Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

— 933 
Oberleutnant Glauning hat von Hamburg aus 
die Ausreise in das Schutzgebiet angetreten. 
Hauptmann v. Besser ist mit Heimathsurlaub 
in Hamburg eingetroffen. 
Der Maschinenbauer Rähm in Kamerun hat einen 
Heimathsurlaub angetreten. 
Der Kesselschmied Jenning und der Polizei- 
inspektor Biernatzky sind in Kamerun eingetroffen. 
  
Togo. 
Der Gerichtsassessor Dr. Heim hat am 6. Oktober 
Togo verlassen, um sich nach Kamerun zu begeben. 
Der Lazarethgehülfe Franke hat die Wieder- 
ausreise nach Togo angetreten. 
Züdwestafrika. 
Der Brunnenbauer Janz hat die Ausreise nach 
Deutsch= Südwestafrika angetreten. 
Die Wiederausreise in das Schutzgebiet haben 
am 5. d. Mts. von Hamburg aus angetreten: 
  
Oberleutnant v. Zülow, Feldwebel Mayer, die 
Unteroffziere Taute, Krege und Jozefowski, 
die Ausreise trat zum gleichen Termin Oberleutnant 
Bauszus an. 
e##. Gninea. 
Der Sekretär Schulz ist am 26. September 
in Herbertshöhe eingetroffen. 
  
Marshal- Injeln. 
Der Sekretär Kiem ist am 16. September in 
Jaluit eingetroffen. 
Lamoa. 
Der Polizeimeister Dietrich ist am 5. Oktober 
in Apia eingetroffen. 
Der Kaiserliche Richter Schnee ist am 2. No- 
vember in Apia eingetroffen. Der Keiserliche Vice- 
konsul Knipping beabsichtigte, von dort am 14. No- 
vember die Abreise nach seinem neuen Bestimmungsorte 
Shanghai anzutreten. 
  
NRachrichten aus den deutfschen Schuhgebieken. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Dltafrika. 
Sur Lage am Meruberge. 
Nach einer telegraphischen Meldung des Kaiser- 
lichen Gouvernements von Deutsch-Ostafrika ist nun- 
mehr der aufsässige Volksstamm der Aruscha am 
Meruberge im Kilimandjarobezirk vollständig unter- 
worfen, und dürfte die Ruhe durch die am Meru- 
berge eingerichtete Militärstation dauernd gesichert 
sein. 
—□.□.... — Ú 
Das Land Iraku. 
Ueber das südlich des Mangarasees gelegene 
Land Iraku äußert sich der Stationschef von 
Mpapua, Oberleutnant Charisius, wie folgt: 
Das Land Iraku trägt mit seinen Höhen von 
1710 bis 2040 m durchweg Gebirgscharakter. Man 
sieht nur Berg und Thal. Das Land ist auf allen 
Seiten von hohen und steilen Nandgebirgen begrenzt. 
Der Aufstieg zu diesem Gebirgsland ist nur auf 
der Karawanenstraße von Ussukuma her weniger be- 
schwerlich. 
Im Nordosten und vom Sotomaregasee ab 
südlich bis Meri sind noch prächtige Urwaldbestände 
vorhanden, welche von zahlreichen Elefanten belebt 
werden. Die Eingeborenen gehen diesen aus- 
gedehnten schönen Wäldern durch Abholzungen stark 
zu Leibe. Theils holen die Leute dort ihr Bau- 
und Brennholz, theils schlagen sie die riesigen 
Stämme ab, um Gelände für den Schambenbau zu 
gewinnen. 
  
Der Boden trägt eine fruchtbare Erdkrume. 
Felsen treten nur wenig zu Tage. Ezs scheint viel 
Glimmer vorhanden zu sein. Ich fand häufig 
thalergroße Stücke davon am Wege. 
Das ganze Land ist außerordentlich gut be- 
wässert. In fast allen Thälern fließen kleine klare 
Bäche mit eiskaltem Wasser. Tägliche dichte Nebel 
und häufige, das ganze Jahr hindurch fallende 
Regenschauer geben dem Gebirgsland dauernd reichlich 
Feuchtigkeit. Die Folge davon ist dann eine immer 
anhaltende Fruchtbarkeit des Bodens. 
Hungersnoth soll es in Iraku nach Aussage der 
Eingeborenen niemals geben, und falls Heuschrecken- 
schwärme zuweilen die eine Ernte vernichten, so 
haben die Wambulu sogleich wieder Gelegenheit, neu 
zu pflanzen, so daß sie niemals in Noth gerathen 
können. Die Wambugwe, welche sehr häufig unter 
Mißernten zu leiden haben, pflegen dann stets ihren 
Bedarf an Getreide im reichen Iraku zu decken. 
Das Land ist sehr gut angebaut. Ausgedehnte 
Schamben mit Mais, Mtama, Uwelo, Bohnen und 
süßen Kartoffeln erstrecken sich selbst bis auf die 
Bergkuppen. 
In Sironga hatte der Kaufmann Köther vor 
Jahren europäische Kartoffeln durch einen Msuaheli 
anpflanzen lassen, die letzterer dann ohne neue Saat 
weiter gesetzt hat und die noch jetzt vorzüglich ge- 
diehen waren. Hierdurch dürfte der Beweis erbracht 
sein, daß auch europäische Gemüse in jenen Land- 
schaften gut gedeihen werden. 
Dort, wo die Emgeborenen keine Felder bebaut 
haben, befinden sich saftige Viehweiden. Die Gras- 
»2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.