben nach dem
Rufidji zu Kwiriri, nach Osten Makoge, nach Norden
Undendercko, nach Nordwesten Kisangire (Usaramo),
dazwischen Mkamba, im Westen Kisombe (Ruhingo).
Bei dem deutlichen Mißtrauen der Leute werden
vorstehende Angaben noch der Prüfung bedürsen.
Von Kilkale sezte ich den Rückweg nach kurzer
Rast in Einbäumen fort, kam am ersten Tage an
ärmlichen Pfahlbauten vorüber bis Diongoni, am
zweiten bis Sobine-Yongo, von wo aus ich noch am
hleichen Abend Mohorro erreichte.
Von Mohorro traf ich nach dreitägiger Dhau-
fahrt am 25. v. Mts. wieder in Kilwa ein.“
Zahlreiche von dem Berichterstatter mitgebrachte
Gesteins= und Wasserproben werden gegenwärtig von
der Medizinalabtheilung des Gouvernements auf
ihren Schwefelgehalt untersucht.
Ramerun.
Die Sustände auf der Station Fannde und im Gebiet
des oberen Sannaga.
Der Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe
Rittmeister v. Sletten hatte nach siegreicher Be-
endigung des Kriegszuges gegen die Bakokos die
Station Yaunde besucht und von dort aus den
Weisungen des Gonverneurs v. Puttkamer ent-
sprechend mehrere Rekognoszirungsreisen in die Um-
gegend, insbesondere die nördlich des Sannaga
belegenen Gebiete unternommen. Bei seinem Ab-
marsch zur Küste am 14. August d. Is. hatte
v. Stetten das Kommando über die Station Yaunde
dem Lieutenant Dominik übertragen, der zu Beginn
des Oktober über die Lage dort, wie folgt, berichtet:
Der Abmarsch der großen Stettenschen Expe-
dition brachte der Station insofern eine Erleichterung,
als dadurch dic Verpflegung sich bedeutend billiger
gestaltete. Der starken Belegung der Station seit
April d. Is. waren die Vorräthe der Ya#nder nur
in beschränktem Maße gewachsen, infolgedessen die
Preise um ein Bedeutendes sliegen. Für den Vor-
rath an Tauschwaaren im Stationslagerhaus war
es daher ein Glück, daß ich 150 Pfund Elfenbein
zur Verfügung hatte und zur Ergänzung der
Bestände verwenden konnte. Dies Elfenbein wurde
zum Verkauf an die Küste gesandt. Bereits am
651
9. September war der Dolmctscher Panjö, welcher
sich mit dem Elfenbein der Expedition des Kom-
mandeurs angeschlossen hatte, glücklich auf der Station
wieder angelangt, so daß nunmehr bis zum Ein-
treffen der Ablösung Mangel nicht zu befürchten ist.
Der Gesundheitszustand der Europäer war in den
letzten Monaten nicht immer befriedigend, sowohl
Sergeant Müschen wie Assistent Nabischung
hatten öfter an Fieber zu leiden, während mich selbst
im August mehrere lleine Fieberanfälle heimsuchten.
Dagegen waren Soldaten wie Arbeiter tadellos ge-
sund, wozu auch der Umstand fördernd beitrug, daß
sich die Sandflöhe, eine arge Plage der Farbigen,
seit dem Eintritt der Regenzeit bedeutend vermindert
hatten.
Der Viehstand ist nach wie vor vorzüglich und
wird durch die Einführung mehrerer Böcke größter
Nasse, die mir durch Einkauf bei Ngilla gelungen
ist, eine erhebliche Verbesserung erfahren.
Hühner, Enten und Gäuse gedeihen ausgezeichnet.
Die einzige Truthenne der Station ist leider auf
einem Nest mit 10 Eiern von einem Leoparden ge-
tödtet worden.
Die Farmen find mit Mais, Kassada, Planten
und Yams reichlich bestellt. Alles einschließlich
Kartoffeln ist gut ausgegangen. Es war eine Zeit
heißer Arbeit für die Stationsleute, denn ich habe
viel neues Land in Anbau nehmen lassen. Dabei
setzte noch die Regenzeit wider Erwarten früh,
schon um den 25. August, heftig ein. Die Arbeits-
leistungen der auf der Station beschäftigten Dahomey-,
Bakoko= und Wuteweiber verdienen aber auch in der
That alle Anerkennung. Seitdem die Weiber außer
den Tauschwaaren, die sie wöchentlich zur Bestreitung
ihres Lebensunterhaltes bekommen, monatlich auch
noch fünf Mark in Waaren von der Station ent-
nehmen dürfen, sind selbst die Dahomeys, die be-
kanntlich selten geung bekommen können, die Zufrieden-
heit selbst, und Sonntags entfaltet sich jetzt hier eine
nie gekannte Kleiderpracht. Die Eitelkeit der
Negerinnen aller Stämme tritt dann recht zu Tage,
und selbst die ältesten und garstigsten Evatöchter
behängen sich slolz mit den buntesten Feben und
Perlen.
Von den vier Pferden der Station werde ich
versuchen, die beiden jüngst bei Ngilla gekauften —
einen großen Braunen und einen hübschen Fuchs-
heugst von mittlerem Schlage — nach Kamernn zu
bringen. Sollte dieser Versuch gelingen und die
Pferde einschlagen, so wärc die Station in der Lage,
jederzeit Pferde zu bedeutend niedrigeren Preisen,
als für die von Lagos bezogenen aufgewandt werden
müssen, an die Küste zu liefern.
Auch bei den Baulichkeiten der Station ist ein
erheblicher Forlschritt zu verzeichnen; das steinerne
Wohnhaus ist bis auf die Zimmermannsarbeiten
fertiggestellt und erfüllt die Yaundes mit immer
neuem Erstaunen. Die Station ist durch eine hohe