Hholt Klage darüber führen gehört, daß die von
K auflustigen gewünschten Farmen an diese nicht
verkauft worden seien. Nach dem kürzlich veröffent-
lichten Generalversammlungsbericht der Gesellschaft
ist aber anzunehmen, das neben der Ausbeutung
der Minenrechte auch eine planmäßige Besiedelung
des Landbesitzes nunmehr in Angriff genommen
werden wird.
Was die Benutzung des Landes anbelangt, so
darf man nach den bisher gemachten Erfahrungen
wohl drei Zonen unterscheiden: den Süden, der sich
vornehmlich und zwar, wie Kenner behaupten, sehr
gut für Kleinviehzucht, aber auch für Rindvieh= und
Pferdezucht eignet, die mittlere Zone, in der
lohnende Rindviehzucht getrieben werden kann, und
den Norden, der allem Anscheine nach neben Groß-
und Kleinviehzucht Ackerbau und Forstwirthschaft
Zestattet. Eine nicht genügende Berücksichtigung
dieser von der Natur gebotenen Benutzungsgrenzen
hat schon zu manchen Enttäuschungen und Verlusten
geführt; aber aus diesen Erfahrungen kann der neu
Hinzukommende lernen.
Die Aufragen erstrecken sich auch darauf, ob
Zuchtvieh im Lande zu haben sei und zu welchen
Preisen. Darauf ist zu erwidern, daß die aus
anderen Theilen Südafrikas Emwandernden, wenn
irgend möglich, Zuchtvieh mitbringen sollten. Freilich
ist hier auch Vieh zu bekommen; indessen halten die
hiesigen Farmer verständigerweise ihr gutes Zucht-
material nach Kräften fest. Von einer klaren Preis-
bildung für Zuchtvieh kann man unter diesen Um-
ständen kaum reden. Allenfalls kann der zeitige
Durchschnittspreis für eine Kuh auf 160 bis 200 Mk.,
für ein Mutterschaf auf 12 bis 15 Mk., für eine
Afrikaner Ziege auf 10 bis 12 Mk. angegeben
werden. Zugochsen und große Schlachtochsen sind
in genügender Menge im Lande zu erhalten. Der
zeitige Preis kann auf 200 Mk. für das Stück an-
gegeben werden. 2= bis 8 jährige Ochsen sind in
großen Mengen zum Preife von 60 bis 100 Mk.
für das Stück zu haben. Wollschafe und Angora-
Ziegen müßte ein Züchter auf jeden Fall mit-
bringen.
Für den Absatz von Schlachtvieh kommt außer
dem Schutzgebiete selbst das übrige Südafrika in
Betracht; dabei ist darauf hinzuweisen, daß Trans-
vaal im Jahre 1899 für mehr als 20 Millionen
Mark Vieh aus dem Oranje-Freistaat und der Kap-
kolonie eingeführt hat. Für den Süden ist ferner
die nach dem Urtheile von Sachverständigen aus-
sichtsvolle Wollschaf= und Angorazucht in Berück-
sichtigung zu ziehen.
Zum Schlusse sei noch bemerkt, daß der Ein-
wanderungslustige, bevor er mit Hab und Gut
hierher kommt, am besten vorher das Land besucht
und sich darüber unterrichtet, wo er den seinen Ab-
sichten und Verhältnissen am besten entsprechenden
937
Niederlassungsort findet. Der Südafrikaner kann
dies ja auch verhältnißmäßig leicht thun. Auch#
diesen Punkt berücksichtigen die Ansüch geneigt, die
und wünschen Bescheid, auf welchem Werß sich aber
zweckmäßigsten hierher gelangt, ob mit über das
Wagen über Land oder über Kapstadt—Swakoe#n
mund. Der Weg über Land bietet den Vortheil,
daß der Reisende auf der Reise schon einen großen
Theil des Landes kennen lernt. Die Wege im
Süden des Schutzgebietes sind gut. Wer über
Kapstadt—Swakopmund kommt, kann die Reise von
Swakopmund bis Windhoek bei Benutzung der Eisen-
bahn und Postkarre in sechs bis sieben Tagen
zurücklegen. Schließt er sich einem Frachtfahrer an,
so kann er, wenn nicht besonders ungünstige Um-
stände eintreten, etwa 14 Tage auf die Reise
rechnen.“
Deutsch-Meu-Guinra.
Die Pflan zung Derbertshöhe.
Die der Neu-Guinea-Kompagnie gehörige Pflan-
zung Herbertshöhe, in Neu-Pommern im Bismarck-
Archipel gelegen, welche aus den Pflanzstationen
Kenabot, Raniolo und Gunana besteht, hatte im
letzten Jahre 750 ha unter Kultur, und zwar mit
Kokospalmen und Baumwolle gemischt 368 ha, mit
Kokospalmen allein 311 ha, mit Kapok 52 ha und
mit Kaffee 12 ha, weitere 7 ha find für Wege und
bauliche Anlagen verwendet; außer dem Administrator
waren sieben Weiße auf der Pflanzung thätig, darunter
ein Maschinist und ein Zimmermann; ferner wurden
640 farbige Arbeiter beschäftigt.
(Tropenpflanzer.)
Hamva.
Infeormationsreise des Raiserlichen Gouverneurs.
In der Zeit vom 7. bis 21. Oktober d. Is. hat
der Kaiserliche Gouverneur eine Informationsreise um
die Inseln Upolu und Savaii ausgeführt, über die
ein vorläufiger Bericht vorliegt. Es geht daraus
hervor, daß der Gouverneur überall mit großer
Ehrerbietung ausgenommen wurde, daß er in zahl-
reichen Versammlungen in den Fonohütten Auf-
klärung über die neue Regierung und Verwaltung
gab, und daß es ihm gelang, eine Reihe von Streitig-
keiten zu schlichten und Beschwerden abzustellen. Auch
in den wenigen Fällen, in denen er anfänglich auf
Schwierigkeiten stieß, gelang es ihm durch gütliche
Zurede, seinem Willen Achtung zu verschaffen. In
Bezug auf die wirthschaftlichen Verhältnisse Savaiis
ist u. A. hervorzuheben, daß von dem Pater Huberty
in Palauli die Fruchtbarkeit der hinter diesem Dorfe
gelegenen Ländereien gerühmt wurde, die nach seinen
Angaben meilenweite ebene Flächen bilden. Der
Pflanzer Williams erzählte, daß die Umgebung von
Salaelua vorzügliche Bodenverhältnisse aufzuweisen