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wodurch eine große Ersparniß an Transportkosten
erzielt wird. Freilich können die so präparirten Eier
auch nur in Zuckerbäckereien oder ähnlichen Geschäften
Verwendung finden.
Auch in Oesterreich= Ungarn hat die Ausfuhr
von Eiern große Ausdehnung genommen; es beträgt
die Ausfuhr etwa 900 000 bis 950 000 Doppel=
centner, worunter allerdings etwa 250 000 bis
300 000 Doppelcentner russischer Durchfuhr, so daß
die Ausfuhr thatsächlich 500 000 bis 600 000
Doppelcentner betragen dürfte.
Frankreich, das selbst einen starken Konsum
hat, führt immerhin noch große Mengen Eier nach
Großbritannien aus. In den letzten drei Jahren
betrug die durchschnittliche Ausfuhr 200000 Doppel-
centner bei einer Einfuhr von etwa 90 000 Doppel-
centnern.
Dänemark führt jährlich etwa 120 000 Doppel-
centner Eier aus.
Belgien, das jährlich etwa 80 000 Doppelcentner,
namentlich aus Italien einführt, führt etwa 55 000
Doppelcentner aus.
Die Ausfuhr Italiens beträgt etwa 250 000
Doppelcentner, ist aber in den letzten Jahren, wohl
hauptsächlich wegen der hohen Inlandspreise, zurück-
gegangen.
Dandelsbericht, betreffend die Provinzen Kerman und
DPersisch--Belutschistan für das Jahr 1894/95 (1. April bis
31. März).*)
Die Provinzen Kerman und Belutschistan um-
fassen einen Flächenraum von etwa 500 englischen
Quadratmeilen, der größte Theil hiervon ist wasser-
lose Wildniß. Die Zahl der Einwohner beträgt nicht
über 500 000, wovon vielleicht 60 pCt. Zeltbewohner
sind. In Belutschistan werden einige Ortschaften
von Sklaven bewohnt, die die Ländereien der Regie-
rung in der Umgegend von Bampur bebauen. Ihre
Lage ist eine sehr traurige, nominell erhalten sic ein
Drittel des Bodenertrages, von diesem Antheil wer-
den ihnen noch verschiedene Abzüge gemacht. Eines
besseren Looses erfreuen sich die als Dienstboten ver-
wendeten Sklaven, sie werden als zur Familie ge-
hörig betrachtet.
Die Bewässerung Persisch-Belutschistans wird
durch unterirdische Kanäle, genannt „Kanats“, er-
möglicht, die aus den beiden kleinen Flüssen Halid
Rud und Bampur mit Wasser versorgt werden. Die
Ernten“ sind von diesen natürlichen Wasserbassins
abhängig, nur an den Gebirgsabhängen wird dem
Boden durch den geschmolzenen Schnee genügende
Feuchtigkeit zugeführt.
ie Lage der Bevölkerung ist eine viel bessere
als die derjenigen in den meisten Theilen Indiens.
Die Bauern kleiden sich nicht nur gut, sondern sie
essen auch im Winter zwei= bis dreimal in der
5 Aus dem Deutschen Handels-Archiv 1896, S. 365 f.
Woche Fleisch; Früchte, Gemüse und Käse sind sehr
billig. Dagegen sind die Belutschen, obwohl näher
an Indien wohnend und mit diesem in stetem Ver-
kehr, nicht so eivilisationsfähig als die Perser; sie
werden daher auf einer niedrigeren Kulturstufe
bleiben, besonders da es im ganzen Lande keine
Stadt giebt, wo überlegene Einflüsse sich geltend
machen könnten. Die Belutschen sind besonnene,
sittenstrenge und ehrenwerthe Menschen, aber un-
fleißig und unbotmäßig, worüber Alle klagen, die
mit ihnen zu thun haben.
Der Handel Belutschistans ist unbedeutend. Die
Einfuhr wird etwa einen Werth von 20 000
Pfd. Sterl. haben; das Einfuhrgeschäft liegt in den
Händen weniger Hindus, die vielen Plackereien der
Behörden ausgesetzt sind. Kaliko, Zwirn, Musselin,
Floretseide, etwas Eisen, Thee und Zucker sind die
einzigen Einfuhrartikel. Von Ausfuhrartikeln sind
zu erwähnen Datteln, geklärte Butter, Häute und
einiges Vieh, außerdem noch Schwefel und Ammoniak-
salz. Der Werth der Ausfuhr kann vielleicht auf
25 000 Pfd. Sterl. geschätzt werden.
Aus dem noch thätigen Vulkan von Sarhad,
genannt Kuh-i-Tuftan, werden Schwefel und Am-
moniaksalz gewonnen.
Für den europäischen Kaufmann bieten sich in
Belutschistan keine Aussichten bei dem strengen Klima
und der großen Bedürfnißlosigkeit der Bevölkerung.
Der Gesammthandel Kermans stellt einen Werth
von 186 900 Pfd. Sterl. dar, wovon auf die Ein-
fuhr 97 900 Pfd. Sterl., ausschließlich des Werthes
des für Buchara bestimmten grünen Thecs rc., und
auf die Ausfuhr 89 000 Pfd. Sterl. entfallen. Der
Handel hebt sich beständig, der vermehrte Absatz von
Opium, Shawls und Teppichen hat eine erhöhte
Nachfrage nach Thee, Zucker 2c. zur Folge gehabt.
Russische Waaren sind nur im Werthe von 3000
Pfd. Sterl. eingeführt worden. Vermuthlich wird
die russische Einfuhr noch geringer werden, da die
in letzter Zeit unternommenen Versuche, Zucker und
Lichte von Rußland einzuführen, Verluste im Gefolge
gehabt haben. Die übrige Einfuhr entfällt auf
Großbritannien und Britisch-Indien, obgleich belgische
Lichte, österreichische Töpferwaaren und schwedische
Streichhölzer überall im Gebrauch sind.
Die hauptsächlichsten Artikel der Ein= und Aus-
fuhr der Provinz Kerman im Jahre 1894/95 waren:
Einfuhr.
Von Indien.
Werth: Pfd. Sterl.
.. 2400
Lichtt
Porzellan, Glas 2 000
Zimmet 1 470
aaffee 1 260
Phantasieartikel 1 000
Indigo 2 700
Eisen 1 375
Stückwaaren 30 000