—
können, beträgt: 9 zu Wlawolo, 11 zu Takubar,
79 zu Villa Maria, 105 zu Vuna-Pope, im Ganzen
204 Seelen.
Jetzt, da alle Eingeborenen aus der Umgebung
von Wlawolo, Malagung und Villa Maria getauft
sind, können wir so zahlreiche Taufen von Erwach-
senen wie ehemals nicht erwarten, bis wir neue
Stationen im bevölkerten Innern gegründet haben.
Da sich unsere Station inmitten der Pflanzungen
der Weißen befindet, hatten wir keine Dörfer der
Eingeborenen in unserer Nähe, und wir glaubten,
unsere Wirksamkeit in dieser Station werde sich auf
die Kinder unserer Waisenhäuser beschränken müssen.
Glücklicherweise fanden wir uns in unserer Voraus-
sicht getäuscht. Obwohl nämlich die Eingeborenen
in einer Entfernung von ein bis zwei Stunden von
unserer Station wohnen, so sind sie doch zu uns
gekommen, haben uns gebeten, sie zu unterweisen,
haben treu den Religionsunterricht besucht und 200
unter ihnen sind bereits zur hl. Taufe gelangt.
Andere folgen ihrem Beispiele, und so werden wir
in kurzer Zeit zu Vuna-Pope 300 neubekehrte Ein-
geborene haben, die Waisenkinder nicht mitgerechnet,
welche augenblicklich 250 an der Zahl sind. Kaum
wird unsere Kirche alle zu fassen vermögen, und
wir werden uns vielleicht genöthigt sehen, einen
Priester in Takubar anzustellen, welches so eine
Hauptstation werden und einen Theil der Arbeit der
Station Vuna-Pope übernehmen wird.
Am 31. Mai, dem Feste Unserer Lieben Frau
vom hh. Herzen, haben wir zu Vuna-Pope ein
Pensionat für Kinder von weißen Eltern und für
solche von Mestizen eingeweiht und eröffnet. Wir
hatten bereits an die 15 Zöglinge. Doch fehlte es
uns an einem geeigneten Hause, dieselben unterzu-
bringen und so viel wie möglich von den ein-
geborenen Waisenkindern zu trennen. Wir haben
daher in der Nähe des Schwesterklosters ein kleines
zweistöckiges Haus aufgeführt, vortrefflich zu dem
gewünschten Zwecke eingerichtet.
Jetzt noch etwas über einige Pläne, welche der
Ausführung entgegengehen. Die neuen Missionare,
welche vor sechs Monaten glücklich angelangt sind,
hatten sich mit Eifer daran gesetzt, die hiesige Sprache
zu erlernen und sehnten sich nach dem Tage, an
dem es ihnen vergönnt sein würde, ihr heiliges Amt
anzutreten. Von allen Seiten kommen uns von
Häuptlingen reich bevölkerter Distrikte inständige
Bitten um Missionare zu. Diese Gründe haben
mich bewogen, mit einem Male die Gründung von
5 Hauptstationen und 11 Nebenstationen zu unter-
nehmen. Die Namen derselben lasse ich hier folgen:
St. Paul, hinter Wunamarita in den Baininger
Bergen gelegen.
Paparatawa oder St. Josephsthal in der
Nähe des Berges Varzin, anderthalb Stunden von
Villa Maria (Takabur), dem Innern zu.
St. Otto, im Westen von Villa Maria und
Vunatoro gelegen, halbwegs zwischen der Küste und
dem Berge Varzin.
241 —
St. Franziskus Kaver oder Vunakamkalm)bi,
an der Nordküste, ungefähr in der Mitte der
Talelebucht, 1½ Stunde von Wlawolo entfernt.
Nondup (Beridni) oder St. Peter, nördlich
am Fuße des Berges „Mutter“". Es war dies der
erste Ort, welchen Msgr. Navarre und seine Missio-
nare bei Gründung der Mission bewohnten.
Hier noch einige Erklärungen über die einzelnen
Stationen.
St. Paul hat den Hochw. Pater Rascher, den
ersten Apostel der Baininger, zum Missionar. Sein
Gehülfe ist der Bruder Ignatius Stevens.
Wunamarita, welches unsere erste Station an der
Küste von Baining war, wurde vom Pater Rascher
gegründet und Ramandu vom Pater Von der Aaa;
aber diese Stationen hatte man nur in der Absicht
gegründet, um von dort aus zu den Bainingern
vorzudringen, welche ausschließlich die Gebirgsgegend
bewohnen, und eine Sprache haben, welche von der
hiesigen durchaus verschieden ist. St. Paul ist also
die erste Stufe zu den Gebirgsgegenden und ihren
interessanten Stämmen. Die Theile eines vollständig
eingerichteten Hauses wurden mittels unserer be-
deckten großen Boote nach Wunamarita befördert,
von wo aus die braven und unermüdlichen Baininger,
welche in großer Anzahl von ihren Bergen gekommen
waren, dieselben auf ihren Schultern zu der ge-
wählten Stelle trugen; das Ganze betrug eine Last
von 15 000 kg. Die Arbeit kostete ihnen 4 bis 5
Reisen. Niemals werden die Eingeborenen an der
Blanka= und der Talelebucht den Muth und die
Kraft haben, eine solche Arbeit zu unternehmen; es
ist dies ein charakteristischer Unterschied zwischen jenen
beiden Stämmen.
Einer unserer Zimmerleute, ein Laienbruder,
befindet sich seit mehreren Wochen in St. Paul, um
das Haus aufzuschlagen, und ich denke, es wird noch
diese Woche vollendet.
Die nächstliegende Arbeit des Pater Nascher
wird es sein, das Studium der Sprache der
Baininger, welche nicht geringe Schwierigkeiten zu
bieten scheint, fortzusetzen. Seine Baininger sind
ganz entzückt, einen Missionar zu haben und sie
legen recht viel guten Willen an den Tag; aber an
Geistesbildung scheinen sie unseren übrigen Ein-
geborenen weit nachzustehen.
— — —2
RAus fremden Kolonien.
Der Handel Dabomeys
hat in den letzten Jahren folgenden Umfang gehabt:
Gesammthandel: Handel mit Frankreich:
Francs Francs
1894 20 745 400 6 280 000
1895 21 064 000 7 349 300
1896 18 953700 7601500
1897 14 021 800 3 145 700
1898 17 533 300 4 131 100