kerung ist friedlich. In Ngombobeng, Ngombo und
Mombong wollten die Eingeborenen bei unserem
Nahen fliehen, kehrten aber auf Rusen des Häupt-
lings Adjebe zurück. Wir hörten dann, daß die
westwärts wohnenden Eingeborenen die Duallas der
Mangas-beach #c. durch die Behauptung, die Weißen
würden sie tödten, es sei ihnen verboten, nach Njassosseo
zu kommen 2c., dazu brachten, in den Weißen ihre
Feinde zu sehen. Im Gegensatz hierzu kamen die
Bewohner von Mbodamin uns entgegen, brachten
Palmwein, nahmen den Trägern die Lasten ab und
trugen sie bis Ninong.
Ninong, wo wir sehr gut ausgenommen wurden,
liegt 1000 bis 1200 m hoch am Westabhange des
Epochäkraters und ist der höchstgelegene Ort dieser
Gegend. Die einzelnen Farmen sind von schönen
Bananenpflanzungen und von sorgsam gepflegten
Bäumen umgeben. Der Baumwuchs hört oberhalb
Ninong fast ganz auf, nur einige Zwergpalmen,
Farnbäume und einige Büsche niedrigen Gesträuches
wachsen an den Abhängen der tiefeingeschnittenen
Rinnen und Thäler. Das nöthige Holz wird von
den Weibern fast drei Stunden weit von der Süd-
seite des Kraters, welcher vollständig bewaldet ist,
geholt. Fast jedes Stückchen Land bis hoch den
Epochä hinauf ist sorgfältig in Anbau genommen.
Hauptsächlich wird Miende gepflanzt. Einige ver-
wilderte Tabakpflanzen sah ich hier oben, die an-
scheinend sehr gut gediehen. Die Bevölkerung ist
groß und kräftig gebaut, aber sehr schmutzig. Be-
merkenswerth sind die sorgsam angelegten Wege.
4 bis 6 m breit, bald tief eingegraben, bald auf-
geschüttet, können sie mit den besten Feldwegen
Deutschlands in Konkurrenz treten.
Am 2. März bestiegen wir den Epochä, dessen
Umwallung wir nach etwa 1½ Stunden auf gutem
Wege erreichten. Der fast kreisrunde, ebene Boden
des Kraters hat einen Durchmesser von mindestens
3 km. Gegen Osten zu erheben sich einige größere
Kraterkegel und im südöstlichen Theile eine Menge
kleinere. Der südwestliche Theil ist sumpfig. Die
Umwallung erhebt sich im Südosten bis zu einer
Höhe von 250 bis 300 m über dem Kraterboden
und fällt im Süden gegen denselben fast senkrecht ab.
Im Norden und Nordwesten sind zwei tiefe Ein-
senkungen, so daß ich die Bildung eines größeren
Sees hier für ausgeschlossen halte. (Dr. Esch konnte
von seinem Standpunkte aus die Einschnitte in die
Umwallung nicht sehen.) Wir durchquerten den
Kraterboden und bestiegen die Kraterkegel. In zweien
von ihnen fanden wir in der Tiefe von 40 bis 50 m
prächtige smaragdgrüne kleine Seen, ähnlich den Berg-
seen in den bayerischen Alpen. Der kleinere See hat
eine ungefähre Größe von 120 m zu 70 m, der
größere eine solche von 200 zu 100 m.
Während nun Missionar Walker mit den Trägern
nach Ninong zurückkehrte, bestieg ich die höchste Er-
hebung des Epochä und überschritt von dieser aus
die ganze Umwallung, was etwa fünf Stunden in
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Anspruch nahm. Der Epochä bildet den nördl##n
Theil des Manengubagebirges und ist von den se-
lichen Theile, einem langgestreckten, von Westen ½
Osten laufenden, fast gleichhohen bewaldeten ###-
rücken, der im Osten in gewaltigem Wandebiim
endet, nur durch ein breites, flaches Hochthal gemn##
Im Norden und Osten breitet eine weite, anschener
gut bevölkerte Ebene sich aus. Im Huttergem
derselben erhebt sich schroff ein Hochplatean, dasmt.
viel niedriger zu sein scheint als das Man##.
gebirge, und noch weiter am Horizont erbeben f-
unzweifelhaft höhere Bergzüge. Im Südosten #
durch seine Massigkeit ein etwa 2000 m hohech
lirtes, bis zur höchsten Spitze bewaldetes Bergm'
auf. (Nlonakoberge?) Im Süden erblickt men 2.
Höhenzüge von Ndokoiponda, Mangamba u. #
Südwesten lagern über dem breiten Thal, do?
in den letzten Tagen durchschritten hatten, die Bab-
berge mit dem gewaltigen Kupé. Im Westen erbe
sich fern am Horizont die Rumpiberge. In Uur
westen liegt ein anscheinend endloses Bergia#
Zwischen diesem und dem Epochä ist der Thalb-
seltsam zerrissen; wie wenn mit einer Riesenpflugt
gewaltige Furchen gezogen wären.
Am folgenden Tage wollte ich auch die Cse-
des Epochä übersteigen und dann durch die er-
erwähnte Ebene südwärts um das Monenger
gebirge herum nach Njassosso zurückkehren. Um-
aufbrechend, erreichten wir um 8½ Uhr den Bod#ar
Epochäkraters und durchquerten diesen in der Kim
Nordwest— Südost, wobei wir zahlreiche lle-
Heerden von Ziegen und Schafen antrofen ##r-
Ueberschreiten der Umwallung im Südosten kenct-
wir eine Schar Eingeborener, die uns in eim er
sernung von 100 bis 150 m fortwährend sele
Da diese Schar immer mehr sich vergrößerte. r
ich halten und die Leute heranrufen. Es wen
Balong, die noch nie, wie sie sagten, Weiße gerr
hatten. Sie wollten uns sehen. Ihre Web.
hier oben die Felder bestellten, hätten uns l-
erblickt und Botschaft in ihre Dörfer gesandt S
erfuhren, daß sie in der Ebene nördlich des Ge#:
wohnen und ihr Land bis nach Bayong sich es
dehne. Zu dem Reitervolk (?) der Bayong huee-
man nur drei Tagereisen. Von der Existenz dar
oberen Abo wohnenden Balong wußten sie air
Nach einer halben Stunde trennten wir u
zogen in östlicher Richtung zunächst auf schler
Pfad durch Gestrüpp über ein Hochplatean, 7
stiegen wir in südöstlicher Richtung einem #e-
entlang auf gutem Wege zur Etene hinob. 8
sahen aus zahlreichen Dörfern, die versten
Bananenpflanzungen und kleinen Wäldem let
Rauch aufsteigen. Auf den Feldern arbeitern“
Weiber. Schon näherten wir uns dem noͤcn
Dorfe auf etwa 1 km, da hörten wir die Warnun
signale der Eingeborenen. Von Dorf zu Dors iür.
der Ruf. Der dumpfe Wirbel der Kriegsnor#t
drang zu unseren Ohren herauf, und bald erbliär