Waaren aus anderen Ländern im Werthe von
49 802 LP, der Werth der Einfuhr von Freihandels-
gütern aus Großbritannien auf 479 197 K gegenüber
einer Einfuhr solcher Güter aus anderen Ländern
im Werthe von 42 884 e. Mithin belief sich der
Gesammtwerth der Einfuhr aus Großbritannien auf
563 291 L, während der Werth der Gesammteinfuhr
aus anderen Ländern 92 686 #E betrug. Hält man
dies zusammen mit dem Werth der Einfuhr aus
Großbritannien im Jahre 1894/95 in Höhe von
581 230 8 gegenüber einer Gesammteinfuhr im
Werthe von 739 864 L und mit dem Werthe der
Einfuhr aus Großbritannien im Jahre 1895/96 in
Höhe von 575447 KL gegenüber einer Gesammteinfuhr
im Werthe von 750975 04, so ergiebt dies eine nicht
unbedeutende Verschiebung des Verhältnisses der
Einfuhrwerthe zu Gunsten von Großbritannien.
Bezüglich der Ausfuhr war für das Jahr 1896/97
eine Verminderung des Werthes der ausgeführten
Güter gegen das Vorjahr um 25 728 ( festzustellen.
Hingegen hat der Werth der nach Großbritannien
zur Ausfuhr gelangten Waaren gegen das Vorjahr
um 7829 D, und gegen das Jahr 1894/95 um
83 295 8 zugenommen. Im Einzelnen war eine
bemerkenswrthe Verschiebung bezüglich des Ausfuhr=
werthes nur zu verzeichnen in Elfenbein und Kaffee,
wo derselbe um je 50 péCt. verlor, und in Gummi,
wo derselbe um 25 pCt. stieg und in Zukunft vor-
aussichtlich noch mehr steigen wird, entsprechend den
zur Hebung der Gummiproduktion aufgewandten
Bemühungen.
Als einen Fehler beim Import bezeichnet es der
englische Generalkonsul für das Niger-Protektorat,
daß die Auswahl der importirten Güter eine zu
wenig umfangreiche, und die Qualität derselben meist
eine zu geringe seien, um ihnen bei den Eingeborenen
eine ständige Nachfrage zu sichern. Wenn es auch
schwer sei, bezüglich der Auswahl der zu importi-
renden Güter bestimmte Fingerzeige zu geben —
der Handel müsse sich in dieser Beziehung allein
die Wege bahnen —, so müßten doch den Bedürf-
nissen der Emgeborenen gut angepaßte Ackerinstrumente
und Haushaltungsgegenstände sowie Werkzeuge, welche
den Gewohnheiten des eingeborenen Handwerkers
Rechnung tragen, sicherlich einen guten Absatz finden.
Was die Handelswege im Schutzgebiete betreffe,
so sei mangels von Eisenbahnen und guten Land-
straßen die Schifffahrt in dem sich bis zu einer Ent-
fernung von 60 Meilen von der Küste ausbreitenden
Netze von Flüssen und Buchten das gewöhnlichste
Beförderungsmutel. Weiter in das Innere hinein
zeige sich der Eingeborene als guter Träger von
Lasten über Land. Auf den Wasserstraßen sei Sicher-
heit für Leben und Gut überall hergestellt, was bei
einer Länge dieser Straßen von insgesammt 3000
bis 4000 Meilen eine nicht leichte Aufgabe ge-
wesen sei.
Einen großen Vortheil für den Handel würde
sich der Generalkonsul von der Einführung einer
geeigneten und handlichen Währung auch bei den
Eingeborenen des Protektorats versprechen, da die
bisher von denselben benutzten zum Theil recht um-
fangreichen Tauschmittel, wie Messingstangen, Kupfer-
draht und Manilla-Cigarren, einen überaus schwie-
rigen Transport erfordern und, indem hierfür eine
große Anzahl billiger Träger nöthig wird, zur
Sklaverei anreizten.
Bezüglich Lagos' ist zu bemerken, daß, während
die Ausfuhr von Gummi im Jahre 1897 eine Zu-
nahme um 13 367 2 zeigt, dieselbe in Palmöl und
Palmkernen gegenüber dem Jahre 1896 um
114 773 2 gefallen ist. Der Verlust ist ein stei-
gender, da derselbe gegenüber dem Jahre 1895 um
47 807 2 mehr beträgt als gegenüber dem Jahre
1896, und dies giebt um so mehr zu Bedenken
Anlaß, als nach neueren Berichten auch für das
laufende Jahr eine weitere Einbuße um 67 000 8
zu erwarten ist. Der Grund für diesen Niedergang
ist hauptsächlich darin zu erblicken, daß sich ein Theil
der Unternehmerschaft der gewinnbringenderen Aus-
beute des Kautschuks zugewendet hat. Die große
Gefahr aber, die in dieser Verschiebung liegt, kommt
nicht nur in dem Sinken der Gesammtexportziffern
zum Ausdruck, sondern sie erhellt insbesondere aus
der Erwägung, daß während Palmöl und kkerne
eine unerschöpfliche Quelle bilden, Kautschuk. Balken
und derartige Gegenstände ihrer Natur nach in ihrer
Ausbeute beschränkt sind.
Für die Kolonie Gambien war das Jahr 1897
ein überaus günstiges. Der Export von Erdnüssen,
dem hauptsächlichsten Produkt der Kolonie, belief
sich auf 20 000 Tons gegen 12 000 Tons im Vor-
jahre. Der Preis für diese Waare war eberfalls
durchschnittlich ein höherer, so daß alle Firmen, die
sich mit diesem Produkt befassen, ein günstiges Ge-
schäftsjahr zu verzeichnen haben. Ebenso hoben sich
Ausfuhr und Preis von Gummi. Diesen beiden
Artikeln ist es hauptsächlich zu verdanken, daß die
Ein= und Ausfuhrziffern auf die in der Tabelle an-
gegebene Höhe stiegen, gegenüber einem Durchschnitts-
werth der Ein= und Ausfuhr in den Jahren 1892
bis 1896 von 115 000 und 142 000 K. Zu diesem
Aufblühen des Handels soll angeblich nicht am wenig-
sten auch die Einführung des Geldumlaufes an
Stelle des früheren Tauschhandels beigetragen haben,
indem die Aussicht, dies überall verwendbare Zah-
lungsmittel zu erhalten, die einheimische Bevölkerung
zum Fleiß anspornt und die Bevölkerung der um-
liegenden Gebiete in die englische Kolonie hineinlockt.
Der Umfang des Handels in den französischen
Kolonien in den Jahren 1896 und 1897 wird
durch folgende Tabelle veranschaulicht: