ihre Gewehrläufe auf sie richteten, verschwand die
seige Gesellschaft im Busch.
Daß ich in Rdogobuea gezwungen war, um-
zukehren, habe ich umsomehr bedauert, als ich nur
3 bis 4 Tagemärsche von der Flußgabelung, meinem
eigentlichen Ziele, entfernt war; andererseits machte
es den Eindruck, als ob der Fluß nun einen ruhigeren
Lauf annehmen würde.
Die Ufer wurden flacher, Steine traten nur noch
vereinzelt und in geringer Größe auf; Sandbänke,
welche mir auf der ganzen Tour nicht begegnet
waren, es sei denn unmittelbar am Ufer an-
geschwemmte, hatte ich von meinem letzten Lager-
platze deutlich erkennen können. Alle diese Anzeichen
deuten darauf hin, daß der Sanaga möglicherweise
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auf eine größere Strecke (1 bis 2 Tage)h sich schiff-
bar erweisen würde.
Aus meiner Schilderung des Flußlaufes, als auch
aus den von mir ausgeführten und zum größten
Theil gelungenen photographischen Aufnahmen geht
hervor, daß das Ergebniß der Voruntersuchung sich
als ein wider Erwarten ungünstiges darstellt.
Bis Ndogobuea ist der Fluß nicht schiffbar, selbst
nicht auf kürzere Strecken; denn abgesehen von den
unzähligen Schnellen, welche vielleicht zur Regenzeit
weniger in Betracht kämen, bleiben doch die Wasser-
sälle von Logotum und so weiter unüberwindliche
Hindernisse.
Sollte in nächster Trockenzeit die Ausrüstung
einer weiteren Expedition geplant sein, so kann die-
selbe, so wie die Verhältnisse augenblicklich am Sanaga
liegen, vor Unterwerfung der Ndogonims und Ndogo-
bueas ihre Thätigkeit nicht beginnen.
Togo.
Aufstellung eines Grabgitters.
Ein aus freiwilligen Beiträgen von Beamten
und Kaufleuten des hiesigen Schutzgebietes beschafftes,
für die Grabstätte des verstorbenen Polizeimeisters
Julius v. Piotrowski bestimmtes gußeisernes Gitter
ist eingetroffen und aufgestellt worden.
Deutsch-Südwelkafrika.
Ueber die Unruhen in Südwestafrika
liegen weitere Nachrichten als die bereits in der
Tagespresse veröffentlichten noch nicht vor.
Danach sind starke Haufen von Khauas-Hotten-
totten, welche den Hauptmann v. Estorff und 50 Reiter
zweimal bei Gosabis angegriffen hatten, jedesmal sieg-
reich zurückgeschlagen. Auf unserer Seite sind ge-
fallen: Lieutenant Lampe, Fabrikbesitzer Schmidt,
Sergeant Bannach und die Reiter Fendges,
Exner, Ladwig, Edisch und Ludwig. Schwer
verwundet sind Sergeant Fischer und Sasat. Die
Rebellen, welche modern bewaffnet waren, haben
46 Mann verloren, darunter ihren Kapitän Lambert.
Marlshall-Inseln.
Uebersicht der im Schutzgebiete der
Marshall-Inseln am xg. Januar 1890 ansässigen Deutschen
und Fremden.
u. Nach Staatsangehörigkeit und Stand oder Gewerbe.
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Deutsche 5 11 |T 4 11 2 —3
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Engländer — 11 — — 1 113
Norweger — 3 — 1 — — 1
Portugiesen — — 1 — 1 — 2
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b.#Nach Maßgabe ihres Wohnsitzes.
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Schiffsverkehr in Jaluit im Jahre 3895.
Aus Jaluit meldet der Kaiserliche Landeshaupt-
mann über den dortigen Schiffsverkehr im vorigen
Jahre Nachstehendes:
Unter den 29 Schiffen, welche Jaluit im Jahre
1895 besucht haben, befanden sich die beiden deutschen
Kriegsschiffe „Möwe“ und „Falke“, welch ersteres
viermal und letzteres zweimal eingelaufen ist, sowie
das amerikanische Missionsschiff „Morning Star“ mit
vier Einklarirungen.
Die Zahl der deutschen Kauffahrteischiffe betrug
neun mit 54 Einklarirungen und 4212 Reg-Tons
gegen neun mit 53 Einklarirungen und 4042 Reg.
Tons im Vorzjahre.