giebt es speziell vormittags starke Nebel; die Tem-
peratur ist wärmer und recht gleichmäßig. Der
Unterschied zwischen Trocken= und Regenzeit ist stark
ausgeprägt. Das Klima ist während ersterer trocken-
kalt, während letzterer fseuchtkühl zu nennen; in belden
Jahreszeiten ist es voroussichtlich fast oder ganz
sieberfrei, für den Europäer gesund und ganz be-
sonders kräftigend. Kleinvieh ist fast gar nicht, Groß-
vieh dagegen zahlreich vorhanden gewesen und gedeiht
hier vortrefflich. Der Boden ist rother Laterit oder
grau und thonig, allem Anschein nach für unsere
europäischen Gemüse 2c. geeignet. Kalk kommt
häufig vor. Die Bevölkerung ist recht spärlich, aus-
schließlich in Temben, die auf den Wellenrändern
und weit auseinander liegen. Die Leute sind viel-
fach besonders gut gewachsen und kräftig, aber von
Charakter rauh und hart und liefern den hart-
näckigsten Theil der Wahehekrieger.
Der Uebergang von der Gebirgszone zur ge-
wellten Savannenzone ist deutlich gekennzeichnet; die
Bodenunebenheiten sind geringer als in ersterer und
weisen ein besseres, verzüglich dichtes kurzes Gras
auf, das allenthalben unterbrochen wird durch Par-
zellen von urwaldartigem Dickicht und durch Farn-
felder. Regen fällt vielfach auch außer der Regen-
zelt. Der Boden ist dunkel und locker. Dieser
Zwischenstrich würde für etwaige Besiedelung wohl
zunächst in Frage kommen.
In der Savannenzone kommen noch Partien be-
sonderer Fruchtbarkelt mit stärkerer bezw. starker
Waldbildung vor, deren Erforschung zur Zeit noch
zu gering ist und eine eingehendere Schilderung
noch nicht zuläßt.
Die gesammte Savannenzone ist infolge des
Krieges zur Zeit gänzlich von Eingeborenen geräumt.
Die vierte Zone stellt sich in der Hauptsache
als schroff gehügeltes Hochland dar mit breiten auf
1300 bis 1500 m Höhe liegenden Thälern, die
von steilen, felsbesäten Rücken und Gräten von
100 bis 400 m relativer Höhe umschlossen sind. Sie
sind meist von bedeutenderen Bächen durchflossen,
unter denen der windungsreiche „kleine“ Ruaha die
größte Rolle spielt. Die Vegetation ist im All-
gemeinen die übliche afrikanische: vorwiegend Akazle
und Gras, welch letzteres freilich hier nirgends so
hoch wird wie sonst. Besonders im näheren Be-
reiche der Flußniederungen machen sich zahlreiche
große Dornakozienbäume bemerkbar, während die
Flüsse selbst vielfach mit einer sehr mangoähnlichen
Baumart umsäumt sind. In der westlichen Hälfte
der Zone herrschen weite ebene Flächen vor, die, mit
kurzem Grase bestanden, besonders gute Weiden ab-
geben; diese stehen in der Regenzeit in ausgedehntem
Maße unter Wasser, jedoch ohne nennenswerthe
Sumpfbildung. Die Abhänge der Bodenerhebungen
sind vorwiegend mit Akazienarten bedeckt; die Bäume
erreichen durchschnittlich geringe Höhe und haben,
vielleicht infolge der Winde, schirmartig abgeplattete
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Kronen. Stellenweise kommt auf größeren Flächen
der Fruchtbaum Mignu vor, der unter 1000 m
nicht angetroffen zu werden scheint; sein Holz ist
gut und hart, der Baum selbst aber vielverzweigt
und niedrig.
Der Boden in den Thälern ist meist schwer und
dunkel, in den eigentlichen Flußniederungen sehr
fruchtbar. Kalk ist überall vorhanden. Die Tem-
peratur wird in den geschützten Thälern in den
Mittagsstunden heiß, ist im Uebrigen relativ kühl, an
den offeneren Orten, und zwar speziell in den wind-
reichen trockenen Monaten vom Juli bis Oktober
kalt zu nennen. In der Regenzeit läßt der Wind
sehr nach, die Temperatur nimmt etwas zu, ist aber
während der 24 Stunden recht gleichmäßig. Auf
der Station wurden während der letzten Regenzeit
mit einiger Regelmäßigkeit — 14 bis 16·° R.
morgens und abends und H 16 bis 21° R.
mittags gemessen. Das Klima ist als gemäßigt und
für Europäer gesund und stärkend zu bezeichnen.
Esrrscheint wahrscheinlich, daß in den Flußnlederungen
Malaria bis zu einem gewissen niedrigen Grade
vorhanden ist, während außerhalb dieser bestimmten
Stellen man hoffen darf von der Fiebergefahr fast
frei zu sein. Ziemlich ausgedehnte Versuche haben
ergeben, daß Kartoffel, Taboraweizen, europäische
Gemüse in den Thälern bei sehr geringer Pflege
in der Regenzeit ausgezeichnet gedelhen. Klein= und
Großvieh ist gut vertreten; beides gedeiht gleich-
mäßig gut. Die Bevölkerung ist im Allgemeinen
gering, nur stellenweise für afrikanlsche Verhältnisse
ziemlich stark und stellt einen recht guten Menschen-
schlag dar, der aun Intelligenz den meisten Stämmen
Deutsch-Ostafrikas überlegen ist und in militärischer
und staatlicher Hinsicht über alle emporragt.
Die fünfte Zone liegt zwischen dem nördlichen
Abfall des Plateaus und dem rechten Ruahaufer
auf 1100 bis 900 m, mag als die Zone der
tropischen Hochebene gelten und stellt die Fluß-
niederung des oberen großen Ruaha oder Mpangali
dar. Die Bewässerung durch fließende Gewässer ist
unbedeutend und der Ruaha selbst ist mit seinem
mehrfach felsigen Bette und in der Trockenzeit ge-
ringen Wasserstande nicht fahrbar. Dagegen ist fast
überall in wenigen Metern Grundwasser zu finden.
Der Boden ist zumeist schwer und dunkel. Kalk ist
überall zu finden. Charakteristisch in der Vegetation
sind die großen Dornakazlen= und Leberwurstbäume,
die meistens auf nahes Grundwasser schließen lassen,
und in den trockensten Flächen die ugegoähnlichen
trostlosen Dorndickichte. Die Temperatur ist durch-
aus tropisch, vorwiegend feuchtwarm und in den
trockenen Monaten trocken heiß. Malaria liegt durch-
aus vor, stellenweise vielleicht in stärkerem Maße
als sonstwo üblich. Negerprodukte, Mtama, Mais,
liefern sehr reiche Ernten; auch Reis wird mit viel
Erfolg gepflanzt. Großvieh ist wenig vorhanden,
dagegen früher um so mehr Ziegen. Die Bevölke-
rung ist für afrikanische Verhältnisse zahlreich, viel