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zulegen. Es ist bereits ein Bauplan zur Kenntnißnahme
aus Afrika eingegangen, welchen sogar nach Mitthei-
lung der Vereinszeitschrift „Afrika= ein sachverständiges
Mitglied des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten
als eine „tadellose Leistung bezeichnen konnte. Die
Ausrüstungsstücke von dem Amboß und Blasebalg für
die Schmiede bis zur Kaffeemühle und dem Plätt-
eisen sind jetzt in Tanga angelangt und warten ihrer
Bestimmung. Dem Verein sind schon 5000 Mark
zur Verfügung gestellt und er giebt sich der Hoff-
nung hin, daß das Werk auch anderweit im deutschen
Vaterlande Freunde, Förderung und Unterstützung
finden wird.
Nach einem Ueberblick, den Prinz von Aren-
berg auf der Katholikenversammlung zu Dortmund
über die katholische Mission in den deutschen Schutz-
gebieten gab, bestand im Jahre 1890 in Deutschland
noch kein einziges Missionshaus, heute nach kaum sechs
Jahren, zählt man sieben, und zwar:
1. In der Erzdiözese Köln das erst vor Kurzem
eröffnete Missionshaus der Väter vom hl. Geist in
Knechtsteden mit 4 Patres, 3 Brüdern und schon 20
bis 30 Zöglingen.
2. In der Diözese Limburg das Missionshaus
der Pallotiner in Limburg mit 50 Brüdern, 30
Schwestern und 50 Zöglingen in der Filiale Ehren-
breitstein.
3. In der Diözese Breslau das Missionshaus
der Priester vom göttlichen Wort in Heiligkreuz mit
11 Priestern, 44 Laienbrüdern und 115 Zöglingen.
Bekanntlich besitzt dieselbe Genossenschaft eine eben-
falls rein deutsche Anstalt in Steyl in Holland mit
23 Priestern und 332 Zöglingen.
4. In der Diözese Fulda die Kongregation der
Oblaten, welche die Missionirung Südwestafrikas
übernehmen sollen.
5. In der Diözese Augsburg das Benediktiner-
kloster von St. Ottilien mit 11 Priestern, 19 studirten
Patres, 53 Brüdern, 12 Postulanten, 50 Zöglingen
— im Schwesternhaus 59 Schwestern und 10 Novizen.
6. In der Diözese Trier die Kongregation der
weißen Väter mit 26 Priesteralumnen und einem
Missionshaus in Luxemburg für die Ausbildung der
Laienbrüder.
Endlich 7. in der Diözese Münster das erst vor
wenigen Wochen gegründete Haus der Missionare
vom hl. Herzen.
Bei Beginn der Kolonialbewegung bestand in
Togo, Kamerun und Neu-Guinea gar keine katholische
Mission; in Ostafrika, und zwar unter ausschließlich
französischer Leitung nicht der fünfte Theil der heu-
tigen Niederlassungen. Heute zählt Deutsch-Ostafrika
allein drei apostolische Vikariate, in welche sich die
weißen Väter, die bayerischen Benediktiner und die
Bäter vom hl. Geist theilen, 3 Bischöfe, 1 apostolischer
Provikar, 53 Priester, 46 Brüder, 43 Schwestern,
im Ganzen also 146 Missionare und eine entsprechende
Anzahl eingeborener Katecheten. Viele Hunderte von
Kindern sind in den Waisenhäusern und Schulen
untergebracht und die Zahl der meist in eigenen
Dörfern angesiedelten Christen beläuft sich auf Tau-
sende. Die apostolische Präfektur Togo, ein verhält-
nißmäßig kleines Gebiet, steht unter den Vätern vom
göttlichen Wort; sie zählt fünf Haupt= und fünf
Nebenstationen, 12 Knaben= und zwei Mädchenschulen,
7 Priester, 8 Laienbrüder, 18 schwarze Katecheten
und 2 Katechctinnen. Die apostolische Präfektur
Kamerun wird von den Pallotinern geleitet und in
fünf Stationen durch 7 Patres. 12 Brüder, 7 Schwestern
und unterrichtet in ihren Schulen schon über 800
Kinder. Die Mission vom hl. Herzen im Bismarck-
Archipel, also nahe Neu-Guinca, besitzt fünf Haupt-
stationen, 1 Bischof, 7 Priester, 17 Brüder, 21 Schwe-
stern; allein seit August 1895 ist an etwa 1700
Eingeborene die Taufe gespendet worden.
RAus fremden Rolonien.
Außenhandel der Rapkolonie im Jahre 1895.7)
Das Jahr 1895 ist für den Handel Südafrikas
als ein ganz besonders günstiges zu bezeichnen. Die
Einfuhr in Südafrika, Transvaal und Natal ein-
geschlossen, aber die Einfuhr über Beira nicht ein-
begriffen, hatte einen Werth von 21 195 000 Pfd.
Sterl. gegen 16712 000 Pfd. Sterl. im Jahre 1894,
dabei ist gemünztes Geld nicht in Betracht gezogen.
Die Ausfuhr Südafrikas im Jahre 1895 belief sich
auf einen Werth von 18 664 000 Pfid. Sterl. gegen
15 412 000 Pfd. Sterl. im Jahre 1894. Die Geld-
einfuhr betrug im Jahre 1895 5 827 128 Pfd. Sterl.
gegen 412 607 Pfd. Sterl. im Jahre 1894. Wenn
man den Werth der gewöhnlichen Einfuhrgüter und
den Werth des eingeführten geprägten Goldes für
das Jahr 1895 zusammenrechnet, etwa 27 000 000
Pfd. Sterl., und davon den Werth der Ausfuhr in
Abzug bringt, so ergiebt sich ein Weniger für die
Ausfuhr von über 8 000 000 Pfd. Sterl., welche
aber durch den Verkauf von Minenaktien und Land
in Europa gedeckt sein dürften. Die in Transvaal
und allen Häfen Südafrikas von Kapstadt bis Dela-
goabai erhobenen Einfuhrzölle belaufen sich auf
3 008 177 Pfd. Sterl. im Jahre 1895 gegen
2576 491 Pfd. Sterl. im Jahre 1894 und machen
gegen 15 pCt. des Werthes der Einfuhr aus.
Nach den statistischen Ausweisen des Jahres 1895
hat die Wohlfahrt der Kapkolonie bedeutend zu-
genommen, obwohl das Land in erheblicher Aus-
dehnung durch Dürre und Heuschrecken sehr gelitten,
die Menge der Ausfuhr, abgesehen von Diamanten,
nur eine kleine Zunahme aufzuweisen hat, und die
Ausfuhrartikel in niedrigen Preislagen sich bewegt
haben. Die Steigerung in den Werthen von Wolle
und Fellen ist von so kurzer Dauer gewesen, daß die
Produzenten wenig Nutzen davon gehabt haben. Auch