bildet. Ist der Leichnam beigesetzt, so wird über
dem Sarge ein Dach aus starken Bambusstäben her-
gestellt, das sest genug ist, um die darauf geschüttete
Erde zu tragen.
Im Januar d. Is. sand in Ho (Togo) eine
Generalkonferenz statt, woran elf Missionare von
der Norddeutschen Missionsgesellschaft theilnahmen.
Das Monatsblatt der Gesellschaft berichtet darüber:
Nicht weniger als 12 Gegenstände waren auf
die Tagesordnung gesetzt und nach ausführlichen
Reseraten eingehend besprochen. Den breitesten
Raum nahm die Verhandlung über die Gehülfen in
Anspruch: ihre Anstellung und Verwendung, Be-
bandlung bei eingetretenen Sündenfällen, Ordination,
Vereinfachung des Gehaltstarifes, Gründung einer
Pensions-, Witwen= und Waisenkasse. Die Stellung
der Schule zu den Forderungen der englischen Re-
gierung und zu den Wünschen der Eingeborenen
wurde beleuchtet, die Möglichkeit einer stärkeren
Heranziehung der Gemeinden zu finanziellen
Leistungen sowie die Herbeiführung eines häufigeren
Besuches auf den Außenstationen erwogen. Sprach-
liche Angelegenheiten, der Druck des Eohe-Kalenders
und der Evhe-Bibel, führten auf das litterarische
Gebiet, während die Besprechung der Speditions-,
Bau= und Kassenverhältnisse äußere Dinge von
großer Bedeutung betrafen. Sehr wichtig war auch
die Klarstellung der Beziehungen zu andern
Missionen. Schon diese Aufzählung der behandelten
Gegenstände zeigt, wie eifrig in den Konferenztagen
gearbeitet worden ist. „Es waren — so schreibt
Br. Däuble — Tage emnster Arbeit, ausgefüllt von
früh bis spät, zugleich aber auch Tage gesegneter
Gemeinschaft. Nicht weniger als acht Tage haben
wir zusammen berathen und dabei die Zeit nicht
mit unfruchtbaren Fragen vergendet. Ich habe den
bestimmten Eindruck mitgenommen, daß unsere Be-
rathungen fruchtbringend sein werden für den
Einzelnen, wie für unser ganzes Werk“.
Nach demselben Blatte ist am 1. Mai d. Js.
in Ho die Lehrerin Frl. Tolch verstorben. Am
9. September 1894 reiste sie nach Ho ab, um die
durch die Heimkehr von Frl. Roßmann freigewordene
Stelle an der Mädchenschule einzunehmen. Ende
April 1898 kehrte sie zur Erholung nach Hause zu-
rück, um schon im März des folgenden Jahres wieder
in ihre geliebte Arbeit zu ziehen. Sie hat dieselbe
bis kurz vor ihrem Tode in trefflicher Weise geleitet.
—— — — —
Mus fremden Kolonien und
Produktionsgebieten.
Die Uganda-isenbahbn.
Von der Uganda-Eisenbahn sind bis jetzt 772 km
Schienen gelegt. Auf einer Strecke von 816 km sind
453
die Erdarbeiten fertiggestellt. Mau erwartet, daß
die Strecke vor dem nächsten November bereits den
Viktoria Nyanza erreichen wird. Die Eisenbahn
soll nach Juni 1902 vollendet sein.
(La Dépeéche Coloniale.)
Seehandel Britisch= Indiens im Jahre z900.
Der Gesammtwerth des Außenhandels Britisch--
Indiens zur See, d. h. der Ein= und Ausfuhr, mit
Ausnahme des Küstenhandels und der Handels-
bewegung über die Landgrenzen sowie mit Ausnahme
der Ein= und Ausfuhr für Rechnung der Regierung,
stellte sich im Jahre 1900 auf 2 031 186 350 Ru-
pien, und zwar bezifferte sich die Einfuhr aus
896 236 821 Rupien und die Ausfuhr auf
1 134949 529 Rupien.
Die Einfuhr von lebendem Vieh erreichte einen
Werth von 4 468 478 Rupien, die Einfuhr von Eß-
und Trinkwaaren bezifferte sich auf 115 087 898
Rupien und die Einfuhr von Opium und Tabak auf
3 700 184 Rupien. Rohstosse wurden im Werthe
von 78 013 237 Rupien eingeführt, darunter für
43 375 194 Rupien rohe Spinnstosse und für
6 587 412 Rupien Metalle. Die Einfuhr von
Fabrikaten beanspruchte fast 58 pCt. des Gesammt-
werthes der Einfuhr, nämlich 518 838 945 Rupien,
wobei die Einfuhr von Textilwaaren allein sich auf
302 666 928 Rupien (d. i. mehr als ein Drittel der
gesammten Einfuhr) belief und die Einfuhr von
Metallwaaren auf 70 622 718 Rupien. Die Einfuhr
von Edelmetall und Münzen bezifferte sich auf
176 128 079 Rupien.
Die Ausfuhr von lebendem Vieh war ver-
hältnißmäßig unbedeutend und erreichte nur einen
Werth von 2221 209 Rupien; die Ausfuhr von
Eß= und Trinkwaaren belief sich auf 263 287 042
Rupien und die Ausfuhr von Opium und Tabak
auf 98 122 845 Rupien. Die Ausfuhr von Roh-
stoffen bildete dem Werthe nach rund 38 PCt. der
gesammten Ausfuhr und bezifferte sich auf 428 905 114
Rupien, wobei für 202 646 842 Rupien rohe Spinn-
stoffe und für 4 641 009 Rupien Metalle ausgeführt
wurden. Die Ausfuhr von Fabrikaten erreichte einen
Werth von 264 478 464 Rupien, au welcher Summe
die Textilwaaren mit 152 248 558 Rupien und die
Metallwaaren mit 2 416 153 Rupien betheiligt
waren. Die Ausfuhr von Edelmetall und Münzen
bezifferte sich auf 77 934 855 Rupien.
Schließlich sei noch erwähnt, daß der Werth der
im Jahre 1900 auf Landwegen nach Indien ein-
geführten Waaren 71 938 279 Rupien betrug und
der Werth der Ausfuhr über die Landgrenzen
61 876 641 Rupien.
(Nach The Bonurd of Trade Journal.)