Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

Das Gelände zwischen dem Fischfluß und Inachab 
ist streckenweise sehr gebirgig, nur allmählich geht 
es in Hügelformation über. 
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Die Futterverhältnisse sind dank des reichlich 
gefallenen Regens überall sehr gut. Wasser ist auf 
der ganzen von Geinaibgaos bis Inachab etwa 
35 km betragenden Strecke nur einmal, in einer 
Pfütze auf Inachab, zu finden. 
Von Inachab führte mein Weg nach Ariam-as, 
sodann nach Nabas, einer felsigen Quellwasserstelle, 
um von hier aus wiederum nach dem Fischfluß ab- 
zubiegen. 
Futter wurde überall in genügender Menge vor- 
gefunden, dagegen fängt das Land an steril und öde 
zu werden. Eins der vielen Querthäler, welche 
nach dem Fischfluß führen, ist das des Auib. Da 
es das wegsamste sein sollte, so wählte ich es, um 
nach dem Fischfluß zu gelangen. 
Die Rekognoszirungen, welche in den nächsten 
Tagen von Anibgaos flußabwärts und flußaufwärts 
unternommen wurden, erbrachten den Beweis, daß 
es hier selbst mit Eseln ein Unding ist, ohne Bein- 
brüche durchzukommen. Die Vegetation hört fast 
ganz auf, das Thal besteht nur aus nackten, kahlen 
Felsen, Schutt und Geröll, das oft aus meterhohen, 
von der Gewalt des abkommenden Flusses rundlich 
geschlissenen Blöcken besteht, bedecken den sogenannten 
Weg; nur mit der größten Mühe kann der einzelne 
Fußgänger vorwärts kommen. 
Von Anibgaos begab ich mich wieder zurück 
nach Ariam-as, um von hier aus zunächst in südlicher 
Richtung das Revier des (Foanquib und Zarachaibis 
zu erreichen. 
Zarachaibis ist der schönste Platz, den ich im 
Laufe der ganzen Reise gesehen habe, außerordent- 
lich gut bewachsen und wasserreich mit fruchtbarem 
Boden, würde er zu Ansiedelungszwecken vorzüglich 
geeignet sein. Dem Platze Zarachaibis ebenbürtig, 
den Boden= und Wasserverhältnissen nach, ist das 
Bis Amchas blieb ich im Goanquibrevier, hier 
wandte ich mich wieder dem Fischfluß zu. Die 
Wasserscheide beider Flüsse wird durch eine mächtige, 
etwa 10 km lange und 6 km breite futterreiche 
Hochfläche gebildet, die einzige, welche nach Aussage 
meines Führers hier im Süden in dieser gebirgigen 
und sterilen Gegend vorhanden sein soll. 
  
  
Am Fischfluß zur Trockenzeit. 
Kurz hinter der Wasserstelle Gochas wurde der 
Fischfluß wiederum erreicht, dessen Tafelberge von 
hier ab von imposanten Spitzbergen, einer hinter 
dem anderen, sich gegenseitig überragend, verdrängt 
werden. 
Erwähnenswerth am Fischfluß ist Ai-Ais mit 
seinen heißen Schwefelquellen, die von den Ein- 
  
ewa 9 km weiter südlich om Goanquib geleyen 
Amrutabis. 
Der Weg bis Amrutabis ist sehr gut. Beide 
Plätze sind von den Eingeborenen verlassen; in 
Amrutabis sind noch Spuren von alten Gärten sowie 
Wasserpfützen zu finden. 
Weiter südlich Amrutabis nimmt das sonst so 
schöne Goanquibrevier einen sehr häßlichen Charakter 
an: fester Lehmboden ist jedem Graswuchs hinder- 
lich, das Revier erweitert sich derartig, daß es kaum 
zu erkennen ist, der Weg wird immer steiniger und 
schlechter. 
Unser Weg führte die nächsten Tage im Goan- 
quib entlang, der im Großen und Ganzen dasselbe 
Bild wie der Fischfluß bot. Auch der Goanquib 
hatte noch ziemlich viel Wasser, das infolge des 
salpeterreichen Bodens stark brackig war. Bemerkens- 
werth sind die überall im Goanquib zahlreich auf- 
tretenden Cannabüsche, welche bekanntlich das beste 
Futter für Rindvieh und Kleinvieh abgeben. 
  
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Flußübergang zur Trockenzei (Fischfluß.) 
geborenen zu Heilzwecken benutzt werden. 
Die 
Quellen liegen ungefähr 50 m vom Fluß entfernt, 
welcher von hier aus während des ganzen Jahres 
fließendes Wasser hat. 
Der Weg war durchgängig sehr schlecht, infolge 
des großen Gerölles oft kaum zu passiren. Dazu 
kam, daß uns die Beschaffenheit der User des Flusses 
zu fortgesetzten Uferwechseln zwang, die bei dem oft 
tiefen und reißenden Wasser schwierig zu bewerk-
	        
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