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gerung der Einfuhr ist zum Theil auf das Zuströmen
von Europäern nach dem Woodlark Goldfeld und
der goldhaltigen Gegend am Mambarefluß zurück-
zuführen. Von den 3000 Pfd. Sterl., um welche
die Ausfuhr angewachsen ist, entfallen 2000 Pfd.
Sterl. auf die Mehrausfuhr von Gold. Thatsächlich
dürfte noch erheblich mehr Gold exportirt sein, welches
der Verzollung entzogen worden ist. Nächst Gold
wurde Sandelholz am meisten ausgeführt, 524 t im
Werthe von 4035 Pfd. Sterl. Die Ausfuhr von
Perlen und Perlmuscheln ist gesunken.
An Schiffen liefen 89 mit 10 387 Tonnengehalt
in die Häfen der Insel ein, während 60 Fahrzeuge
mit 9472 Tonnengehalt aus denselben ausliefen. Es!
waren dies ausnahmslos englische Schiffe. „
Der vostalische Verkehr ist gegen das Vorjahr
etwas angewachsen.
Die Einnahmen der Kolonie beliefen sich auf
6547 Pfd. Sterl. gegen 5109 Pfd. Sterl. im Vor-
jahre; die Ausgaben auf 15 000 Pffd. Sterl. wie
im Vorjahre.
Von den europäischen Pflanzungen hat sich noch
keine zu einiger Bedentung emporgeschwungen.
Auf dem Gebiete der Missionen waren erhebliche
Fortschritte zu verzeichnen, sowohl seitens der Wes-
leyanischen Mission, wie der London Missionary
Society.
An öffentlichen Arbeiten wurden besonders Wege-
anlagen ausgeführt. Ferner wurde eine Reihe von
Häusern gebaut.
–
Suckerindustrie Queenslands 1890/97.7)
Das vergangene Betriebsjahr zeigt wiederum
einen Fortschritt, was die Ausdehnung der mit Zucker-
rohr bepflanzten Fläche sowie den Gesammtertrag an
Zucker betrifft. Der Durchschnittsertrag auf den
Acker ist dagegen etwas geringer ausgefallen.
Zur Ernte kamen 66 640 Acker, welche 100 774
engl. Tonnen Zucker lieferten, 8320 Acker und 14 549
Tonnen gegen das vorjährige Betriebsjahr mehr.
Der Durchschnittsertrag belief sich auf 1,51 gegen
1,55 Tonnen im Jahre 1895,96.
Um dem befürchteten Wettbewerb des Rüben-
zuckers die Spitze bieten zu können, bemüht man sich
sehr, die Herstellungskosten des Zuckers zu verringern.
Dies ist auch schon mit Erfolg in der Fabri-
kation geschehen, die Methoden der Zuckerrohrerzeu-
gung lassen dagegen noch Manches zu wünschen übrig,
wenn auch die Landwirthe allmählich den Nutzen
besserer Kultur, Düngung, Bewässerung r2c. einzusehen
beginnen.
Die Centralmühlen haben sich wiederum bewährt;
mehrere neuerbaute werden im nächsten Jahre in
Betrieb gestellt werden.
Die Gesammtzahl der in Betrieb befindlichen
Zuckerwerke zeigt eine Abnahme, kleinere Mühlen
*, Aus dem Deutschen Handelo-Archiv 1898, S. 85.
können nicht mehr konkurriren und sind gezwungen,
die Arbeit einzustellen.
Die Aussichten für das Betriebsjahr 1897/98
sind nicht als besonders befriedigende zu bezeichnen,
da das Rohr im Süden der Kolonie sehr durch Frost
gelitten hat. Man schätzt, daß 77 232 Acker zur
Ernte gelangen und 1,25 Tonnen Durchschnittsertrag
liefern werden, was etwa 96 000 Tonnen ergeben
würde.
Die folgende Tabelle giebt einen allgemeinen Ueber-
blick über die Verhältnisse in den beiden letzten Jahren:
1896.97 1895/96
Bebaut mit Zuckerrohr Acker 93 2511/2 84 8830½,2
Rohr zur Mühle gebracht 66 648 58 320¼
Es wurde gewonnen:
Zucker Tonnen 102774 86 255
Melassee - 14461 9794
Rum .... . .. ... Gallonen 102803 106190
Einfuhr von Rum . . . . - 26 866 25 725
Ausfuhr von Rum . . .. 22 560 22158
Einfuhr von Zuckher . Tonne### — 41
Ausfuhr von Zucker O 73 866 62 604
Zuckerwerke in Betrieb. — 80 91
Brennereien in Betrieb — 5 6
Die Destillation von Rum scheint nicht mehr
lohnend zu sein und macht keine Fortschritte. Der
Inspector of Distilleries schätzt in seinem Jahres-
berichte, daß von den im Jahre 1896 gewonnenen
etwa 3 Mill. Gallonen Melasse etwa 5000000 Gallonen
destillirt und der Rest von etwa 2½2 Mill. Gallonen
unbenutzt bleiben würde.
Die Zuckerausfuhr Queenslands betrug 73 866
Tonnen im Werthe von 886 392 Pfd. Sterl. Die
Mehrausfuhr gegen 1895/96 belief sich auf 11 262
Tonnen. A
Die Ausfuhr erfolgte fast ausschließlich nach den
anderen britischen Kolonien Australiens.
Die Preise stellten sich für:
Pfd. Psd.
Sterl. Schill. Sterl. Schill.
Retined wliite erystals. auf 16 10 bis 17 10
Plantution errstaas 15 10 16 10
Vellov errstaas. 14 15 —
Browns : 8 10 = 12 —
Landwirthschaftliche Ausstellung zu Malang.
Die geplante landwirthschaftliche Ausstellung)
zu Malang (Ost-Java) wird dies Jahr nicht statt-
finden.
Perschiedene Wittheilungen.
Nachtigal- Gesellschaft für vaterländische Afrikaforschung.
Die Nachtigal-Gesellschaft für vaterländische
Afrikasorschung veranstaltete am Mittwoch den 23.
Februar im Hotel „Zu den vier Jahreszeiten“ einen
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1897, S. .0.