Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

ihren Fabrilen zwischen 97 und 121 Tagen. Der 
Durchschnitt wird auf 110 Tage angenommen wer- 
den dürfen. 
Sie begann bei den meisten Fabriken kurz vor 
Weihnachten, bei einigen zu Beginn des Januar, und 
hörte Mitte April auf. Es wurden während der- 
selben von allen 9 Fabriken insgesammt 815 439 
Tonnen Zuckerrohr verarbeitet; das sind 33 000 
Tonnen mehr als im Jahre 1895, welches bis dahin 
625 
  
die stärkste Menge aufzuweisen hatte. 
Gewonnen wurde daraus: 
an Zucker Nummer 1 75248 Tonnen, 
  
„ - 2 6597 
-- - 3 1529 = 
überhaupt 83 375 Tonnen, 
an Melasse. 18 793 
In Gewichtsprozenten des Rohmaterials aus- 
gedrückt, betrug der Durchschnittsertrag: 
  
— — — — — 
  
  
  
  
  
  
  
18896 / 1895 1894 1 1899. 
Prozent 
der ersten Verarbeitung (1. Produkt) 9,23 8,56 8,96 8,18 
der zweiten Verarbeitung (2. Produkt) 0,81 0,84 0,05 1,18 
der dritten Verarbeitung (3. Produkt) 0,19 0,20 0,28 0,27 
überhaupt 10,23 9,60 10,19 9,63 
der Melasse. ....... 2,30 2,59 2,37 2,49 
Die Gesammterzeugung der Daira Sanieh hat in den Jahren 1880 bis 1896 die folgende 
Steigerung erfahren: « 
1880 1885 1890 1892 1894 1896 
Kantarss) 
1. Produkt. 564 892 743 329 676 796 1 256 913 1 479 034 1 672 035 
2. Produkt. 161 004 204 145 141 656 231 649 156 323 146 608 
3. Produkt. 47 219 58 512 38 654 63 302 4 790 33 988 
überhaupt 773 115 1 005 986 857 106 1551 864 1 683 147 1 852 631 
Melasse 116 299 220 234 222 893 336 103 391 335 417 631 
Die Preise haben dagegen eine fallende Richtung 
beobachtet. Die erste Qualität Zucker wurde beispiels- 
weise im Jahre 1881 mit 111, 1885 mit 64, 
1890 mit 62½, 1895 mit nur 43¾ und 1896 
mit 51½ Tarifpiaster per Kantar bezahlt, und Me- 
lasse fiel von 5½ Tarifpiaster im Jahre 1892 auf 
1 Tarifpiaster im Jahre 1895 und stand im Jahre 
1896 auf 1½ Tarifpiaster. 
Im Jahre 1897 wurden von der Daira ungefähr 
703000 Tonnen Zurckerrohr verarbeitet gegen 
815 439 im Jahre 1896 und daraus im Ganzen 
70 680 Tonnen Zucker erzeugt gegen 83 375 im 
Jahre 1896. 
In der 1898er Betriebszeit, für welche das 
amtliche Material noch nicht vorliegt, wurden nach der 
Veröffentlichung der österreichisch-ungarischen Handels- 
kammer in Alexandrien von den neun Fabriken der 
Daira Sanieh rund 54 700 Tonnen Zucker erster 
Verarbeitung erzeugt, gegen die früheren Jahre also 
ein erheblicher Ausfall. Ein ähnlicher Ausfall soll bei 
dem zweiten und dritten Produkt zu verzeichnen sein. 
Die Preise, welche die Daira Sanieh für ihr 
erstes Produkt erzielte, schwankten in den Monaten 
März und April d. Is. zwischen 46 und 47 Tarif- 
piaster für das Kantar. Seitdem sind sie bis auf 
— 
—— — — — 
*) Ein Kantar wiegt rund 45 kg. 
  
nahezu 49 Tarifpiaster gestiegen. Vom zweiten 
Produkt verkaufte die Daira Sanieh Ende Februar 
36 000 Kantar zum Preise von 29 Tarifpiaster. 
Nächst der Daira Sanieh ist der größte Zucker- 
produzent Aegyptens die als Rechtsnachfolgerin der 
Société de la Raffinerie d'Egypte im Jahre 1896 
mit einem Aktienkapital von 15 Mill. Franken ge- 
gründete, jetzt ganz in französischen Händen befindliche 
Aktiengesellschaft Sucrerie-Raffinerie d'’Egypte. 
Sie verfügt über eine Rohzuckerfabrik in Cheich 
Fadl (198 km südlich von Kairo) mit einer Ver- 
arbeitungsfähigkeit von 1200 Tonnen in 24 Stunden, 
eine zweite Rohzuckerfabrik in Nag-Hamadi (556 km 
von Kairo) mit einer Leistungsfähigkeit von 3000 
Tonnen und eine mit Rohzuckerfabrik verbundene 
Raffinerie in Hawamdieh (27,5 km von Kairo ent- 
fernt). Der Betrieb der letzteren wurde im Jahre 
1883 eröffnet. Ihre Erzeugungsfähigkeit war zu- 
nächst auf ein Höchstmaß von 12 000 kg raffinirter 
Waare per Tag bemessen. Sie erfuhr jedoch im 
Jahre 1887 eine Ausdehnung auf 25 000 kg, und 
im Jahre 1889 eine weitere Ausdehnung auf 
38 000 kg täglicher Erzeugung. 
Die mit ihr verbundene Rohzuckerfabrik verarbeitet 
bis zu 800 Tonnen Zuckerrohr pro Tag.
	        
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