b. Nach
Staats-
angehörigkeit
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Zusammen 41 41 6. 1. 81
*) 3 Frauen. 1 Frau. *#) 1 Frau. 1) Nur Frauen.
Deutsch-BNeu-Guinea.
#eue Rarten des Schutzgebietes.
Von der Nautischen Abtheilung des Reichs-Marine-
Amtes sind zwei neue, das Schutzgebiet der Neu-
Guinea-Kompagnie betreffende Karten herausgegeben
worden: 1. Im Maßstab 1: 500 000 eine vor-
läufige Karte der Nord= und Südküste von Neu-
pommern, nach den flüchtigen Aufnahmen S. M. S.
„Möwe“ 1895, unter Benutzung der Aufnahmen des
Vizeadmirals a. D. Freiherrn v. Schleinitz, vom
K. Gloucester bis Möwehafen, mit kleinen Spezial-
aufnahmen von Möwehafen und Hannamhafen,
letztere im Maßstab von 1:50 000. 2. Im Maß-
stabe von 1: 15 000 Friedrich Wilhelmshafen und
Umgebung, nach den Aufnahmen S. M. S. „Möwe“
1896, Kommandant Korvettenkapitän Janke, mit
Tiefenangaben in Metern. Erstere Karte ist in
Kommission bei Dietrich Reimer, Berlin W., Wilhelm-
straße 29, erschienen und zum Preise von 1,50 M.,
letztere vom Reichs-Marine-Amt direkt zum Preise
von 0,50 M. zu beziehen.
RAus dem PBereiche der Wissionen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Einem Bericht des Inspektors Schreiber über
den Stand unserer Missionsarbeit in den „Rheinischen
Missionsberichten“ entnehmen wir Folgendes:
In einem Theile von Deutsch-Südwestafrika gab
es während des letzten Jahres eine schwere Dürre
und Hungersnoth. Hier war es für uns sehr
schwierig, zu helfen. Denn erstlich kaun man nach
diesen Stationen, da sie weit vom Meere abliegen,
das Korn nicht so leicht hinschaffen, als wie nach
Steinkopf und Kommaggas, wohin sogar eine kleine
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Eisenbahn geht, die uns das Korn das ganze Jahr
hindurch in sehr anerkennenswerther Weise umsonst
spedirt hat. Sodann aber waren eben durch die
entsetzliche Dürre die Ochsen so enkkräftet, daß man
oft kein Gespann mehr zusammenbringen konnte.
Dazu kam endlich noch die sehr streng gehandhabte
Grenzsperre wegen der Rinderpest. So lag und liegt
zum Theil noch jetzt das von uns gesandte Korn in
Angra Pequena und Steinkopf und kann den armen
Hungernden nicht zugeführt werden. Nun ist zwar
gegen Ende des Jahres fast im ganzen Lande aus-
giebig Regen gefallen; aber leider kam derselbe
vielfach zu spät. Das Vieh ist den Leuten inzwischen
zu Grunde gegangen! Dies Alles gilt aber nur von
dem südlichen Theile, also von Großnamaland und
auch da nicht überall in gleichem Maße. Ein Gutes
hat diese Noth übrigens an manchen Stellen gehabt,
nämlich, daß die trägen Namas endlich arbeiten ge-
lernt haben. An manchen Orten hat die Noth auch
noch weiteren, geistlichen Segen gehabt, aber leider
nicht so viel, wie man hätte erwarten sollen.
Unsere Hoffnung, die wir noch vor einem Jahre
hier hegen durften, nämlich, daß ganz Deutsch-Süd-
westafrika sich nun eines dauernden Friedens erfreuen
würde, erlitt bald darauf einen argen Stoß durch
den ganz unerwarteten Aufstand der Khauas-Hotten-
totten von Gobabis, dem sich auch einige unzufriedene
Hereros anschlossen. Es war ein großes Glück, daß
die anderen Nama= und Hererostämme ruhig und
den Deutschen treublieben; denn so war es möglich,
den Aufstand sofort niederzuschlagen. Ein weiteres
Glück war es aber auch, daß der Herr Landeshaupt-
mann nicht den Stimmen derer nachgab, die im
Zusammenhange damit eine allgemeine Entwaffnung
der Hereros anriethen, eine Maßregel, die nach dem
Urtheil unserer erfahrenen Missionare unvermeldlich
zu einem allgemeinen Kriege mit den Hereros hätte
führen müssen, dessen Ende Niemand hätte absehen
können. So hat nun die ganze Sache dazu gedient,
dos Ansehen des deutschen Regiments bei den Ein-
geborenen bedeutend zu vermehren.
Für unsere Arbeit unter den Namas, die abge-
sehen von der Dürre einen erfreulichen Fortgang
nehmen konnte, trat in diesem Jahre die Landfrage
noch mehr in den Vordergrund. Dem immer mehr
um sich greifenden Uebergang des Landes in weiße
Hände gegenüber haben wir es für unsere Pflicht
erachtet, zu thun, was wir können, um einen aus-
relchenden Thell des Landes auf die eine oder andere
Art für die Farbigen festzulegen. An einigen Orten
ist uns das schon gelungen, über andere derartige
Angelegenheiten schweben die Verhandlungen noch.
In Rietfontein haben wir, soweit das Gebiet eng-
lisch ist, zwei Plätze als festes Eigenthum erworben,
ein dritter Platz ist unserer Missionsstation zuge-
sprochen worden. Der Platz Nabis im Bondelzwarts-
gebiet ist uns auch von dem Häuptling überwiesen,
doch ist die Sache von der Regierung noch nicht be-
stätigt. In Gibeon hat Hendrik Witbooi seinem