235
Nichtamtlicher Theil.
Personal-Nachrichten.
Deuntsch- Ostafrita.
Der kommissarische Bezirksamtmann v. Elpons
ist mit Urlaub in Europa eingetroffen.
nach Dar-es-Saläm ab.
Der praktische Arzt Dr. Schilling ist nach
Mikindani und der Maschinist 1. Klasse Spangen-
berg nach Dar-es-Saläm abgereist.
Der Landmesser Loepthien ist nach Ostafrika
abgereift
Ramerun.
Der Regierungsrath Dr. Seitz ist am 20. Februar
mit Heimathsurlaub nach Deutschland abgereist.
Der Regierungsarzt Dr. Plehn ist mit Heimaths-
urlaub in Europa eingetroffen.
Der Assessor v. Winterfeldt reist demnächst «
Der Geologe Dr. Esch ist am 15. Februar nach
Fernando Po abgereist und wird nach Besuch von
Principé, Sao Thomé, Annobon, Kap Verde und
Teneriffa die Heimreise nach Curopa antreten.
Der Zollbeamte Gottschalk, der Maschinist
Lippold, der Gärtner Eunike und der Techniker
Der Hülfsjäger Schaumburg ist in Dar-es-
Saläm eingetroffen.
Leutnant Styx, Zahlmeisteraspirant Hüttig und
die Sanitätsunteroffiziere Diepolder und Ziegel-
meier haben die Ausreise; Leutnant Braun, Feld-
webel Benkewitz und Sergeant Wulff die Wieder-
ausreise in das Schutzgebiet angetreten.
Nickel sind in Kamerun eingetroffen.
Cogo.
Der Stationsassistent Rosenhagen, der Gou-
vernementsbeamte Hensel und der Unteroffzier
Bierwerth sind in Lome eingetroffen.
südweltafrika.
Leutnant Streitwolf hat die Ausreise; Roßarzt
Rickmann und Sergeant Eckholdt haben die Wie-
derausreise in das Schutzgebiet angetreten.
Rachrichten aus den deutschen Schuhgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Ramerun.
Ueber die menterischen Vorgänge auf der Station Bura.
.
Die amtliche Untersuchung der meuterischen Vor-
gänge auf der Station Busa in Kamerun hat das
Folgende ergeben:
Am 26. Januar d. Is. erfuhr der Stations-
leiter Leuschner durch Anzeige eines schwarzen
Polizeisoldaten, daß die sämmtlichen
(12 Mann) geschworen hätten, bei nächster Gelegen-
heit die Weißen der Station zu ermorden, den
Kassenschrank zu erbrechen und nach Old Calabar
zu entsliehen. Leuschner erbat infolgedessen vom
Kaiserlichen Gouvernement sofortige Ablösung der
Truppe.
Am Tage vor Ankunft dieser Ablösung sah sich
Leuschner infolge der drohenden Haltung einzelner
Soldaten veranlaßt, die ganze Besatzung zu ent-
waffnen und zu verhaften. Er war zu diesem Vor-
gehen gezwungen worden durch mehrfache Drohungen,
welche einzelne Soldaten gegen den Kaufmann
Lubke ausstießen.
Leuschner verständigte die Weißen und be-
schloß, am Sonntag den 29. Januar beim Nach-
Soldaten
mittagsappell zur Festnahme der Soldaten zu schreiten.
Die zusommengerufenen Weißen versammelten sich
möglichst unbemerkt in Leuschners Wohnung. Um
3 Uhr ließ Leuschner die Truppe vor seinem
Hause zum Appell antreten, ließ die Gewehre durch
den Gärtner Schönfeld untersuchen und begab sich
selbst ins Palaverhaus, angeblich zur Kleiderausgabe.
Schönfeld ließ die Gewehre zusammensetzen, die
Seitengewehre ablegen und die Soldaten zum
Empfang der Kleider in die Halle des Palaver-
hauses treten. Die Soldaten gehorchten ohne Wei-
teres, nur beim Ablegen des Seitengewehres soll
der Unteroffizier Johnson einen Augenblick ge-
zögert haben. Als die Soldaten in die Palaver-
halle traten, bemächtigten sich die Weißen der Waffen.
Leuschner eröffnete nunmehr den Soldaten, daß
sie gefangen seien. In demselben Moment aber
setzten die sämmtlichen Soldaten über die die Halle
an ihrer offenen Seite begrenzende Barriere, um zu
entfliehen, nur der Schwarze Jammamu stürzte auf
Leuschner zu und wurde von diesem mit einem
Revolverschuß niedergestreckt. Als die Soldaten über
die Barriere setzten, gaben die Weißen Feuer. Außer
Jammamu blieben noch auf dem Platze die Wey-