Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

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Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit, Stand und Gewerbe am 31. Dezember 1896. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
5 9s 2 Ferner leben im Bismarck-Archipel: 
Staats örigkeit 1 s 2 ls 6 2 1 Frau deutscher Nationalität mit. 
aatsangehörigkei —2 * » . 
gehorig 5128 2 23 — * e " 7 Kindern, 4 
E 5½5 2 S *5 5 5 Frauen englischer Nationalität mit 
» - 1 Frau holländischer Nationalität mit 
Deutsbhe 565 7 17. 6122 5 3— 1 1 Kind, 
anzosen 7— — 5 — 2—— — Frau schwedischer Nationalität mit 
anglündernr 41— 2 24 — 10 1 4444 Kindern, 
änen 7— — — 5 11 — 1. 2 Frauen amerikanischer Nationalität 
Schweden und Norweger 9— — — 1 5 3 — i 
Anerikaner 42 — 1 — schwe scher Nationaltut, 
belpter ....... 3—!--s2i1·—I—-,——5-amerikanicher- 
dolländenr 111— — 10 1 1 — — — —2 ,)-eoglischer " 
Ilraner K —— 1 MH5 5 Zus. 10 Frauen und 29 Kinder 
Thinesen « 25-i "-«-nE-86- und 17 Fijifrauen.Z 
Samoaner 114 9 — 2 — —2 tncene unverheirathete weibliche 
----. « ,-z·:—j -—-:— etoneaameri.tionitüh 
OhneStaatöapgchönqkm 7 6 8 l 2 2 1 erwachsene unverheirathete weibliche 
Zusammen 188 5 9 70 81 53 1117 12 1 erso K Nationalität, 
i I lsslss 9·vetheaatheteSqmoqfrauen, 
*) Unter den 41 Engländern sind 22 Fijileute enthalten. 2 unverheirathete Samoafrauen. 
Rus dem Prreiche der Wissionen und 
der Ankisklaverei-Bewegung. 
Aus Togo schreibt P. M. Dier in „Gott will es“: 
Dieses Jahr scheint der Harmatan außerordentlich stark 
zu werden; schon seit 14 Tagen hat er frisch eingesetzt 
und bläst wacker zu. Man friert bisweilen ordentlich; 
das Thermometer zeigt 17° R., natürlich über Null. 
Verschieden sind die Meinungen über die Wirksamkeit 
des Harmatans, der aus der Wüste Sahara, von 
Norden herkommt. Die Europäer loben die Witte- 
rung, die Schwarzen aber klagen darüber. Ich 
möchte mich theilweise den letzteren anschließen. 
Der Harmatan hat unseren Neubau in Gridji 
heute vor acht Tagen beinahe in Gefahr gebracht. 
Neger hatten nämlich im unteren Theile der Stadt 
Maniokstengel angezündet und dabei nicht beachtet, 
daß der Harmatan die Funken geradezu auf die 
Strohdächer der Wohnhäuser trieb. Es entstand 
Feuer, und in kurzer Zeit lagen 70 Wohnhäuser in 
Asche. Unsere Schule, welche isolirt liegt, wurde 
ebenfalls von unzähligen Funken wie überregnet, da 
die Funken aber auf dem frisch mit Kalk übertünchten 
Asphaltdache nicht einsetzen konnten, auch nicht im 
Geringsten beschädigt. 
Am 298. Dezember v. Is. schifften sich, wie „Gott 
will es“ berichtet, vier Steyler Missionsschwestern 
auf dem Dampfer „Mandingo“ in Rotterdam nach 
Togo in Westafrika ein und kamen Ende Februar 
d. Is. nach Lome. 
Die Basler Mission hat die Missionare Kobel 
und Schürle nach Kamerun entsandt. Zurückgekehrt 
ist Missionar Harten stein von dort. 
  
P. Dier aus der Gesellschaft des göttlichen 
Wortes, der bisherige Administrator der apostolischen 
Präfektur Togo, hat aus Gesundheitsrücksichten einen 
längeren Urlaub angetreten und ist am 18. März 
im Missionshause zu Steyl angekommen. 
Das in St. Ottilien zu Emming herausgegebene 
„Heidenkind“ veröffentlicht folgende Bitte: Es müssen 
jetzt wieder mehrere Missionare und Schwestern nach 
Afrika und nehmen für die Schwarzen viele Arzneien 
mit. Jetzt haben wir hier aber wenig Medizingläser, 
während gewiß viele Leser daheim ganze Kisten voll 
haben. Sie könnten uns einen recht großen Dienst 
erweisen, wenn sie uns dieselben schicken wollten. 
Aber nur leere! 
Aus den Anfängen der Schularbeit in Hohen- 
friedeberg berichtet Missionar Wohlrab in den 
„Nachrichten der ostafrikanischen Mission“: 
Bald nach unserer Ansiedelung in den Usambara= 
bergen kam Tag für Tag eine kleine Kinderschaar zu 
uns, Bilder zu besehen, zu singen und zu spielen. 
Das führte uns im vierten Monat zu dem ersten 
Versuch, eine kleine Schule einzurichten. Sechs bis 
acht Kinder fanden sich dazu. Aber schon nach drei 
Tagen kam ein Bursche und brachte eine Absage; 
sein Vater hatte ihm verboten, schreiben zu lernen, 
gewiß aus Furcht, es stecke irgend welche Zauberei 
hinter dieser dunklen Kunst. Andere folgten; bald 
waren nur noch drei Schüler übrig, nach zwei Mo- 
naten nur noch einer, der kleine Mbaluku aus Mlako, 
ein flinker, begabter Junge, der bald einzelne kurze 
Worte lesen und ein wenig schreiben konnte. Aber 
auch seine Kraft hielt nicht aus. Er sah nicht ein, 
wozu er sich allein mit den Buchstaben abplagen 
sollte, während die anderen alle draußen fröhlich
	        
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