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abzunehmen, das Gebiet des hiesigen Bezirks weiter
auswärts kennen zu lernen und dem Dampfer unter
Umständen durch Stellung von Mannschaften rc. be-
hülflich sein zu können. Die Landflächen wurden
am 28. und 29. Januar unter dem Beisein der be-
treffenden Akiden und Jumben abgenommen und das
für die Eingeborenen zu reservirende Land festgestellt.
Der Dampfer fuhr ohne große Schwierigkeit bis
Kooni, Wasser war überall genügend vorhanden, nur
an den oft sehr breiten Uebergängen mangelte das-
selbe etwas. Die Fahrrinne ist durchweg sehr schmal,
so daß der Dampfer nicht allzuviel Spielraum in
derselben hat. Das Wasser scheint seinen Weg bis-
weilen sehr zu verändern, da an einzelnen Stellen
jetzt Sandbänke waren, an welchen Kapitän Prüssing
vor einigen Monaten noch gut fahren konnte. Ober-
halb Kooni waren einige sehr schlechte Stellen, welche
besonders gut bezeichnet werden müßten. Der Dampfer
fuhr ungefähr bis Ndundu, an welcher Stelle der
Schiffszimmermann Leßmann beerdigt liegt. Nach
Errichtung eines neuen Kreuzes auf seinem Grabe
wurde die Rückreise angetreten. Die Herunterfahrt
erscheint schwieriger als die Herauffahrt, da die
Biegungen bisweilen sehr kurz sind und der starke
Strom das Schiff gegen die Ufer drängt.
Die Gegenden waren durchweg stark bevölkert,
besonders bei Ndundu, Kooni, Kisoma und Kipei;
die Leute machten überall einen geweckten Eindruck,
hatten zur Zeit aber unter Mangel an Nahrungsmitteln
zu leiden. In ein bis zwei Monaten dürfte jedoch
Nahrung in großer Menge vorhanden sein, da die
ungeheuren Reis= und und besonders Maisschamben
infolge der letzten Regengüsse ganz vorzüglich standen.
Der Boden ist durchweg, besonders auch bei Jamba
und Ndundun, von ganz hervorragend guter Beschaffen=
heit und sehr zu hoffen, daß die Gesellschaften bald
mit der Bebauung ihrer Landflächen beginnen. Die
Verhältnisse — absolut wurzel= und steinfreier Boden
— sind wie geschaffen zum Arbeiten mit einem
Dampsfpfluge, und die Auslagen werden sicherlich sich
reichlich bezahlt machen, auch wenn nur Reis und
Mais angebaut würden.
Ramerun.
Gezähmte afrikanische Elefanten.
Es ist dem Stationschef in Yaunde (Kamerun),
Oberleutnant Dominik, gelungen, bei eingefangenen
jungen Elefanten erfolgreiche Zähmungsversuche vor-
zunehmen. Dominilk berichtet darüber das Folgende:
Um zu einem ersten Versuch zu schreiten, einige
Elefanten zu fangen, machte ich den Mwelles, in
deren Gebiet die Elesanten am zahlreichsten sind, im
August bekannt, daß ich jedem Häuptling, der mir
eine Elefantenherde melden würde, etwa geschossene
Thiere mit den zähnen überlassen würde, da ich nur
Jungthiere zu fangen beabsichtigte.
So gelangte ich
im September innerhalb von drei Wochen zur Kennt-
niß von zwei Herden im Mwellegebiet, die ich mit
dem Aufgebot der ganzen Bevölkerung der umlie-
genden Stämme kesselte.
Ich habe unter unendlichen Anstrengungen eine
Anzahl alter Thiere geschossen, um sieben junge
Elefanten zu fangen, wobei ich neben Kontusionen
einen Biß in die linke Hand erhielt. Die Soldaten,
welche sämmtlich aus Gegenden Afrikas stammen, in
denen es nur ganz vereinzelt Elefanten giebt, ver-
sagten völlig und erklärten überhaupt einen Fang
für unmöglich. So mußte ich denn selbst mit den
Eingeborenen die jungen Thiere fangen und zu
fesseln suchen, was nur unter solchen Schwierigkeiten
und Gefahren mit sieben Thieren gelang, daß ich
einen weiteren Versuch ohne eine geschulte Mann-
schaft — von zahmen Elefanten abgesehen — nicht
mehr machen würde, denn fast ebenso gefährlich als
der Fang ist der Transport der unausgesetzt an-
greifenden Thiere, welche in ihren Fesseln bis zur
völligen Erschöpfung rasen. Den beiden stärksten
Thieren, welche bereits zwei fingerlange Stoßzähne
hatten, gelang es mehrfach, sich zu befreien, wobei
das eine von einem Soldaten durch einen Schuß
verwundet wurde, an dem es einging, dem anderen
ließ ich unklugerweise den Rüssel an einem Vorder-
fuß festbin den, nachdem es einen Mann an der
Schulter verwundet hatte, worauf es sich, ohne daß
wir es hindern konnten, selbst enwürgte. Fünf Thiere
kamen auf die Station, von denen zwei an dem
veränderten Futter und bei ihrer ungebrochenen
Wildheit eingingen. Zwei prächtige, männliche Thiere
sind jetzt so zahm, daß sie frei auf der Station sich
bewegen, auf Anruf hören und sich ruhig besteigen
lassen. Sie liefern den Beweis, daß auch der afri-
kanische Elefant zähmbar ist.
Togvo.
Schiffsverkehr in Togo im Jabre 1898.
Das Schutzgebiet von Togo wurde im Jahre
1898 von 95 Schiffen angelaufen. Bei dieser Zahl
sind diejenigen Schiffe, welche auf einer Reise mehr-
mals anliesen, mit Ausnahme der Süddampsfer, nur
einmal gerechnet.
Unter den Schiffen befanden sich
47 deutsche mit 49 665,81 Tonnen,
27 englische 32 628.—
17 französische 23 931,— —
1 italienisches 1 337.— —-
1 norwegische = 1177,—
1 holländisches = 1 085.—
1 amerikanisches = —
95 . mit 110 241,81 Tonnen.
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