sind, aber doch der weiteren Arbeit eine sichere
Grundlage geben sollen.
Was sonst die Zukunft des Volkes betrifft, so
läßt sich leider nicht verkennen, daß das Namavolk
immer mehr zurückgeht; Schuld daran sind nicht
etwa nur die neuen Verhältnisse, sondern vor Allem
der Leichtsinn des Volkes selbst. Doch steht zu
hoffen, daß sich die Reste des Volkes immer mehr
auf den natürlichen Mittelpunkten des Landes, den
Missionsstationen, sammeln; vielleicht trägt zu dieser
Entwickelung auch die Wahrnehmung bei, daß die
alten Stammesunterschiede immer mehr verschwinden.
Im Vergleich zu den Hottentotten haben offenbar
die Bastards und Hereros viel mehr innere Wider-
standskraft. Die einzelnen Stationen sind, wie folgt,
besetzt:
1. Warmbad (Namas). Miss. Kronsbein.
2. Bethanien (Namas). Miss. Heinrichs.
3. Keetmanshoop (Namas und Bastards).
Miss. Fenchel und Möller, letzterer seit Mitte
des Jahres. (Er soll die geplante Kostschule für
die weißen Kinder eröffnen. Diese Eröffnung kommt
einem großen Bedürfniß entgegen, und schon jetzt
sind bahsreiche Anmeldungen eingelaufen.)
Rietfontein (Bastards). Miss. Pabst.
Berseba (Namas). Miss. Berger.
Gibeon (Namas). Miss. O. Simon.
Gochas (Namas). Miss. Albath.
Hoachanas (Namas). Miss. Judt.
Rehoboth (Bastards). Miss. Heidmann.
10. Walfischbai (Namas).
hier aus ist Swakopmund, soweit Zeit und Kraft
reichte, regelmäßig bedient worden.)
11. Windhoek (Bastards, Namas, Bergdamaras
und Hereros). Miss. vakat.
12. Otjimbingue (Hereros, Bastards, Berg-
damaras). Miss. Meyer und Olpp; Ingenieur
Borchardt.
13. Okahandja (Hereros und Bergdamaras).
Miss. Viehe und Diehl.
14. Otjikango (Hereros).
15. Otiosazu (Hereros). Miss. Irle.
16. Otjihaßnena (Hereros). Miss. Lang.
17. Okazeva (Hereros). Miss. Kuhlmann.
18. Okombahe (Bergdamaras und Hereros).
Miss. Schaar.
19. Omaruru (Hereros und Bergdamaras).
Miss. Dannert.
20. Omburo (Hereros). Miss. Bernsmann.
21. Franzfontein (Namas und Bergdamaras).
Miss. Riechmann.
22. Otjozondjupa oder Waterber (Hereros).
Miss. W. Eich.
23. Gaub (Bergdamaras, Hereros, Namas).
Miss. Kremer.
« Ovamboland.
Wie im Vorjahre, so haben auch im letzten
Jahre unsere Missionare die besonderen Schwierig-
keiten, die die Arbeit im Ovamboland mit sich bringt,
Ders
Miss. Hammann.
Miss. Böhm. (Von
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reichlich zu schmecken bekommen. Zunächst wieder
die Ungunst des Klimas. Missionar Stahlhut
mußte bald nach Beginn des Jahres nothgedrungen
Erholung im Hereroland suchen, konnte aber in der
zweiten Hälste des Jahres wieder seine Arbeit in
Ondjiva übernehmen. Kaum war Missionar
Stahlhut wieder an die Arbeit gegangen, als
Missionar Wulfhorst so schwer am Schwarzwasser-
fieber erkrankte, daß es ausgeschlossen schien, daß er
diesmal auch wieder nur durch einen Aufenthalt im
Hereroland Genesung finden würde. Er hat sich
mit schwerem Herzen entschließen müssen, die Reise
nach Deutschland anzutreten und somit sein geliebtes
Ovamboland, wo er die erste Pionierarbeit gethan
hat, nach achtjährigem Aufenthalt ganz zu verlassen,
hoffentlich aber nur vorübergehend. Die beiden
jungen Brüder, Ickler, der seine Frau empfangen
durfte, und Tönjes, der am 9. Februar eintraf,
waren verhältnißmäßig gesund.
Das zweite, was unsere Missionare wieder reich-
lich erfahren mußten, war, daß sie dort auch noch
in anderer, als in gesundheitlicher Beziehung auf
sehr gefahrvollem Posten stehen; sie haben aber
gerade auch hier die bewahrende Gnade Gottes er-
fahren dürfen. Es war nänmlich die Anlage einer
dritten Station, und zwar bei dem Häuptling Om-
bischi, geplant und alle Vorbereitungen bereits ge-
troffen, als sich die Sache plötzlich zerschlug. So
unangenehm ihnen dies zunächst war, so stellte es
sich doch bald heraus, daß sie vielleicht dieser Ver-
eitelung ihres Vorhabens ihr Leben zu verdanken
hatten. Ombischi, ein noch junger Mensch, aber
blutdürstiger Tyrann, dazu ein ausgesprochener Feind
der Missionare, starb plötzlich in Folge unmäßigen
Branntweingenusses. Es unterliegt wohl keinem
Zweifel, daß, wenn unsere Missionare schon bei
ihm gewesen wären, man bei dem heidnischen Aber-
glauben den plötzlichen Tod ihrer vermeintlichen
Zauberei zugeschrieben hätte.
Aber bei all dem Schweren haben unsere Brüder
doch auch das wieder erfahren dürfen, daß sie,
menschlich gesprochen, auf einem sehr schönen, hoff-
nungsvollen und ergiebigen Arbeitsfeld stehen dürfen.
Auf Omupanda konnte wiederum eine kleine Schaar
getauft werden; in Ondjiva hoffte Missionar
Stahlhut nächstens taufen zu können; er hat viel
Freude an seinen Taufbewerbern. Das Haupt-
ereigniß war der Kirchbau in Omupanda. Am
18. Mai wurde der Grundstein gelegt und am
12. November unter allgemeiner Theilnahme die
Einweihung vollzogen.
Neu-Guinea.
Leider hat uns auch das letzte Jahr kaum einen
Schritt weiter gebracht, so daß im Grunde wenig
zu berichten ist.
Es sind thätig:
1. in Bogadjim. Dr. Frobenius. (Ge-
schwister Kunze mußten im August ganz heimkehren.)