Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

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10. April ging aus dem Missionshause zu Limburg 
vieder eine Expedition nach Kamerun ab, bestehend 
ms zwei Priestern und zwei Laienbrüdern. 
Aus fremden HAolonien und 
Produhtionsgebieten. 
Aubenhandel Britisch-Indiens in den Monaten 
April zgoo bis Jannar 100). 
  
  
Einfuhr. 
April bis Januar 
1899/1900 1900/1901 
Werth in Rupien 
1. Lebende Thiere . 2750 354 4400 388 
2. Lebensmittel und Getranie: 
a) Zucker 28 463 182 45 750 874 
b) andbere Waaren. 47 545 6“77 54 798 689 
3. Metalle und Metallwaaren: 
a) Eisenkurz= und Messer- 
schmiedewaaren 7 - 
plumthaaren..1323868615184744 
l)Metalle. 3679573150559707 
chaichknen.. 2121784818219601 
d. Eisenbahnmaterial außer 
Regierungsbedarf). . 25427 811 10271740 
4. Chemikalien, Drogen, Arz— 
neien, Narkotika, i und 
Gerbemittel . 16 058 643 18 307727 
5. Oele: 
a) Mineralöle 23 475 560 26264 894 
b) andere Oele. 2:096 420 2 464 471 
3. Rohmaterial u. unbearbeitete 
Artikel . 31 991 062 31 923 603 
7. Ganz- und Halbfabrikate: 
a) Baumwollengarn 20 477 954 20 419 309 
bi baumwollene Zeugwaaren 221 213 622 208 666 202 
c) andere Waaren 104 716 556 112 411 661 
Jesammtwerth d. Waareneinfuhr 595 469 105 619 643 610 
Gold 78 945787 88 725 501 
Silber. 81 102 235 36241 500 
Zusammen. 755 517 127 744 610 611 
Ausfuhr. 
April bis Januar 
1899/1900 1900/1901 
Werth in Rupien 
1. Lebende Thiere . 1 617 881 1 776 308 
2. Lebensmittel und Getränke= 
a) Reis 92 060 575 93 006 024 
b) Weizen und Wethemweh 42 496 528 3433 955 
c,e Thee 88 432 879 90280 468 
4/ andere Artikel. . 30 575 911 20 481 153 
3. Metalle und Metallwaaren. 1·724 312 4010 254 
1. Chemilalien, Drogen, Arz- « 
neien, Narkotika, Färb= und 
Gerbemittel: 
a Onpium . 66 970 196 81 046 287 
b Indigo 20 117 180 12 580 083 
Jßch andere Artikel. 11 248 556 10 783 014 
5. Oele 6770 232 5 468 900 
6. Rohmaterial u. unbearbeitete 
Artikel: 
a) Baumwolle 78 658 422 70 505 807 
Lben dut .. 71 462 5321 94 458 330 
en Oelsaat .. 87 510 677 77772337 
d, andere Artikel 99 805 338 105 221 369 
  
April bis Januar 
  
  
1899/1900 1900/1901 
Werth in Rupien 
7. Ganz= und Halbfabrikate: 
a) Baumwollengarn 60 306 365 31 827256 
b) baumwoll. Zeugwaaren 11 077 614 12601 544 
c) andere Artikel. 103 926 751 127 995 133 
Gesammtwerth d. Waarenausfuhr 874 761 938 843 248222 
Gold. 20 017741 38 132364 
Silber . 52 873 434 31 098 636 
Wiederausfuhr fremder Waaren 27 183 790 26 622 406 
Zusammen . 974 836 903 939 101 628 
(The Board of Trade Journal.) 
Perschiedene Mittheilungen. 
Wirthschaftlicher Werth der Tbeekultur für die 
deutschen Rolonien. 
In den „Beiheften zum Tropenpflanzer" schreibt 
Dr. Schulte im Hofe am Schluß einer ausführ- 
lichen Arbeit über die Kultur und Fabrikation von 
Thee in Britisch-Indien und Ceylon: 
„Wie ich bei Besprechung der geschichtlichen Ent- 
wickelung der Theekultur in Indien ausgeführt habe, 
dauerte es viele Jahre, bevor diese Industrie festen 
Fuß gefaßt hatte, um dann in den letzten Jahr- 
zehnten in Indien sowohl als wie in Ceylon sich 
ganz rapide auszudehnen. Heute betheiligt sich 
England in diesen beiden Ländern mit 50 péCt. an 
der Weltproduktion, die im Jahre 1899 rund 
263000 000 kg im Werthe von 307 000 000 Mk. 
betrug. 2 750 000 kg im Werthe von 4⅛/ Millionen 
Mark wurden hiervon in Deutschland konsumirt. 
Ganz selbstverständlich drängt sich uns bei diesen 
Zahlen die Frage auf, ob wir nicht auch in unseren 
deutschen Kolonien Thee bauen können, ob es nicht 
auch für Deutschland angebracht ist, diese Kultur in 
unseren Kolonien einzuführen. 
Daß in verschiedenen Distrikten der deutschen 
Kolonien der Thee nicht nur gut gedeihen wird, 
sondern daß Klima und Bodenverhältnisse in günstigen 
Höhenlagen derart sind, daß man auch mit Sicher- 
heit auf eine gute Qualität rechnen darf, dies unter- 
liegt für mich keinem Zweifel. 
Schwieriger aber ist es, die Frage zu beant- 
worten, ob man in der Lage sein wird, bei Ein- 
führung der Theekultur in deutschen Kolonien mit 
den englischen Pflanzungen in Indien und Ceylon 
zu konkurriren. Unter den augenblicklichen Verhält- 
nissen würde ich diese Frage verneinen. 
In den Theedistrikten Indiens und Ceylons 
liegen nämlich die Arbeiterverhältnisse viel günstiger 
als wie zur Zeit in unseren Kolonien, die für die 
Theekultur in Frage kommen könnten. Während 
unsere Pflanzungen nur auf männliche Importarbeiter 
angewiesen sind, wandern in die Theedistrikte Indiens 
und Ceylons ganze Familien aus. Da aber auf den 
Theepflanzungen ein großer Theil der Arbeit durch
	        
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