4. An Wild in der Nähe der Station sind
vorhanden Wildschweine, Flußpferde, in der Regen-
zeit auch im Nssakpefluß, etwas weiter ab nach Ayanke
zu Elefanten. Der Rssakpefluß enthält viele eßbare
Fische; außerdem finden sich im Busch und in den
Farmen viele Wildtauben vor.
II. Nachtheile des Platzes.
1. Das Gelände ist sehr durchschnitten und
hügelig, so daß sich ebene Flächen kaum vorfinden.
2. Der Boden ist meist leicht, enthält Sand
und wenig Lehm, Steine sind nicht vorhanden
(Sandsteine).
3. Sandfliegen sind eine lästige Zugabe,
Moskitos kommen ab und zu vor. Bemerkung:
Sandfliegen sind seit einiger Zeit, wo es mehr
regnet, ganz verschwunden.
Eine bessere Lage für die Station läßt sich in
der ganzen Umgegend nicht finden, der Platz des
projektirten Zollpostens wäre für die Hauptstation
durch die bedeutend ungesundere Lage und durch die
Beschaffenheit des Geländes — Steilabfall nach
beiden Flüssen — weniger geeignet, wenn auch die
Nähe der Grenze günstiger ist.
B. Größe und Grenzen der Station.
(Siehe die Karten im Maßstabe 1:5000 und 1:1000.)
Der 4 m hohe Zaun war von dem Leutnant
v. Queis hergerichtet. Die Größe der Station be-
trägt etwa 115 ha. Die Grenzen sind folgende:
Die Westgrenze
wird gebildet durch den Rssakpefluß — Thallinie
des Flusses —, welcher von Punkt „B“ bis Punkt „A“
in mehreren Krümmungen von Snüdosten nach Nord-
westen fließt — Luftlinie = 1225 m — und von
Punkt „B" bis Punkt „C"“ — Luftlinie = 167m —
eine südwestliche Richtung einschlägt.
Die Nordgrenze bildet:
a) der Salzbach, welcher vom Punkt „D“ Brücke
nach Punkt „A“ in scharfen Krümmungen — Luft-
linie 350 m — fließt,
b) eine Linie, welche von Punkt „D“ nach „E“
in genau nördlicher Richtung 0° 180 m lang führt,
) eine zweite Linie, die von „E“ bis „F“ in
genau östlicher Richtung — 270 — in einer Länge
von 1380 m verläuft.
Die Ostgrenze
verläuft vom Punkt „F“ nach „G“ in genau südlicher
Richtung = 180° in einer Länge von 430 m.
Dann folgt die Grenze dem Salzbach, der von „G“
bis „H“ — Luftlinie südwestlich = 485 m — in
zwei großen nach Süden bezw. nach Norden geöff-
neten Bogen fließt.
Von „H“ bis „“ geht die Grenze nach SSW.
— 150“ in einer Länge von 315 m bis zu einem
Zufluß des Salzbaches.
Von „J“ nimmt die Grenze eine genau sidliche
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Richtung = 180°% und erreicht den Punkt „K“ am
Wege Ayanke nach 302 m.
Die Südgrenze bildet:
a) der Weg Ayanke, der von „K“ bis „L“"“ —
Schnittpunkt mit dem Wege nach Otu — in allge-
mein nordwestlicher Richtung — Luftlinie = 385 m —
verläuft,
b) eine Linie, die in genau westlicher Richtung,
— 90, von „L“ nach „C“ geht, wo sie den Nssakpe-
fluß nach 475 m erreicht.
Bericht des Maiserlichen Sonvernements.
Nach einem soeben eingegangenen Berichte des
Kaiserlichen Gouvernements in Kamerun vom 2. Ok-
tober d. Is. begegnen die für die Zusammenstellung
der Adamaua -Expedition angeordneten Truppen-
anwerbungen solchen Schwierigkeiten, daß ein Auf-
bruch der geplanten Expedition bis zum nächsten
Frühjahr als ausgeschlossen betrachtet werden muß.
Aus dem sonstigen Inhalt des erwähnten Be-
richtes dürfte das Folgende von allgemeinem In-
teresse sein:
Im Bulilande ist Alles beruhigt, doch sind im
Banegebiet neue Unruhen gemeldet. Leutnant
v. Madai ist am 20. August d. Is. von Lolodorf,
Oberleutnant v. Bülow am 14. August von Ebolova
dahin abgerückt. Nähere Nachrichten stehen noch aus.
Die dort zur Verfügung stehenden Kräfte und die
Geschicklichkeit des Oberleutnants v. Bülow gewähr-
leisten eine gute Erledigung.
Hauptmann Cramer v. Claußbruch hat am
10. August d. Is. die Station Joko übernommen
und will nach Tibati marschiren, um dem schon todt-
gesagten Sultan Chiroma Unterstützung zu bringen.
Am 13. September d. Is. ist Leutnant Strüm-
pell mit einem weißen Unteroffizier und 20 Soldaten
nach Johann Albrechtshöh zur Uebernahme der
Station gesandt worden, um dort einen Druck auf
die Erfüllung der von der Expedition v. Besser
gebotenen Friedensbedingungen auszuüben.
S. M. S. „Habicht“ lief am 29. September
d. Is. mit schwerer Leckage in Kamerun ein. Das-
selbe war nördlich Kap Limboh bei Victoria auf
ein Riff gestoßen.
Von den neu angekommenen Offizieren und Unter-
offizieren sind in Marsch gesetzt:
Nach der Station Joko Leutnant Schneider,
Assistenzarzt Dr. Krawitz und drei Unteroffiziere;
nach YMaünde Oberleutnant Lequis, Leutnant
v. Klinkowström und zwei Unteroffiziere:
nach Lolodorf Leutnant Heinicke und zwei
Unteroffiziere.
Hauptmann Guse wird mit den Leutnants Leßner
und Merensky nach Nssakpe marschiren, um dort
die Weiterführung der Expedition zu übernehmen.
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