fähr 1 m breit sein. Man macht in den Beeten
drei Furchen von 5 cm Tiefe, die eine in der Längs-
achse und die beiden anderen 20 cm vom Rand des
Beetes entfernt; man legt die Samen in Abständen
von 30 cm aus und bedeckt sie mit Erde. Man
begießt häufig und hält die Oberfläche der Erde rein.
Pflanzung. Die jungen Pflanzen erscheinen
nach drei bis fünf Wochen; man läßt sie wachsen,
bis sie 30 cm hoch sind; dann muß man ausdünnen,
indem man die Hälfte der Pflänzlinge in ein neues
Saatbeet einsetzt, bis sie fast 1 m hoch sind. Die
definitive Auspflanzung, die im Beginn der Regenzeit
stattfindet, geschieht in viereckigen Löchern von 30 cm
Weite und 50 bis 60 cm Tiefe, in 7½ m Abständen
voneinander. Die Methode ist immer die gleiche;
das Loch wird kurz vor dem Auspflanzen angelegt
und mit gut bereiteter Erde gefüllt. Wenn man den
Pflänzling einsetzt, breitet man die Wurzeln sorgfältig
aus und häuft die Erde leicht an. Im Allgemeinen
ist es nothwendig, eine kräftige Stütze anzubringen.
Da die jungen Pflanzen des Schattens bedürfen,
ist es nöthig, wenn kein natürlicher Schatten vor-
handen ist, einige Monate vorher, Bananen zu pflanzen.
Man hat so den Vortheil, Vorernten zu erhalten,
aber die Bananen erschöpnsen den Boden. Man
pflanzt sie 3 bis 3½ m voneinander zwischen den
Kolabäumen.
Eine einmal eingerichtete Pflanzung hält sich lange
und kann selbst ihrerseits Schatten für andere Kul-
turen gewähren, besonders für gewisse Lebensmittel.
Der Kolabaum erschöpft den Boden nur in ge-
ringem Maße, aber die Zwischenkulturen, die Bananen
vorher und die Hülsenfrüchte nachher, saugen den
Boden genügend aus, um von Zeit zu Zeit eine
Düngung nothwendig erscheinen zu lassen.
Wenn der Baum zu alt geworden ist, kann man
noch sein Holz zu Bauten benutzen.
Ertrag. Im wilden Zustande beginnt der Baum
im 5. oder 6. Jahre zu tragen, doch erreicht er seine
volle Tragfähigkeit erst im 9. oder 10. Jahre. Bei
sorgfältiger Kultur trägt er schon früher und giebt
schönere Früchte. Diejenigen von Trinidad und
Jamaica erreichen zwei= bis dreimal die Größe der-
jenigen, die im wilden Zustande produzirt werden.
Man kann jährlich zweimal ernten.
Man schätzt unter günstigen Bedingungen den
jährlichen Ertrag auf 50 bis 60 kg trockener Nüsse
pro Baum, was 100 bis 150 kg frischer Nüsse
entspricht.
Die Konservirung der Nüsse erfordert viel Sorg-
falt. Infolge verschiedener Aenderungen, Oxydirungen,
Fermentationen oder Schimmelbildungen verliert die
Substanz häufig einen guten Theil des Handels-
werthes und der physiologischen Wirksamkeit.
Man kann nur dann eine schöne Waare erzielen,
wenn man große Quantitäten mit den gesammten
nöthigen Geräthen behandelt. Unter diesen Bedin-
gungen bringt die Kola selbst dann oft mehr ein,
143
wenn man den Berechnungen einen Preis zu Grunde
legt, der nur halb so hoch ist wie derjenige des Kaffees.
Die Kapseln werden vom Baume gepflückt, bevor
sie von selbst herunterfallen, wenn sie eine gelbbraune
Farbe angenommen haben und anfangen, sich zu
öffnen. Es finden sich 5 bis 15 rothe oder weiße
Samen in denselben, jeder einzelne 5 bis 25 g
wiegend; sie sind von einem klebrigen, gelblich-weißen
Schleim umgeben, den man entfernen muß. Die
weißen Samen sind gemeiniglich beliebter als die
rothen; aber wenn sie trocken sind, nehmen sie alle
dieselbe braune Färbung an.
Wenn die Nüsse getrocknet werden sollen, nimmt
man die Samen heraus, wäscht sie tüchtig in einem
Strom kalten Wassers, um die Pulpa, die sie um-
giebt, zu entsernen. Hierauf wischt man sie mit einem
trockenen Tuch ab und läßt sie in der Sonne oder
in einem Trockenapparat durch künstliche Wärme
trocnnen. Die Anwendung von Maschinen zum Ent-
hülsen und Trocknen bürgert sich mehr und mehr ein.
Einige Autoren empfehlen, die frischen Nüsse in
dünne Scheiben zu zerschneiden und sie in einem
Trockenofen bis 60“° C. zu trocknen, indem man
fortgesetzt die Temperatur steigert bis zu 100 .
Da das Trocknen eine delikate Operation ist, so
ersparen es sich die Pflanzer manchmal und senden
die Nüsse im frischen Zustande fort. Dazu muß
man sie nochmals mit der größten Sorgfalt waschen,
sie gut abtrocznen und mit der ersten Gelegenheit
expediren. Man hüllt sie in frische Blätter ein und
umgiebt das Ganze mit Sackleinen.
Wenn man sie einige Zeit konserviren muß, so
kann man sie in Silos legen. Man gräbt dazu an
einem trockenen, geschützten Orte ein Loch, kleidet den
Boden mit frischen Blättern aus, befeuchtet sie ein
wenig und legt darauf die Nüsse in Schichten, die
man mit Erde bedeckt.
Man muß sorgfältig die Insekten auszuschließen
suchen und demgemäß alle diejenigen Nüsse aus-
scheiden, die Spuren von Insektenstichen oder von
Schimmelbildung zeigen.
PDerschiedene Mittheilungen.
vorlesungen am Leminar für orientalische Sprachen
in Berlin.
Im Seminar für orientalische Sprachen zu
Berlin werden im Sommersemester 1899, 15. April
bis 15. August, folgende Vorlesungen von kolonial-=
politischem Interesse gehalten werden:
Chinesisch. 1. Zweiter Kursus: täglich außer Mitt-
wochs, 8—9 Uhr, Herr Prof. Arendt.
2. Anfänger-Kursus: täglich außer Sonnabends,
— 10 Uhr, Herr Prof. Arendt.
3. Selecta: Uebungen zweimal wöchentlich, in noch
zu bestimmenden Stunden, Herr Prof. Arendt.