mit einem bubuän gegaun (harten Herzen). Manchem
haben diese täglichen und nächtlichen Gelage, beson-
ders da wir in der Regenzeit stehen, Fieber, Husten
man denn, vielleicht kannst du diesem oder jenem ins
Gewissen reden und ihn auf seine Thorheiten auf-
merksam machen. Man sucht solch einen Elenden
auf und bittet ihn freundlich, Medizin zu nehmen.
geass gut geht, läßt er sich vielleicht auch dazu
erbei.
Wandel nach väterlicher Weise eingetragen hat, schon
rein äußerlich, so bekommt man zur Antwort: ? Ja,
das widerfährt uns nur, seitdem weiße Leute im
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friedigend, wenn es auch noch nicht bei ihnen zu.
besonderen selbständigen Leistungen kommt. Anm lieb-
ssten wird noch immer von den Kindern gesungen;
und sonstige Krankheiten eingetragen. Da glaubt
Zeigt man ihm nun aber, was ihm der
Land sind. Unsere Großväter haben das auch Alles
mitgemacht und sind nie so krank gewesen.““ Auf der
Siar benachbarten Insel Ragetta, wo Miss. Helmich
sein besonderes Arbeitsgebiet hat, hatte er die Freude,
daß auch eine Anzahl von 15 bis 20 Erwachsenen
regelmäßig mit den Kindern zur Schule kamen, um
Gottes Wort zu hören.
sagten sie plötzlich wie auf Verabredung: „Helmich,
wir haben nun genug gehört, wir wissen Alles.
Uebrigens Tabak bekommen wir dafür ja doch nicht.“"
„Wie weh ein solches Verhalten thut,“ schreibt Miss.
Helmich, „kann man schwer beschreiben.“ Ja, der
Tabak! „Besucht man die Dörfer,“ schreibt Kunze,
„so ist das Erste und Letzte, was man immer wieder
hört, die drei Buchstaben: k-a-s (Tabak)“
Bei dieser Sachlage bleibt die Schularbeit noch
der erfreulichste und vorderhand aussichtsvollste Theil
der Missionsarbeit. Auf dieselbe verwenden deshalb
auch die Missionare den größten Fleiß und einen
verhältnißmäßig großen Theil ihrer Zeit. Es wird
uns versichert, daß die Zahl von 80 Schülern in
unseren vier Schulen im Jahresbericht von 1897
eher zu niedrig als zu hoch angegeben sei. Freilich
kommen auch hier unliebsame Störungen und damit
unfreiwillige Unterbrechungen vor, zumal die Alten
von der Nützlichkeit der Schulen für ihre Kinder
keine Ahnung haben. So stehen auch noch die Schulen
auf schwachem Grunde und sind, wie einer unserer
Missionare schreibt: „Augenblickskinder“. Wir hören
z. B., daß die Schule in Bogadjim, hoffentlich nur
für kurze Zeit, hat eingestellt werden müssen. Als
in Siar sich die Missionare genöthigt sohen, einen
gemietheten Burschen aus Simbang zu entlassen, weil
er mit Vernachlässigung seiner dienstlichen Verpflich-
tungen die Rolle eines Tanzmeisters für die Einge-
borenen spielte, rief dieses einen solchen Sturm der
Entrüstung hervor, daß die Eltern den Kindern ver-
boten, ferner die Schule zu besuchen. Also der reine
Boykott! Doch trotz alledem, es ist noch die Arbeit,
die doch einigermaßen sichtbare Erfolge aufweist.
Miss. Kunze schreibt uns von seiner Schule in Siar:
„Regelmäßig wird sie freilich von den einzelnen Kin-
dern noch immer nicht besucht; doch immerhin so,
daß man für eine Anzahl auf Fortschritte hoffen darf.
Die Zahl schwankt zwischen 8 bis 15. Zwei Jungen
und ein Mädchen lesen und schreiben schon recht be-
Da, Anfang Dezember,
friedigung.
für biblische Geschichte ist leider das Interesse noch
ganz gering. Da die Zeit beim Schulehalten nur
zu schnell vergeht, so ist es mir stets lieb, wenn die
Kinder zwei Stunden aushalten; aber das geschieht
nicht häufig. Bald ist's die Mutter, bald der Vater,
bald eins der älteren Geschwister, das eins oder das
andere der Kinder vorzeitig abrust. Der Schulbesuch
geschieht eben noch nicht um der Sache willen; er
gilt mehr als ein Privatvergnügen, als eine nicht
unwillkommene Abwechselung. Je und dann versuche
ich, die ausgebliebenen Schüler aus den Dörfern
herauszuholen; doch habe ich selten viel Erfolg dabei.
Sobald man mich kommen sieht, macht man sich im
Wald oder sonstwo unsichtbar. Ich läute morgens
etliche Male und rufe oder richtiger schreie die Namen
der in der Liste stehenden Kinder in die Morgenluft
hinaus: „Kinder, kommt zum Schreiben.# Ich würde
mir diese Lungenanstrengung gerne ersparen, aber
vorläufig wird's wohl noch dabei bleiben müssen.
Da die Schule die einzige regelmäßige Missionsarbeit
ist, die wir zur Zeit auf Neu-Guinca treiben können,
so gewährt sie mir und meiner Frau die meiste Be-
Auf ein Bezahlen des Schulbesuchs mit
Tabak (d. h. natürlich die Missionare als Bezahlende,
nicht etwa die Kinder; die Red.) haben wir uns nicht
eingelassen. Wir wollen lieber einige weniger haben
als viele solche, die nur um des Tabaks willen
kommen, zumal diese doch über kurz oder lang wieder
ausbleiben.“ Gerade diese Schule traf nun, wie
vorhin erwähnt, der Boykott!
Aus fremden RKolonien.
Die Ausgaben Englands für seine Kolonien während
des Etatsjahres 1899/71900.7
Den Voranschlägen für den englischen Civildienst
für das Jahr 1899/1900 (Estimates for Civil
Services for the Fear ending 31. March 1900)
werden nachstehende, die Kolomen betreffenden Po-
sitionen entnommen:
Der von England zu zahlende Zuschuß beträgt für
im Vorjahre:
Ugand 250 000 K gegen 142 000 T,
Briunsch-Centralafrika 48 000 = 28000 =
Britisch-Ostafrika. . 99 000 = 90 000 =
die Uganda-Eisenbahn 7 46366 7 463
zusammen 404 463 K gegen 267 468 K.
Sehr beträchtlich ist der Zuschuß für die Gold=
küste gestiegen, nämlich von 25 000 L au# 70 000 K.
Hiervon sind 45 000 & für die Verwaltung und
Vertheidigung der nördlichen Distrikte des Goldküsten-
Protektorats, 25000 0 für die Ausdehnung des
*) Vergl. Deutsches Kolomalblatt 1898, S. 1807.