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Nichtamtlicher Theil.
Perspnal-Nachrichten.
Deutsch-Ostafrika.
Der Geometer Geist, der im Seminar für
orientalische Sprachen vorgebildet ist, ist als Meß-
gehülfe für das Kaiserliche Gouvernement von Deuts ch-
Ostafrika angenommen worden und hat am 11. d.
Mts. seine Ausreise nach Dar-es-Saläm angetreten.
Der Brunnenmacher Rudolph Hanskopeit in
Milindani ist am Fieber gestorben.
Ramernn.
Der Lehrer Betz aus Kamerun hat einen ihm
bewilligten Heimathsurlaub angetreten.
Togo.
Gerichtsassessor Dr. Heim, der seit Dezember
v. Is. in der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen
Amts beschäftigt worden ist, ist dem Gouvernement
von Togo zur Dienstleistung überwiesen worden.
Derselbe wird mit dem am 10. Juni von Hamburg
abgehenden Dampfer die Ausreise dorthin antreten.
Für die Stelle eines Maschinenschlossers in Togo
ist der Maschinenschlosser Küntzen angenommen
worden. Derselbe ist mit dem am 10. d. Mts. von
Hamburg abgehenden Dampfer nach Lome abgereist.
Rachrichten aus den deuklschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-ltafrika.
RNeisebericht des Raiserlichen Souverneurs Ciebert.
Der Kaiserliche Gouverneur General Liebert
berichtet über seine Anfang April d. Is. beendete
größere Reise durch die Bezirke Bagamoyo, Pangani,
Masinde und Kilimandjaro Folgendes:
Die Reise wurde zu meiner persönlichen Beleh-
lung über Land und Leute unternommen. Die
durchzogenen Landschaften sind bereits häufig be-
schrieben worden. Ich beschränke mich daher darauf,
einige Bemerkungen über die wirthschaftliche Ent-
wickelung der bereisten Landschaften und über die
zahlreichen von mir besuchten Missionsanstalten zu
machen.
Das Land von der Küste bis zu den Nguru-
bergen ist im großen Ganzen nur Steppengebiet,
dünn bevölkert, besitzt keinen wirthschaftlichen Werth
und bietet keine Aussicht auf höhere Entwickelung.
Die Aguruberge, zwischen 1200 und 2600 m
Höhe wechselnd, bilden eine schöne und reiche tropische
Gebirgslandschaft mit gutem Boden, dichtem Wald-
bestand und genügender, zum Theil reichlicher Be-
wässerung. Sie können, zumal in ihrem südlichen
Theile um Mhonda herum, als ein Plantagenland
wie Usambara bezeichnet werden, dessen Bebauung
aber nur in Frage kommen kann, wenn für Bahn-
verbindung mit der Küste gesorgt ist.
Usegua, ein weitgestrecktes Hügelland von durch-
schnittlich 700 bis 800 m Meereshöhe, ist erheblich
stärker angebaut und dichter bevölkert, als ich erwartet
hatte. Für den europäischen Markt wird hier schwer-
lich Boden zu finden sein, dagegen ist und bleibt die
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Landschaft eine Kornkämmer für die Eingeborenen
(Mtama und Mais) und das einzige Gebiet in der
Nähe der Küste, wo noch zahlreiches Kleinvieh und
einiges Rindvieh gehalten wird, und man von größerer
Viehwirthschaft sprechen kann.
Der Kilimandjaro bildet mit seinen prachtvollen,
wasserreichen Berglandschaften, mitten aus weit-
gestrecktem dürren Steppengebiet aufragend, eine
Welt für sich. Unter dem von den Wadschagga
freigelassenen Lande finden sich einige geräumige
Landschaften, wie Kindi und Uru, die zur Aufnahme
deutscher Ansiedler in größerer Zahl geeignet und
vom Bezirkschef hierzu in Aussicht genommen sind.
Daß hier deutsche Bauern in einer Höhenlage von
1200 bis 2000 m gut leben und von ihrer Hände
Arbeit existiren können, beweisen die hier seit langen
Jahren blühenden Missionsanstalten mit ihren Gärten
und Versuchsfeldern. Von einer Garantie für höheren
Wohlstand durch Absatz nach der Küste, Viehhandel rc.
muß so lange Abstand genommen werden, bis eine
Bahnverbindung von Tanga zum Kilimandjaro her-
gestellt ist.
Der Bezirkschef Hauptmann Johannes hat es
verstanden, die früher gefürchteten Kriegsfürsten der
Wadschagga zu sehr fügsamen und loyalen Unterthanen
zu machen. Die günstige Lage der Station Moschi
unmittelbar vor der Boma des Meli und in der
Mitte zwischen den Landschaften der mächtigsten
Häuptlinge Mareale (Marangu) und Mleali, Sinas
Sohn (Kiboscho), trägt viel zur Aufrechterhaltung
des Friedens bei. Ein ausgezeichnetes Wegenetz ver-
bindet sämmtliche bebauten Landschaften des großen
Berges untereinander und mit Moschi. Bis nach