Werthschätzung erfreute, und dessen frühes Hinscheiden
einen schweren Verlust für das Kaiserliche Gouverne-
ment Kamerun bedeutet.
Der Assessor Dr. Meyer, der Geometer Froebes,
der Kassenverwalter Kundt und der Polizeimeister
Beyer sind in Kamerun eingetroffen.
Die Exerzirmeister Sergeant Müller und Unter-
offizier Schreiber, der Krankenwärter Schneider-
mann und die Maschinisten Woltersdorf und
Erhardt sind nach Kamerun abgereist.
Der Stationsleiter Leuschner und Sekretär
Peters sind nach Denutschland abgereist.
Die Ausreise in das Schutzgebiet haben unter
dem 11. Juli d. Is. angetreten: Die Hauptleute
v. Schimmelpfennig gen. v. der Oye und Guse,
die Oberleutnants Scheunemann, Stieber und
Lequis, die Leutnants Leßner, Strümpell,
Umber, Heinicke, Schneider, v. Unruh und
Sandrock, Zahlmeisteraspirant Ammon sowie
25 Unteroffiziere (Feuerwerker, Sanitätsunteroffiziere
und Büchsenmacher).
Feldwebel Jonczyk hat die Wiederausreise in
das Schutzgebiet angetreten.
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Der Stationsvorsteher Oberleutnant Thierrn
und der Stationsassistent v. Podewils sind in
Lome eingetroffen.
Die zum Auswärtigen Amt kommandirten Leut-
nants Smend à la suite des 6. Westfälischen In-
fanterie = Regiments Graf Bülow von Dennewitz
Nr. 55, Rieck vom Infanterie-Regiment von der
Marwitz Nr. 61, Vicefeldwebel Süßlind und Ser-
geant Jurischka sind nach Lome abgereist.
Die Stationsleiter Oberleutnant v. Doering und
Oberleutannt Graf Zech sowie Oberleutnant Preil
und Dr. Kersting sind mit Urlaoub in Deutschland
eingetroffen.
8üdwestafrika.
Der Kaiserliche Richter Assessor Richter in
arsee ist mit Urlaub nach Deutschland ab-
gereist.
Der Gouvernementssekretär v. Goldammer ist
nach Swakopmund abgereist.
Stabsarzt Dr. Dempwolff sowie die Unter-
offiziere Loebermann, Keil und Kuder sind mu
Heimathsurlaub eingetroffen.
Zachrichten aus den deutfschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
—
Deutsch-Dltlafrika.
wißenschaftliche Lammlungen.
Der zoologischen Sammlung des Berliner König-
lichen Museums für Naturkunde sind von dem mit
der Erforschung der Fauna des Nyassasees und des
Kingagebirges betrauten Oberarzt Dr. med. Fülle-
born im Monat Januar d. Is. zehn Kisten mit
zoologischen Objekten zugegangen, deren vorläufige
Durchsicht folgendes Resultat ergeben hat.
Die Sendung enthielt:
30 präparirte Säugethierfelle mit Schädeln,
16 bearbeitete unvollständige Säugethierfelle, 43
Säugethiere in Alkohol, 220 Vogelbälge, 14 Schlan-
gen, 8 Eidechsen, 2 Schildkröten, 181 Frösche, 484
Fische und eine Anzahl Fischlarven, 400 Schmetter-
linge, 50 Schmetterlingsraupen, eine große Käfer-
sammlung, 148 Orthopteren, 123 Rhynchoten, eine
große Menge Hymenopteren, 43 Gläser Dipteren,
190 Spinnenthiere, viele Tausendfüßer und Krebse,
27 Gläser mit Würmern, 60 Mollusken.
Die Konservirung der Thiere ist durchweg gut.
Unter den Säugethieren befanden sich fünf bis sechs
neue Arten, die übrigen waren vom Nyassalande
schon bekannt. Die in der Sendung befindliche!
Nana-Antilope, Damaliscus jimela Mtsch., beweist,
daß dort auch eine bisher nur von nördlichen Ge-
genden bekannte Art vorkommt.
Die Vogelbälge geben ein klares Bild der Zu-
sammensetzung der Vogelfauna des Gebietes zwischen
dem Nyassa= und Rikwasee. Sie entspricht der Fauna
des Nyassagebietes. Durch die vorliegende Vogel-
sammlung ist nunmehr festgestellt, daß der Süden
unseres ostafrikanischen Schutzgebietes zusammen mit
dem englischen Nyassagebiet, also die Länder von
Uhehe und dem Rikwasee südwärts bis zum Sambesi
und westwärts bis zu den Abfällen des Nyikahoch=
landes faunistisch ein Uebergangsgebiet zwischen dem
Osten, Süden und Westen Afrikos bilden. Neben
vielen seltenen, bisher nur aus dem englischen Nyassa-
lande bekannten Arten befinden sich in dieser Samm-
lung fünf neu entdeckte Arten Vögel, nämlich:
Macronyx Fülleborni, Dryoscopus Fülleborni,
Penthetria psammocromia, Mirafra nigreecens,
Numida Rikwae.
Die Reptilien und Amphibien sind wegen ihrer
Fundörter und dadurch werthvoll, daß zahlreiche In-
dividuen der einzelnen Arten gesammelt wurden, so
daß auf die Frage der Varietätenbildung der Arten
näher eingegangen werden kann. Von den Fischen
stammen 300 Exemplare in 12 Species aus dem
Rikwasee und 162 Exemplare in 30 bis 40 Species