Nur die aus Aegypten kommenden Waaren sind
Erzeugnisse einer dort einheimischen Bekleidungs-
industrie, alle anderen Ziffern beziehen sich auf
europäische oder indische Waaren, welche nach afri-
kanischen Plätzen gebracht und, weil sie dort keinen
Absoatz fanden, nach dem Centralplatz Sansibar ge-
schafft wurden, um entweder nach neuen Atbfsatz-
gebieten oder mangels Verwendung in ihr Ursprungs-
land gesandt zu werden.
Für die Ausfuhr trifft dasselbe für die nach
Europa zurückgehenden Waaren (für 1412 Rupien)
und zum Theil für die nach Asien gehenden Waaren
(51932 Rupien) zu. Der Rest der im Ganzen
5 099 584 Rupien betragenden Ausfuhr geht nach
Afrika, und zwar hauptsächlich nach:
1897 1898
Werth: Rupien
Deutsch-Ostafrika 2956 512 3 063 400
Britisch-Ostafrika 431 640 686 618
Südafrika einschl. Comoren
und Madagaskar 735 822 663 079
Italienisches Somaliland,
Benadirküste 518 258 616 443
Nichtitalienisches Somali-
land 5560 14 900
Während demnach der Antheil Deutsch-Ostafrikas
mit über drei Fünftel des Gesammtwerthes im
Wesentlichen derselbe geblieben ist, hat die Ausfuhr
nach Britisch-Ostafrika um mehr als die Hälfte zu-
genommen, ein Beweis, welchen Einfluß die Be-
schleunigung des Eisenbahnbaues mit der Entwickelung
Mombassas als Handelsplatz gehabt hat. Dabei ist
noch zu berücksichtigen, daß manche aus Europa und
Indien kommenden Waaren unmittelbar, unter Um-
gehung Sansibars, nach Mombassa gebracht worden
sind.
Die verbreitetsten Weberartikel sind
folgen de:
Ungebleichte rohe Baumwollenstoffe.
Mericani usiti oder American sheetings kommen
in Ballen zu 25, 35 bis 36 englischen Zoll breiten
Stück à 30 Yard'*) zum Preise von etwa 56 Dollar
und in Ballen zu 20 Stück à 40 Yard zum Preise
von 47 Dollar und stammen, wie der Name besagt,
aus Amerika.
Mericani murduf (geköpertes mericani) ober
American drills, gleichfalls amerikanischer Herkunft,
kostet pro Ballen zu 15 Stück zu je 40 Yard, 26
bis 29 englische Zoll breit, etwa 47 Dollar.
Ulayti oder grey shirtings. Wie der erstere
Name (aus Uleia, Europa, stammend) besagt, ur-
sprünglich ein europäischer (englischer) Stoff. Später
wurde der Name auch für indische Nachahmungen,
die nicht so gangbar und etwas billiger sind, ge-
braucht. Der Stoff kommt in Ballen von 50 Stück,
das Stück 48 Yard lang, 40 englische Zoll breit
und 8 englische Pfund schwer. Preis des Stückes
4 bis 5 Rupien.
*) 1 Yard = 0,0144 m, kaufmänisch 12 Yard = 11 m.
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Gamli oder indische grey sheetings kommen
in sehr verschiedener Länge nur aus Indien (Gamti
bedeutet auf Guzerati einheimisch). Der Stoff ent-
hält gröbere Wolle als Ulayti und wird nach Ge-
wicht verkauft. Preis des englischen Pfundes 6 bis
7 Anna.
Gebleichte Baumwollenstoffe. Bafta kommt
aus Großbritannien (Manchester) und Amerika. Aus
dem Stoff werden die langen Negerhemden (Kanzu)
gemacht, auch dient es zum Einwickeln der Leichen.
Er geht in Ballen von meist 50 Stück, das Stück
zu 40 bis 42 Yard, 43 und 45 englische Zoll breit,
ein und kostet je nach Güte 3 bis 7¼ Rupien.
White drill, Stoff für Europäeranzüge, kommt
aus Großbritannien, neuerdings sehr viel aus Amerika,
in Kisten zu 25 Stück zu 40 Yard Länge und 27
bis 29 englische Zoll breit. Schlechte Sorten werden
auch in Ballen eingeführt. Der Preis des Stückes
beträgt 6 bis 8⅛½ Rupien.
Einfarbige baumwollene Tücher. Kaniki.
blaugefärbter Kaliko, wird für die Kleidung der
ärmeren Negerinnen aus den Niederlanden, weniger
aus Großbritannien und Deutschland, in Stücken von
meist 7⅞ Yard Länge und verschiedener (34 bis
50 englische Zoll) Breite, auch in sehr verschiedener
Güte eingeführt. Das Korja (20 Stück) kostet
zwischen 25 bis 45 Rupien. Billigere Waare
kommt in großen Mengen aus Bombay, die geringste
indische Sorte kostet das Korja (10 Paar) bei
Stücken von 8 Yard Länge und 43 englischen Zoll
Breite 21 Rupien.
Huthurungi oder child cambrics, brauner
Stoff für Neger= und Araberhemden. Die Einfuhr
hat nachgelassen. Von englischer Waare kostet das
Stück von 8 Yard Länge und 30 bis 36 englischen
Zoll Breite 1½ bis 13/4 Rupien. Maskatwaare
2½⅛½ bis 6 Rupien.
Khaki drill. Die Einfuhr dieses gelbbraunen
Drillichstoffes hat bedeutend zugenommen, da die
Anzüge der in Uganda stationirten Truppen daraus
angefertigt werden. Die Preise sind infolge der ge-
steigerten Einfuhr gefallen. Für das Stück von
etwa 410 Yard Länge und 28 englischen Zoll Breite
werden 13 bis 18 Rupien bezahlt. Zu 14 Rupien
ist der Stoff am gangbarsten.
Bendera. Von diesem meist rothen Stoff
gingen größere Mengen zu geringen Preisen nach
Innerafrika: Das Stück zu 40 Yard kostet 2 Rupien
6 Anna bis 2 Rupien 8 Anna.
Buntbedruckte Baumwollentücher. Kanga-
und Malabari-Frauentücher wurden früher dadurch
unterschieden, daß das erstere bedruckt und gebeigt,
das andere zweite nur bedruckt war. Jetzt besteht
der Unterschied darin, daß Kanga die Farben meist
roth und rosa — gewöhnlich zusammen — auf hellem
Grunde zeigt, während Malabari dunkele Farben
hat. Kanga ist sonach vielfach dreifarbig, während
Malabari stets nur zwei Farben hat. Ferner hat
Malabari Glanz, Kanga nicht. Bei dem raschen,