Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Randstufe des Kalls auf Abrasionswirkung zurück- gerade dort zusammen, wo der Kallhang in scharfer 
geführt wird. Wendung aus der Flußrichtung nach Norden zu 
Mit der Annahme tektonischer Störungen stimmt umbiegt. Im Flußbette ist der Quellwasseraustritt 
die starke Zerklüftung überein, die der Kalk in den an dem weit verbreiteten Auftreten von Gasbläschen, 
Kaiser Wilhelm-Höhlen am Mkulumusi und in ähn= dem Geruch nach Schwefelwasserstoff und der Bil- 
lichen westlich und nordwestlich von Kiemoni be= dung von Schwefelhäufchen an der Wasseroberfläche 
kannten Höhlen zeigt. Die am Sigi vorhandenen zu erkennen. Die Erscheinungen sind um so deut- 
Ausschlüsse zeigen, daß die Kalkbänke auch hier, weiter licher wahrzunehmen, je tiefer die jeweilige Lage des 
nördlich, vielfach gebrochen und von Klüften durchsetzt Wasserspiegels ist. Am Fuße des linksseitigen Hanges 
sind. Mit solcher Zertrümmerung gewinnt treten die Quellen nicht aus horizontal anstehenden 
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das Kalkgebirge in hervorragender Weise Kalkbänken hervor wie am rechten User, sondern aus 
die Fähigkeit, Regenwasser schnell und mit einem Haufwerk von großen Trümmerblöcken, das 
geringen Verdunstungsverlusten in die Tiefe den ganzen Hang bis zu der etwa 32 m über dem 
eindringen und an geeigneten, tief gelegenen Flußspiegel gelegenen oberen Abhangskante hinauf 
Punkten der Erdoberfläche in Form starker bedeckt. Nach den Erfahrungen bei den bisher aus- 
Quellen wieder zu Tage treten zu lassen. geführten Erdarbeiten setzt das Trümmergebirge sich 
# auch in die Tiefe, unter den Flußwasserspiegel, sort. 
2. Lage, Eigenschaften und Ursprung der Es wird infolgedessen nicht möglich sein, eine Fassung 
Schwefelquellen. des Quellwassers in anstehendem Gebirge zu be- 
An der Stelle, wo der Sigi die in den Kalk= wirken. Die Trümmernatur des Gebirges bringt es 
schichten ausgearbeitete Thalenge verläßt, um in die mit sich, daß sich die Quellaustrittsstellen leicht ver- 
vor der Randstufe des Kalkes gelegene Weitung ein= legen, indem das fließende Wasser durch allmähliches 
  
zutreten, finden sich, theils im Flußbette, theils am # Fortspülen der mergelig= lehmigen Ausfüllungsmasse 
Juße der Kalkhänge, die Schwefelquellen, deren neue Wege zwischen den Kalkblöcken eröffnet, sobald 
Ausnuzung zu Badezwecken gegenwärtig in Frage steht. sich auf den bisherigen Wegen irgend ein künstlicher 
Eine einzelne Quelle (a der obenstehenden Skizze) oder natürlicher Widerstand bietet. 
tritt am rechten Ufer, etwa 150 m oberhalb der Rand- Die stärkste Quelle auf der linken Flußseite ist 
stufe aus einer dicht über Mittelwasser gelegenen die zu unterst gelegene bei b der Skizze. An ihrer 
Schichtfuge hervor. Alle übrigen Quellen, und hierunter Austrittsstelle schiebt sich bereits ein etwa 25 m 
die weitaus bedeutendsten, drängen sich am linken breiter Zwickel niedrigen, 2 bis 4 m hohen Vorlandes 
Flußufer in einer 50 bis 100 m langen Strecke zwischen das Flußbett und den Hang. Da die Quelle
	        
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