bebaute Schamben ziehen sich längs der Hügel hin,
vorwiegend Mtama und Mohogo. Heuschrecken waren
nicht vorhanden. Die Ernte, etwa in drei bis vier
Wochen, dürfte gut ausfallen. Von Msanga kehrte
ich auf der Barra-Barra über Manemorango,
Muhaga, Kisanga, Pugu nach Dar-es-Saläm zurück,
wo ich am 10. morgens eintraf.
–. — j“úA
ZSur Geologie Deutsch-Ostafrikas.
Einem Berichte des Bergassessors Dr. Dantz
vom 12. April d. Is. entnehmen wir Folgendes:
Infolge des mich zur Küste zurückberufenden
Erlasses vom 24. November v. Is., welcher am
9. Februar d. Is. in Nord-Shashi (Bezirk Muasa)
in meine Hände gelangte, habe ich am 10. Februar
d. Is. den Rückmarsch über Ikoma, durch die Wan-
dorobbosteppe, über Isaufu, Jramba, Irangi, sodann
über Mpapua und Kilossa geleitet und bin am
10. April, also nach 60 Tagen, in Dar-es-Saläm
eingetroffen. #
Ueber die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expe-
dition seit Anfang Februar d. Is. ist Folgendes zu
berichten:
1. Die gebirgige Landschaft Shashi fällt nach
dem Kuwauaflusse zu steil ab, es verläuft hier
eine geologische erhebliche Störung von Osten nach
Westen und findet ihre Fortsetzung in den Süd-
abhängen der Kiruwiruberge und der Insel Ukerewe.
2. Während der südliche Theil von Shashi aus
meist röthlich gefärbtem Granitgneiß besteht, herrschen
in Nord-Shashi die eisenhaltigen Schiefer vor, welche
in neuerer Zeit durch die verschiedenen Goldfunde
eine erhebliche Bedeutung gewonnen haben. Es muß
hervorgehoben werden, daß die Zone der Eisenschiefer
(also die für etwaige Goldfunde in Betracht kommende
Zone) in Shashi größer ist als irgend eine andere
mir bisher bekannte in Deutsch-Ostafrika.
3. Ebenso finden sich ausgedehnte Bergzüge
verquarzter Eisenschiefer (und Diabas) östlich der
Landschaft Uhatwe und Ntussu; es sind dies fast
unbewohnte Gebiete (mit ganz vereinzelnden Wando-
vrobboniederlassungen) an den Oberläufen des Simya-
und des Semuflusses, welche aber vermuthlich im
größten Theil des Jahres Wasser haben und nur
drei Tagemärsche von dem dicht bevölkerten Ntussu
entfernt sind. Es sind diese Gebiete von mir als
erstem Europäer betreten worden; aus der Routen-
aufnahme geht hervor, daß hier — zwischen den
flachen hochplateauartigen Landschaften Ntussu und
Wandorobbosteppe — nicht unbedeutende Bergzüge
vorhanden sind, welche aus verquarzten Eisenschiefern
und Diabofur bestehen und vielleicht ebenfalls gold-
haltige Quarzgänge einschließen.
4. Das große unbewohnte Porigebiet westlich des
Eyasisees ist eine große, anscheinend ununterbrochene
Gneißzone, infolge der vielen Bachbetten ist das
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(nur von Nashörnern belebte) Gebiet stark coupirt und
schwer passirbar, Letzteres besonders auch wegen der
aus dichtem Dorngestrüpp bestehenden Vegetation.
Eruptivgesteine fehlen.
5. Der Wembäre-Cyasigraben wurde nördlich des
Simbitiflusses nur in der Nähe des genannten Sees
deutlich und ausgeprägt gefunden, während der süd-
liche Grabenrand in den schrofsen Abhängen der
JIramba= und Isansuberge zur Erscheinung kommt.
6. Der große westafrikanische Graben ist in seinem
Westrande in den Landschaften Ussandaue und Ungen-
ganya außerordentlich deutlich und großartig aus-
gebildet, während der Ostrand durch die Berg= und
Hügelländer bei Irangi maskirt wird.
Hier ist noch besonders die Regenarmuth von
Nordost-Ugogo hervorzuheben, welche ihre Erklärung
darin findet, daß die hohen Usagaraberge im Osten
und der Grabenrand im Westen (bei Kilimatinde)
als Regenfänger wirken, so daß von zwei Seiten aus
gesehen Ost-Ugogo im Regenschatten liegt.
7. Die Mkatta-Ebene, östlich Kilosso, bedeutet
ebenfalls eine Grabenversenkung, der Westrand verläuft
bei Kilossa, der Ostrand zwischen Vilansi und Kingo
von Südwesten nach Nordosten.
8. Die Grenze zwischen der alten Gneißzone und
den angelagerten mesozoischen Schichten — zunächst
Jura — verläuft bei Uraturi westlich des Ngerengere-
flusses von Süden nach Norden.
Die hier und am Ngerengereflusse anstehenden
Gesteine sind sandige Kalksteine, welche zum Theil
schwefelkieshaltig sind und dann für Brunnenanlagen
ungeeignet; so sind insbesondere die schwarzen,
schiefrigen Jura-Sandkalksteine bei Maturi kwa
Sabiro direkt gesundheitlich bedenklich für Brunnen-
anlagen.
9. Die hellen Kreideschichten (porös-kalkige Sand-
steine) bei Pugu enthalten in der Nähe der Kara-
wanenstraße anscheinend keine Fossilien, welche eine
genaue Altersbestimmung ermöglichen.
Die derselben Formation und dem Tertür zu-
zuschreibenden sandigen Lehme bei Pugu und Kisserawe
eignen sich verhältnißmäßig weit besser zur Bebauung,
wie die an Nahrungsstoffen armen Gneißgrusschichten
im Innern.
Trotzdem sind nach meinen Reisebeobachtungen
die Niederschlagsverhältnisse fast allein maßgebend
für das Gedeihen unserer landwirthschaftlichen Unter-
nehmungen. Die ersteren sind am günstigsten westlich
Ugogo bis zu den Seen.
Kamerun.
Bismarckbrunnen in Zuta (Ramerun).
In Bußa (Kamerun) ist auf dem Stationshofe
zur bleibenden Erinnerung an den verewigten Fürsten
v. Bismarck ein Brunnen aus Gebirgsgestein und
Cement errichtet worden, welcher auf der Vorderseite