Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

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Deufsch-Südwelkafrika. 
Die Organisation des ostwesens 
im Schubgebiet hat im Berichtsjahre wesentliche 
Fortschritte gemacht. Neue Postagenturen wurden 
eingerichtet in Warmbad, Kap Croß und Uhabis, 
so daß gegenwärtig elf Postanstalten im Betriebe 
sind. Neben dem Briespostdienst ist bei den Post- 
anstalten in Swakopmund, Otiimbingue, Oma- 
ruru, Okahandia und Lüderitzbucht der Post- 
packet= und Zeitungsdienst, bei denjenigen in Gibeon, 
Keetmanshoop und Warmbad der Zeitungsdienst 
eingeführt worden. Die sämmtlichen Postagenturen 
sind dem Postamt in Windhoek unterstellt. Dieses 
sowie die Postagentur in Swakopmund wird von 
einem Postfachbeamten verwaltet. Der letztgenannte 
Hafenplatz ist für den Postverkehr von besonderer 
Wichtigkeit, weil daselbst die mit den Schiffen ein- 
treffenden Sendungen für die Postanstalten im Innern 
vertheilt und die von letzteren herrührenden für 
Europa rc. bestimmten Briefe 2c. umgearbeitet werden 
müssen. Auch in Kcetmanshoop und Otjimbingue hat 
der Postverkehr in solchem Maße zugenommen, daß 
die Uebertragung dieser Postanstalten an Poslfach- 
beamte voraussichtlich binnen Kurzem wird erfolgen 
müssen. 
In der Schiffsverbindung nach und von dem 
Schutzgebiet hat sich eine gewisse Stetigkeit eingestellt. 
Von der Siedelungsgesellschaft für Deutsch-Südwest- 
afrika wird in Zwischenräumen von zwei Monaten 
ein Dampser von Hamburg entsendet, welcher Swa- 
kopmund und meist auch Lüderitzbucht anläuft und 
die Fahrt von Hamburg bis Swakopmund in elwa 
30 Tagen zurücklegt. Diese regelmäßige Verbindung 
wird zur Beförderung von Postsendungen benutzt. 
Im Uebrigen wird die Post nach und aus dem 
Schutzgebiet auch jetzt noch auf dem Wege über Kap- 
stadt geleitet. Die Fahrten zwischen Kapstadt und 
dem Schutzebiet, welche früher durch den englischen 
Dampfer „Nautilus“ meist in fünfwöchentlichen 
Zwischenräumen verrichtet wurden, werden jetzt durch 
den der deutschen Rhederei des Lieutenants Troost 
gehörigen Dampfer Leutwein- ausgeführt, welcher 
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je in vier Wochen eine Reise zwischen Kapstadt einer- 
seits, Lüderitzbucht, Walfischbai, Swakopmund und 
meist auch Kap Croß andererseits zurücklegt. 
Ganz besonders sind die Postbeförderungs-Ge- 
legenheiten innerhalb des Schutzgebiets verbessert 
worden. Auf dem Hauptkurse Swakopmund — Otjim- 
bingue—(Groß-Barmen) —indhoek ist die bisherige 
Verbindung mittels Ochsenkarrens als zu langsam 
aufgegeben worden; es verkehren jetzt in jeder Richtung 
monatlich 2 Pferdekarren und 2 Botenposten, auf 
den anschließenden Seitenkursen Otjimbingue — Oma- 
rurn und Groß-Barmen —Okahandja monatlich 
mehrere Botenposten. Von Swakopmund aus geht 
außerdem alle vier Wochen eine Botenpost nach 
Omaruru und zurück, ferner wenigstens wöchentlich 
einmal eine Botenpost nach Walfischbai und zurück, 
und zweimal monatlich eiue Botenpost nach Kap Croß 
und zurück. An den obenerwähnten Hauptkurs Swa- 
kopmund —Windhoek schließt sich in Windhoek alle drei 
Wochen eine Botenpostverbindung nach Gibeon und 
Keetmanshoop an. Zwischen Keetmanshoop und der 
kapländischen Postanstalt und Eisenbahnstation Stein- 
kopf besteht alle drei Wochen eine Verbindung, welche 
auf der Strecke Keetmanshoop — Uhabis mittels Reit- 
ochsen, auf der Strecke Uhabis — Steinkopf durch 
Boten unterhalten wird. Die Postanstalt in Warm- 
bad steht mit der genannten kapländischen Postanstalt 
in Steinkopf in Verbindung mittels einer in vierzehn- 
tägigen Fristen verkehrenden Reitpost. Neben den 
vorstehend aufgeführten Posten werden auch die von der 
Schutztruppe ausgeführten regelmößigen Patrouillen 
zwischen den verschiedenen Orten im Schutzgebiet zur 
Postbeförderung benutzt. 
Ueber den Umfang des Postverkehrs liegen nur 
für einen Theil der Postanstalten Aufzeichnungen vor, 
welche in der nachstehenden Uebersicht zusammengestellt 
sind. Es fehlen solche Aufzeichnungen für die Post- 
anstallen in Gibeon, Lüderitzbucht, Otzimbingue und 
Swakopmund. Für Otjimbingue muß indessen aus 
der nachgewiesenen Anzahl der eingegangenen und 
abgesandten Einschreibbriefe (477 und 827, zusammen 
804) der Schluß gezogen werden, daß der Verkehr 
recht erheblich ist. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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