bei der Ledgeriana mit den Wurzeln, weil in ihnen
das beste Chinin ist. Einige Plantagen reinigen die
jungen Bäume von den zu weit unten befindlichen
Zweigen und nehmen auch von diesen die Rinde,
während andere diese Methode nicht für richtig
halten, sondern es den Bäumen selbst überlassen,
sich zu reinigen, da die Zweige, die kein Sonnenlicht
erhalten, allmählich vertrockhnen. So wird von Jahr
zu Jahr die Pflanzung mehr verdünnt, bis schließlich
nur noch die besten Bäume übrig bleiben.
Baum nicht benutzt wird. Sie wächst schnell und
meist senkrecht in die Höhe, wogegen die Ledgeriana
sehr die Neigung zur Verästelung und zum krummen
Wuchs hat. Nach acht Jahren ist die Succirubra
schon ein großer, schöner Baum und kann benutzt
werden. Er wird möglichst dicht über der Erde
abgehauen und in Stücken von bestimmter Länge
abgeschält; die Wurzeln bleiben im Boden, da sie
zu werthlos sind, um die Mühe des Ausgrabens zu
lohnen. In Ländern, die wenig Holz haben, ist die
schnell wachsende Succirubra ein beachtenswerther
Baum, da er außer seinem Rindenwerth noch als
Bauholz zu verwenden ist. Wenn der Boden zu
sehr ausgenutzt ist, um noch eine weitere Kinapflanzung
zu gestatten, baut man Thee, oder man pflanzt den-
selben schon zwischen die Succirubrabäume, damit
man schnell wieder Ertrag vom Boden hat, nachdem
die Bäume heruntergeschlagen sind. Um den Anbau
von Ledgeriana auch auf weniger gutem Boden mög-
lich zu machen, hat man mancherlei Versuche gemacht.
Zur Anwendung kommt das Pfropfen der Ledgeriana
auf die Succirubra, doch kommen bei dieser Methode
vielfach Entartungen vor. Die Zubereitung der
Ledgerianarinde bis zur Verschickung ist folgende:
Der Stamm des abgeschlagenen oder ausgerodeten
Baumes wird geklopft, worauf die Rinde sich löst
und abgezogen werden kann. Diese Stücke werden
in Schuppen, die zu diesem Zwecke mit beweglichen
Kästen versehen sind, welche auf Laufbrettern aus
dem Schuppen heraus in die Sonne gehoben werden
können, angetrocknet, und wenn sie genügend getrocknet
sind, in einem Ofen (Sirocco) bis auf 120° erhitzt.
Darauf werden die harttrockenen Stücke zerschlagen,
fein gestampft oder in einer Mühle gemahlen und
schließlich als Pulver in Säcken fest eingestampft,
worauf die Waare zum Verschicken fertig ist. In
Bandong hat sich jetzt eine Chininfabrik etablirt.
Die Gouvernements-Versuchsstation für Kina in
Tirtasari (Direktor Lotzy) hat festgestellt, daß sich
in den Blättern der Ledgeriana ebenfalls Chinin
befindet; es ist vielleicht der Zukunft vorbehalten,
aus diesen Blättern einen leidlich schmackhaften Thee
zu bereiten, der die Wirkung des Chinins ohne den
schlechten Geschmack desselben, der vielen Patienten
seinen Gebrauch unmöglich macht, in sich vereinigt und
aus einer Baumpflanzung eine Theeplantage macht.
Plantage Bandong, 1300 m: Samengewinnung
pro Gramm zwei Gulden. Samen breitwürfig aus-
Die
Succirubra wird weiter gepflanzt, da sie als junger
600
gesät, in die Baumschule verpflanzt, bis die Bäume
zwei Jahre alt sind. Nach drei Jahren werden die
ersten Bäume gerodet. Urbarmachen des Waldbodens
(Bäume umschlagen, Aeste verbrennen, größere Stämme
liegen lassen) pro Bomo 20 Gulden; dann Löcher
machen und Boden vorbereiten pro Bomo 8 Gulden.
Es kommen auf den Bomo 4500 Pflanzen. Wenn
die Bäumchen fest angewachsen sind, wird der Boden
zum ersten Mal geklärt.
Derschiedene Wittheilungen.
Damburgs Dandel mit den Rolonien im Jahre 13898.7)
Die „Tabellarischen Uebersichten des Hamburgi-
schen Handels im Jahre 1898“ geben über den
Handel Hamburgs mit den deutschen Kolonien fol-
gende Zahlen:
Die Einfuhr aus den deutschen Schutzgebieten in
Hamburg betrug
d2 Werth: Mk.
im Jahre 1898 122 370 6 458 600,
- 1897 74848 4 95 610,
sie hat sich also gehoben um 47 522 2 162 990.
Die Ausfuhr aus Hamburg nach den deutschen
Schutzgebieten betrug
d2 Werth: Mk.
im Jahre 1898 277 626 11787 840,
- = 1897 235 480 9 687 380,
sie ist also gestiegen um 42 146 2 100 460.
Für die einzelnen Kolonien geben die „Tabella-
rischen Uebersichten des Hamburgischen Handels“
folgende Zahlen:
A. Einfuhr im Jahre 1808.
Aus Deutsch-Westafrika
(Togogebiet und Kamerun).
dz Werth: Mk.
Kaffee. . 27 1630
Kakao . 2 509 3651 420
Kolanüsse . 124 4390
Mais . 2717 21 660
Gummi Kopal . 65 5 170
- elasticum . 4573 2 108 730
Elefantenzähne und Eisenbein . 278 393 180
Palmöl . .15173576760
Ebenholz .2323 29 960
Erdnüsse. . 591 9 800
Palmkerne 70 936 1 566 360
Naturalien, Kuriositäten cc. 75 17 810
Andere Waaren. — 6 820
Passagiergut ... 66 22 440
Zusammen 99 692 5 116 130
1897 63 321 3 088 050
Die Einfuhr hat also eine
Steigerung erfahren von 36 371 2 028 080
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1898, S. 570 ff.