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und durch dieselben nach dem Bumba und Ngoko.
Bayanga ist ein größeres, weitläuftig angelegtes
Dorf, in dem sich je eine Faktorei der Société
Anonyme Belge und der Niuve Afrikaansche
Handels Venootschap befindet, welche letztere noch
eine Faktorei in Salo, 1½⅛ Rudertage oberhalb, hat.
Die Schiffbarkeit des Sanga für Dampfer ist hier
zu Ende, und die Bergfahrt im Kanu von hier bis
Carnot erfordert 10 bis 12 Tage.
Die ganze Gegend bis weit nördlich von hier
und östlich bis über den Oubangi hinaus wird
gerade so wie die Umgegend des Ngoko von den
Badgiri (Bayaka, Bakolo, Babenga), den wohnsitzlosen
Elephantenjägern, über die ich bereits berichtet habe,
durchstreift; sie liefern das Elfenbein; die seßhaften
Stämme sind die Zwischenhändler und haben als
solche den Handel völlig in der Hand, denn mit den
Badgiri direkt in Handelsverbindung zu treten, ist
den Europäern und ihren sarbigen Angestellten bisher
nur in ganz vereinzelten Fällen gelungen. Ich bekam
während der Reise eine Anzahl dieser Leute zu
Ananas bepflanzter Weg führt vom Flusse zu ihm
hin, und zu beiden Seiten war eine Fläche von etwa
1 Morgen freigeschlagen und mit Mais und Bananen
bepflanzt.
Ich empfahl die Anlage der Sorge des Clerks
der Niuve Afrikaansche Handels Venootschap und
fuhr am 25, den Sanga hinunter nach Ouesso zurück.
Ich will mich, sobald ich hier wieder abkömmlich bin,
mit dem Assistenten v. Lüdinghausen dieses Mal
auf dem Landwege wieder nach Nzimu begeben und
denselben dann für einige Wochen dort lassen, auf
die Dauer will ich den Posten jedoch nur mit einer
kleinen Patrouille besetzen und dieselbe nur von Zeit
Gesicht, konnte mehrere photographiren und einige
messen und auch etwas von ihrer Sprache, die von
der aller übrigen Stämme gänzlich verschieden ist,
aufnehmen.
Was das Exterieur dieser Leute an-
betrifft, die wirthschaftlich einen für diese Gegenden
so ungemein wichtigen Faktor darstellen und auf die
vielleicht noch bei der Ausnutzung der Bestände von
Gummipflanzen zu rechnen sein wird, so unterscheidet
sich dasselbe augenfällig von dem der Angehörigen
der seßhaften Stämme: Die Stirn ist niedrig, der
untere Gesichtstheil von der Nasenwurzel ab vor-
geschoben, die Nase kolossal breit, plattgedrückt, mit
gewaltigen, fleischigen Flügeln, der vorderste Theil
stark gekrümmt, das Gesicht besonders um den Mund
faltig, die Lippen bei vielen Individuen dünn. Relativ
stark behaarter Oberlörper, die Farbe im Durchschnitt
etwas heller als die der übrigen Stämme mit stumpfem,
erdigem Ton, keine Tätowirung. Die Größe unter
der durchschnittlichen Negergröße, doch nicht zwerg-
haft, die vier von mir gemessenen Individuen maßen
151, 153, 155 und ein freilich besonders großer
Mann sogar 165 cm. Der Gesichtsausdruck ist
noch stupider als der der übrigen hiesigen Bevölkerung,
dos Benehmen scheu und ängstlich. Die Kleidung
besteht aus einer Schambinde, meist von europäischem
Zeug; einige tragen aus Bast geflochtene Ringe an
Lals und Füßen. Ihr Attribut, die Elephanten-
lanze, deren lange, breite, stets haarscharf geschliffene
Eisenklinge an einem rohen, starken Holzschaft mit
einem aus Lianenfasern gedrehten Strick festgeschnürt
ist, führen sie unzertrennlich mit sich.
Am 21. trat „Major Cambier“ die Thalfahrt
von Bayanga an, und am 22. gelangten wir nach
Nimu zurück, wo Peter inzwischen die Arbeit
tüchtig gefördert hatte. Das Stationshaus, in einer
Entfernung von etwa 100 m vom Fluß auf einer
kleinen Terrasse in Bambus aufgeführt, war bis auf
das Dach fertig; ein 5 m breiter, mit Papaia und
zu Zeit von hier aus kontrolliren lassen, bei welcher
Gelegenheit dann auch die Zollformalitäten für das
angesammelte Elfenbein sowie die eingeführten Tausch-
waaren erledigt werden sollen, da die dauernde
Stationirung eines Europäers sich nicht verlohnt.
In Ouesso traf ich den „Fumettango“ der Niuve
Afrikaansche Handels Venootschap, welcher am
Tage zuvor mit einem großen Transport für die
hiesige französische Verwaltung eingetroffen war. Es
waren an Bord: der für Carnot bestimmte Admi-
nistrator 1. Klasse Oberstleutnant Mouleur, Admi-
nistrator Blom, ein Leutnant und drei Unteroffiziere,
außerdem etwa 30 Senegalesen.
Augenblicklich sind in Carnot anwesend der stell-
vertretende Chef Leutnant Bonacier mit einem
Unteroffizier. Von Carnot ressortirt der Chef des
Postens in Berberati, de la Forêt, der Chef der
zu errichtenden Posten in Ouesso und in Bonga
sowie der Kapitän des „Tirier".
Herr Mouleur, ein älterer Herr, der seit 30
Jahren im Kolonialdienst ist, übernimmt nun Carnot,
Blom, der frühere Stationschef, führt ihn dort ein
und kehrt dann wieder nach Frankreich zurück, um
jedoch, wie mir gesagt wurde, nach Ablauf eines
Jahres wieder zurückzukehren und dann Carnot de-
finitv zu übernehmen. Das übrige Personal ist
ebenfalls für den oberen Sanga bestimmt, dessen
Gebiet intensiv bearbeitet werden soll.
Es sind für das Gebiet des Sanga und Likuala
Landkonzessionen an sieben französische Gesellschaften
gegeben worden, und zur Abgrenzung der Konzessions-
gebiete wird in Kurzem eine Kommission, aus einer
Anzahl technisch vorgebildeter Offiziere bestehend, die
bereits in Brazzaville sein soll, hier oben erwartet.
Hoffentlich haben dieselben auch Instruktion, sich mit
der Festlegung der deutsch-französischen Grenze zu
befassen. Die französische Verwaltung für das Sanga-
gebiet hat die Absicht, direkte Besteuerung der Em-
geborenen allmählich einzuführen, womit in der Um-
gegend von Carnot bereits mit Erfolg begonnen sein
soll, als Zahlungsmittel dient Elsenbein. Dort sind
auch bereits ansehnliche Haussaniederlassungen ge-
gründet worden, während es bisher noch nicht ge-
lungen ist, die Haussas weiter hinunterzuziehen. Sie
kommen nur zuweilen in geringer Anzahl unter dem
Schutze von Senegalesen auf den direkten Wunsch