Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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Wegen Alwa— Yafe via Esu Orrorop — Okobo und 
via Esu Orrorop — Nkuan zu beseitigen. Der Schmuggel 
geht jetzt hauptsächlich den Croß-River herunter bis 
nach Rdebidji, von hier aus durchziehen die Calabar- 
Händler ganz Banjonj und gehen selbst bis Bali. 
Bis zu den Stromschnellen des Croß-River unter- 
hält der Häuptling William von Calabar mit einem 
Flußdampfer stets Handelsverbindungen. Die Haupt- 
handelsprodukte bilden Gummi und Elfenbein. 
Die Station beabsichtigt mit Unterstützung der 
dort ansässigen Firmen, die Route des Hauptmanns 
v. Besser von Oron aus, via Ekanemessin— Abasietum 
bis zum Croß-River in eine Karawanenstraße um- 
zuwandeln. 
Die nach Ikiliwindi und Kolo vorgeschobenen 
Faktoreien machen gute Geschäste in Gummi und 
Elsenbein. Gegenwärtig bestehen im Rio del Rey- 
Bezirk zwei Firmen mit 14 Zweigniederlassungen 
und 18 weißen Angestellten. 
Der Plantagenbau macht im Rio del Rey-Distrikt 
nur geringe Fortschritte, dagegen gedeihen die auf der 
Station ausgesäeten Gemüse vortrefflich. Die Station 
ist in tadellosem Zustande. Besatzung: sechs Polizei- 
soldaten. 
II. Station Busa. 
Die Leute der Ortschaft Bucha, welche sich dauernd 
gegen die nach der zweiten Erstürmung Busas fest- 
gesetzten Friedensbedingungen renitent gezeigt und sich 
in letzter Zeit offen gegen die Befehle der Station 
Bucka aufgelehnt haben, wurden angewiesen, die 
Ortschaft Busza mit Familie zu verlassen und sich 
auf dem herrenlosen Gelände hinter dem Dorfe 
Massuma anzusiedeln. Das der Ortschaft Buca 
durch die Vermessungen des Hauptmanns v. Besser 
zugewiesene Land wurde als Regierungseigenthum 
erklärt. 
Die jüngeren Bugaleute, welche dauernd im 
Dienste der Station stehen, werden auf diesem Lande 
angesiedelt werden. 
Im Berichtsjahre wurden an Neubauten vollendet: 
eine Scheune, ein Wasserbehälter, das Rekonvales- 
zentenhaus; der Pferdestall wurde vergrößert. Der 
Bau eines massiven Molkereigebändes ist in Angriff 
genommen. 
An der Verbesserung und Fahrbarmachung des 
Weges Victoria— Bucza wird unter Leitung des 
Wegebaners Hemmerlé mit 80 bis 100 Mann 
ständig gearbeitet. 
Zur Errichtung einer besseren Verbindung zwischen 
Kamerun und Bugßga ist der Bau einer Straße von 
Bucha nach Tiko (Mungo) begonnen worden. Nach 
Fertigstellung derselben wird Buca von Kamerun 
aus in. acht Stunden zu erreichen sein. 
dach Eintreffen von zehn Stück Allgäuer Rind- 
vich, welche sich unter der Wartung des Senners 
Hipp vortresflich halten, hat die Viehzucht einen 
kräftigen Aufschwung genommen. Drei Kälber sind 
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bereits zur Welt gekommen, fünf werden demnächst 
noch erwartet. 
Sechs Stück einheimische Kühe sind zu Kreuzungs- 
versuchen angekauft worden. 
Die Gartenanlagen auf der Station gedeihen 
gut. Die 1896 angelegte Kaffeepflanzung entwickelt 
sich kräftig, desgleichen der versuchsweise angepflanzte 
Thee. 
Mais wird in größerer Menge zu Futterzwecken 
angepflanzt und gedeiht vortrefflich. 
Der Gesundheitszustand war gut. Verschiedene 
im Schutzgebiete thätige Beamte suchten und fanden 
in Buga Erholung. 
III. Johann Albrechtshöhe. 
Im Maoi des Berichtsjahres sah sich die Station 
veranlaßt, gegen das in der Nähe der Station be- 
triebene Fetischunwesen einzuschreiten. Das Verfahren 
endigte mit der Verbannung von vier Häuptlingen 
bezw. Fetischmännern nach Campo, einige Ortschaften 
mußten Vieh und Elfenbein zahlen, die Fetische 
wurden abgeliefert und verbrannt. 
Die im Juni ausgebrochenen Feindseligkeiten mit 
den Tatanien= und Ekokobomaleuten sind inzwischen 
beigelegt, wenn auch die eingeleiteten Friedens- 
verhandlungen wegen der im dortigen Gebiete stark 
herrschenden Pocken noch nicht zu Ende geführt 
werden konnten. Als Bedingung wird den beiden 
Stämmen die Stellung von Strafarbeitern auferlegt 
werden. 
Die Handelsverhältnisse haben sich gebessert. 
Die Ambas-Bay Trading Co. hat von Rio del 
Rey aus eine Faktorei in Ikiliwindi errichtet, welche 
von einem Engländer geleitet wird. 
Die Wege befinden sich in gutem Zustande; das 
Dorf Barombi ist angehalten worden, den Weg vom 
Elefantensee bis zur alten Barombistation gründlich 
zu reinigen. 
Von der 1896 angelegten Kaffeeplantage ist eine 
Erstlingsprobe der Kolonialabtheilung eingesandt 
worden. 
Der Gesundheitszustand auf der Station war, 
bis auf einen die Heimsendung des betreffenden Be- 
amten bedingenden Fall von Schwarzwasserfieber, gut. 
Die Viehzucht hat im Berichtsjahre Fortschritte 
nicht zu verzeichnen. Mehrere Schweine erlagen 
einer unbekannten Krankheit. 
Es ist gelungen, zehn Ngumbaleute von Lolodorf 
zur Uebersiedelung auf die Station Johann Albrechts- 
höhe zu bewegen. Dieselben sind im Dezember des 
Berichtsjahres dort eingetroffen. 
IV. Station Yaunde. 
Im März 1898 übernahm der Oberleutnant 
Dominik wieder die Station, nachdem dieselbe ein 
Jahr unter der Leitung des Oberleutnants v. Carnap 
und in dessen Abwesenheit unter der des Stations= 
assistenten Hinnrichs gestanden hatte.
	        
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