Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

v. Lindequist war begleilet oußer von dem 
Distriktschef. Lieutenant Steinhausen, und dem 
Adjutanten der Landeshauptmannschaft, Lieutenant 
epler, auch von dem bekannten Händler und 
Farmer Axel Eriksson, der sich zur Verfügung 
gestellt hatte und am Omuramba Ovambo durch 
seine Kenntniß des dortigen Gebietes bis über den 
Okovango hinaus von großem Nutzen gewesen ist. 
  
Bekanntmachung. 
Auf Grund des § 3 der Rinderpest-Verordnung 
vom 22. Juni und 30. September 1896 wird hier- 
mit Folgendes zur allgemeinen Kenntniß gebracht: 
Im Nordosten und Norden des Schutzgebietes 
ist im Anschluß an den Absperrungsrayon des Be- 
zirks Windhoek eine Absperrungslinie gegen die 
Rinderpest gebildet, welche, von Otjituo am Omu- 
ramba Uamataki ausgehend, durch die Wasserstellen 
Okatjurn — Neitsas — Eitsas — Pekos — Guntsas—. 
Vishfontein— Tsintsabis— Omutu nondju — Ondera 
—Onendova — Amutoni (Etoshapfanne) — Rietfontein 
(Gnasenen) — Okaukweyo und von dort westlich nach 
den noch besonders bekannt zu gebenden Wasserstellen 
des Kaokofeldes läuft. 
Diese Linie darf weder von Menschen noch Vieh 
passirt werden. Auch dürfen sich in einem Umkreise 
daonr C englischen Meilen) von derselben 
er ung hin w i 
Lasheste 9 hin weder Menschen noch Vieh 
Eine Ausnahme bilden nur die im dienstlichen 
Interesse von der zuständigen Bezirks= oder Polizei- 
behörde an die Grenzlinle entsandten und mit einem 
schriftlichen Ausweis versehenen Weißen oder Ein- 
geboren, sowie Gefährte, Reit= und Schlachtthiere. 
Sobald in irgend einem Theile des Ovambo- 
landes bie Rinderpest ausbricht, müssen alle auf der 
Grenzlinie oder in dem 30 Kilometer-Rayon befind- 
lichen Menschen, Vieh rc. unmittelbar vor dem Ver- 
lfte zürnscnen esinhirt werden, worüber von 
er betreffenden Station eine i - 
nelrren Bescheinigung auszu- 
Die Wasserstellen Otjunokambo und Karakovera 
am Omuramba Uamataki, sowie Oohama und 
Okaokana im Nordosten und Nordwesten der Etosha- 
pfanne sind von Viehposten freizuhalten. 
Zuwiderhandlungen werden gemäß § 5 der Ver- 
ordnung über die Rinderpest vom 22. Juni und 
30. September 1896 bestraft. 
Grootfontein, den 8. Januar 1897. 
Der stellvertretende Landeshauptmann. 
v. Lindequist. 
  
Rus dem Bereiche der Wisstonen und 
der Mntisklaverei-Bewegung. 
Missionar Maaß der deutsch-ostafrik 
Mlssion hatte sich zur eh zie 
mango nach Kisserawe begeben und war dort am 
197 
  
perniziösen Fleber erkrankt. Nachdem er genesen 
war, ging er den „Nachrichten der Mission“ zufolge 
nach Dar-es-Saläm, um sich vom Arzt untersuchen 
zu lassen. Der rieth ihm, zur Erholung nach 
Usambara zu ziehen, und Maaß hat sich dorthin 
aufgemacht. Damit Missionar Peters aber nicht 
allein in Maneromango stehe, ist ihm Missionar 
Cleve von Dar-es-Saläm zu Hülfe gekommen. 
Infolgedessen hat die Heidenmission in Dar-es-Salem 
wieder eine Unterbrechung erfahren. 
  
Ueber das apostolische Vikariat Nyassa 
(weiße Väter) schreibt „Gott will es“: Die 
Mission zählt augenblicklich zwei Stationen mit 
sechs Missionaren: Unsere Liebe Frau von den 
Engeln zu Mambwe und Unsere Liebe Frau von 
Kajambi, gegründet im Juli 1895. Die Zahl der 
Getauften und Katechumenen beträgt noch nicht 1000; 
indessen gewährt die Mission von Kaimbi bei den 
Wabemba die schönsten Hoffnungen. 
Die Bevölkerung ist den Missionaren wohl- 
wollend gesinnt. Leider ist es ein Krieger= und 
Räubervolk, welches sich nur schwer an die Be- 
bauung der Felder gewöhnt. Man kann daher 
leicht errathen, welche Schwierigkeiten sich hier der 
Christianisirung entgegenstellen. Nur allmählich kann 
die Religion die Sitten jener Stämme veredeln und 
den armen Wilden Lust zur Arbeit einflößen. 
Ein Brief des apostolischen Provikars P. Du- 
pont, datirt vom 28. Mai 1896, meldet über den 
Stand der Mission und deren Erfolge: „Unsere 
Beziehungen zu Makassa und den Eingeborenen sind 
die denkbar besten. Wir haben mit Gottes Gnade 
eine große Zahl Kranker geheilt, und infolgedessen 
ist das Vertrauen zu uns ohne Grenzen. Sie 
sollten nur sehen, wie diese guten Leute vom Morgen 
bis zum Abend mit heiterem Antlitz in unserer Hütte 
zusammenströmen, wie sie mit tiefer Rührung die 
schönen Lehren unserer heiligen Religion anhören, 
die wir ihnen in nie endenden Unterhaltungen aus- 
einandersetzen. Ich verkehre täglich mit einem Greise 
von beinahe hundert Jahren, dem Häuptling eines 
benachbarten kleinen Dorfes und erstem Rathgeber 
Makassas. Er ist mein Freund, trotz seines zähen 
Festhaltens an den abergläubischen Gebräuchen.“ 
  
Nach einer Vereinbarung der Epvangelischen 
Brüder-Unität mit der Londoner Missionary Society 
ist die von dieser 1879 gegründete Station Urambo, 
unweit von Tabora, mit allen Liegenschaften und 
Gebäuden in den Besitz der Unität übergegangen 
und wird von ihr demnächst übernommen werden. 
  
Wie der „Missionsfreund“ meldet, war der für 
das Kondeland bestimmte Missionar Maaß am 
1. Januar d. Is. bereits in Tschiromo am Schire- 
fluß angelangt. Er hatte also bis dahin eine sehr 
schnelle und auch sonst günstige Reise. 
Fräulein Elisabeth Grell aus Ebersdorf in
	        
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