Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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3. Baseler Mission. 
Insgesammt sind von der Baseler Missions- 
gesellschaft zwölf Schulen gegründet worden, und 
zwar an folgenden Orten: 
  
  
  
  
  
  
  
Ort Jahr der Schüler- 
Gründung zahl 
1. Potohnn 1896 8 
2abbbbornr 1890 21 
3.AAnsse 1895 22 
4" e iy ..... ägszä 1 
. to(ando..... 9 
6.N#tschumen 1890 17 
7.ÜIavranooon 1896 15 
8. Worawora.. .. .. 1891 21 
9. Guamangnnng 1895 12 
0 8Gyeasekaouag 1893 18 
1l. Borda 1896 13 
12.] Bismarckburg (Katschenke) 1896 30 
Zusammen 215 
Die Gründung der Stationen ist soweit gediehen, 
als die angestellten Arbeiter auf ihrem Posten stehen; 
ie wohnen vielfach noch in provisorischen Hütten 
und halten Schule in provisorischen Schulhäusern 
oder in Schuppen, die auf Pfählen errichtet, mit 
enem Grasdach geschützt und von Geflechten aus 
Polmzweigen und Buschholz umschlossen sind. Die 
uuere Einrichtung der Schule besteht aus den nöthig- 
sten Bänken und Schreibtischen. Man hat im Anfang 
Noth, Schüler zu bekommen — besonders an Orten, 
wo nur Heiden wohnen, weil dieselben den Nutzen 
der Schule noch nicht kennen und aus Aberglauben 
und Furcht vor der Macht des Fetisches oft ihre 
Kinder zurückhalten. Manche Familie hält die Kinder 
zum Arbeiten beim Pflanzen an, oder sie müssen 
ihr jüngeren Geschwister bewachen, so lange die 
Autter auf der Pflanzung sich befindet. Die meisten 
Schüler sind von den Eltern an die Lehrer oder 
Nissonsarbeiter abgegeben worden, und dieselben 
baben sie in Pflege, geben ihnen Kost und Kleidung, 
ergen auch für Schulbücher und Schreibmaterialien. 
Sie lehen mit den Familien der Lehrer wie eine 
Familie zusammen und werden außerhalb der Schul- 
ket zu Handarbeit und besonders Plantagenbau an- 
ehalten, um den Bedarf an Lebensmitteln zu ge- 
wumen. Es geht nicht wohl an, daß eine große 
Mzahl Schüler von den Familien der Lehrer ver- 
plegt und aufgenommen wird; deshalb ist der Zu- 
wachs der Schulen noch gering. Es giebt auch noch 
ucht viele christliche Familien in diesen Gegenden. 
Sobald das der Fall ist, wird die Schülerzahl sich 
nehren. Die Heiden betrachten die Schule als den 
Ansang zum Christwerden; sie wollen aber diejenigen 
inder, welche sie dem Christenthum geweiht haben, 
nicht mehr bei sich behalten, weil fie die Ueberzeugung 
ben, daß ihr heidnisches Leben und Treiben dem 
Chriftenthum entgegen ist; deshalb werden die Schüler 
hbaaall den Lehrern eingehändigt. Dabei dürfen die 
behrer auf kein Kostgeld oder Geschenk rechnen; im 
entheil, die Eltern erwarten eine Anerkennung 
  
von Seiten der Lehrer dafür, daß sie ihnen ihren 
Sohn oder ihre Tochter anvertraut haben, daß sie die- 
selben erziehen lassen und nicht für sich selber behalten. 
  
Uebersicht über den Stand der katholischen Missions- 
schulen in Togo. 
  
— — ——— — — — — — 
  
Knaben- Mädchen- 
  
  
  
  
  
  
Schüler= 
Ort schule schule zahl 
1.2omzmen 1 — 138 
2. -..... — 1 52 
3.OQuadjovihope. 1 — 31 
4.4quenipe 1 — 21 
5. Akrdbhe 1 — 19 
6. Bagidda 1. — 33 
7.Amutio 1 — 18 
8. Doooo 1 — 17 
9. Seva .. .... 1 — 12 
10. Horto Seguro 1 — 41 
11. bumkope 1 — 34 
12. Klein-Popo 1 — 92 
13. - — 1 27 
14.] Dekbenn 1 — 26 
15. Adindo 11 — 51 
16. -..... — 1 22 
17. Gridi 1 — 2 
Im Ganzen!) 14 3 657 
  
In der Leipziger Mission hat an Stelle des im 
vorigen Jahre verstorbenen D. v. Stühlin der be- 
kannte Professor D. Luthardt den Vorsitz im 
Missionskollegium übernommen. 
  
RAus fremden MRolonien. 
Düttenstener für die ländlichen Bezirke auf der 
Insel Sansibar. 
Auf der Insel Sansibar ist durch Sultansdekret 
vom 7. Dezember 1897 für die ländlichen Bezirke 
eine Hüttensteuer von 1 Dollar pro Hütte eingeführt 
worden. Die Steuer wird von allen freien Negern, 
den kleineren Arabern und den indischen Händlern 
eingetrieben. Von einer Besteuerung der vornehmen 
Araber ist abgesehen worden; auch für die auf den 
Schamben gelegenen Hütten der Sklaven wird keine 
Steuer erhoben. 
üeue Eisenbahnprolekte im Kongostaat. 
Während die Bahn von Matadi nach Stanley 
Pool ihrer Vollendung entgegengeht, werden in den 
belgischen Kolonialkreisen schon Pläne für neue Eisen- 
bahnlinien im oberen Kongogebiet erörtert. Hatte 
die Bahn nach dem Pool den Zweck, den am unteren 
Kongo gelegenen, großen Seedampfern zugänglichen 
Hafen Matadi durch Umgehung der gewaltigen 
Livingstone-Katarakte mit dem schiffbaren und bereits 
von gegen 40 Dampfern befahrenen Flußnetz des 
oberen Kongo zu verbinden, das dem Schiffsverkehr
	        
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