Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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Nichtamtlicher Theil. 
Personal-Nachrichten. 
Deuntsch- Ostafrita. 
Der kommissarische Bezirksamtmann v. Elpons 
ist mit Urlaub in Europa eingetroffen. 
nach Dar-es-Saläm ab. 
Der praktische Arzt Dr. Schilling ist nach 
Mikindani und der Maschinist 1. Klasse Spangen- 
berg nach Dar-es-Saläm abgereist. 
Der Landmesser Loepthien ist nach Ostafrika 
abgereift 
Ramerun. 
Der Regierungsrath Dr. Seitz ist am 20. Februar 
mit Heimathsurlaub nach Deutschland abgereist. 
Der Regierungsarzt Dr. Plehn ist mit Heimaths- 
urlaub in Europa eingetroffen. 
Der Assessor v. Winterfeldt reist demnächst « 
Der Geologe Dr. Esch ist am 15. Februar nach 
Fernando Po abgereist und wird nach Besuch von 
Principé, Sao Thomé, Annobon, Kap Verde und 
Teneriffa die Heimreise nach Curopa antreten. 
Der Zollbeamte Gottschalk, der Maschinist 
Lippold, der Gärtner Eunike und der Techniker 
Der Hülfsjäger Schaumburg ist in Dar-es- 
Saläm eingetroffen. 
Leutnant Styx, Zahlmeisteraspirant Hüttig und 
die Sanitätsunteroffiziere Diepolder und Ziegel- 
meier haben die Ausreise; Leutnant Braun, Feld- 
webel Benkewitz und Sergeant Wulff die Wieder- 
ausreise in das Schutzgebiet angetreten. 
Nickel sind in Kamerun eingetroffen. 
Cogo. 
Der Stationsassistent Rosenhagen, der Gou- 
vernementsbeamte Hensel und der Unteroffzier 
Bierwerth sind in Lome eingetroffen. 
südweltafrika. 
Leutnant Streitwolf hat die Ausreise; Roßarzt 
Rickmann und Sergeant Eckholdt haben die Wie- 
derausreise in das Schutzgebiet angetreten. 
Rachrichten aus den deutschen Schuhgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Ramerun. 
Ueber die menterischen Vorgänge auf der Station Bura. 
. 
Die amtliche Untersuchung der meuterischen Vor- 
gänge auf der Station Busa in Kamerun hat das 
Folgende ergeben: 
Am 26. Januar d. Is. erfuhr der Stations- 
  
leiter Leuschner durch Anzeige eines schwarzen 
Polizeisoldaten, daß die sämmtlichen 
(12 Mann) geschworen hätten, bei nächster Gelegen- 
heit die Weißen der Station zu ermorden, den 
Kassenschrank zu erbrechen und nach Old Calabar 
zu entsliehen. Leuschner erbat infolgedessen vom 
Kaiserlichen Gouvernement sofortige Ablösung der 
Truppe. 
Am Tage vor Ankunft dieser Ablösung sah sich 
Leuschner infolge der drohenden Haltung einzelner 
Soldaten veranlaßt, die ganze Besatzung zu ent- 
waffnen und zu verhaften. Er war zu diesem Vor- 
gehen gezwungen worden durch mehrfache Drohungen, 
welche einzelne Soldaten gegen den Kaufmann 
Lubke ausstießen. 
Leuschner verständigte die Weißen und be- 
schloß, am Sonntag den 29. Januar beim Nach- 
Soldaten 
mittagsappell zur Festnahme der Soldaten zu schreiten. 
Die zusommengerufenen Weißen versammelten sich 
möglichst unbemerkt in Leuschners Wohnung. Um 
3 Uhr ließ Leuschner die Truppe vor seinem 
Hause zum Appell antreten, ließ die Gewehre durch 
den Gärtner Schönfeld untersuchen und begab sich 
selbst ins Palaverhaus, angeblich zur Kleiderausgabe. 
Schönfeld ließ die Gewehre zusammensetzen, die 
Seitengewehre ablegen und die Soldaten zum 
Empfang der Kleider in die Halle des Palaver- 
hauses treten. Die Soldaten gehorchten ohne Wei- 
teres, nur beim Ablegen des Seitengewehres soll 
der Unteroffizier Johnson einen Augenblick ge- 
zögert haben. Als die Soldaten in die Palaver- 
halle traten, bemächtigten sich die Weißen der Waffen. 
Leuschner eröffnete nunmehr den Soldaten, daß 
sie gefangen seien. In demselben Moment aber 
setzten die sämmtlichen Soldaten über die die Halle 
an ihrer offenen Seite begrenzende Barriere, um zu 
entfliehen, nur der Schwarze Jammamu stürzte auf 
Leuschner zu und wurde von diesem mit einem 
Revolverschuß niedergestreckt. Als die Soldaten über 
die Barriere setzten, gaben die Weißen Feuer. Außer 
Jammamu blieben noch auf dem Platze die Wey-
	        
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