Wirthschaftliche Komitee möge sich mit den ost-
afrikanischen Kaffeepflanzungen in Verbindung setzen
zwecks Anstellung eines Sachverständigen zur
dauernden Kontrolle der Kaffeepflanzungen und zur
Bekämpfung der Schädlinge. 3. Das Kolonial=
Wirthschaftliche Komitee möge die nothwendigen
Mittel beschaffen zur Heraussendung eines Experten
nach Kamerun und Togo betreffs Studiums der
Rentabilitätsfrage von gedörrten und zu Mehl ver-
arbeiteten Bananen. — Die Anträge 1 und 2
wurden angenommen, der Antrag 3 erfordert weitere
Erhebungen.
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Titteratur.
Dr. Rudolf Fitzner: Deutsches Kolonial= Handbuch.
Bd. II. 2. Aufl. Hermann Peetel, Berlin.
Das „Deutsche Kolonial-Handbuch“ von Dr. Ru-
dolf Fitzuer, dessen zweiter Band soeben in neuer
erweiterter Auflage zur Ausgabe gelangt ist, wird
allen Kolonialfreunden willkommen sein. Der zweite
Band behandelt den deutschen Kolonialbesitz in Ost-
asien und in der Südsee, während die afrikanischen
Kolonien in dem schon im Frühjahr erschienenen
ersten Band zur Darstellung gebracht wurden. Die
Anlage des Werkes ist in den Grundzügen die gleiche
geblieben, das ungemein umfangreiche Material ist über-
sichtlich gegliedert und gestattetein schnelles Zurechtfinden;
zahlreiche Tabellen und Zusammenstellungen ermög-
lichen einen raschen Ueberblick über den Entwickelungs-
gang der Bevölkerung, des Ein= und Ausfuhrhandels,
des Plantagenbaues, der Finanzen 2c. der einzelnen
Schutzgebiete. Eine besondere Bereicherung haben die
Abschnitte erfahren, in denen eine Beschreibung der
einzelnen Ortschaften und Stationen gegeben wird.
Diese Darstellungen lassen erkennen, was an den
einzelnen Plätzen bisher geschaffen ist und welche
Aussichten sie für die Zukunft bieten.
Moritz Schanz: Ost= und Südafrika.
W. Süsserott, Berlin.
Auch dieses neueste Werk des Weltreisenden
M. Schanz, das Abessynien und Erythräa, das deutsche,
französische, englische, italienische und portugiesische
Ostafrika einschließlich der Komoren, Madagaskars und
der Maskarenen, die Burenstaaten und das britische
Südafrika behandelt, zeichnet sich durch Reichthum des
Inhalts und durch eine Darstellungsweise aus, die
das Interesse des Lesers an dem umfangreichen Stoff
von Anfang bis zu Ende wach erhält. Schanz will
in gedrängter Form eine Schilderung der europäischen
Besiedelung und der wirthschaftlichen Entwickelung
Ost= und Südafrikas geben, und sein Buch enthält
eine solche Fülle des Wissenswerthen, daß es den
Leser in kaum einer der hier in Betracht kommenden
Fragen im Stiche läßt. Mit Erfolg ist der Verfasser
dabei bestrebt gewesen, sich sowohl von Schönfärberei
wie von einem falschen Pessimismus fernzuhalten.
Mk. 10,—.
834
ss.s.——
Die einschlägigen Verhältnisse sind bis in die neueste
Zeit berücksichtigt, und ein reichhaltiges statistisches
Material ist in die Schilderungen verflochten.
Dr. Alfred Zummermann: Weltpolitisches. Beiträge
und Studien zur modernen Kolonialbewegung.
Berlin, Allg. Verein für deutsche Litteratur.
Der durch seine kolonial= und handelspolitischen
Arbeiten bekannte Verfasser behandelt in der vor-
liegenden Sammlung von Aufsätzen eine Reihe der
wichtigsten weltpolitischen Fragen unserer Zeit, so die
britische Ueberseepolitik und die Art ihrer Bethäti-
gung, die Entwickelung des imperialistischen Gedankens
in den Vereinigten Staaten von Amerika, die deutschen
Handelsinteressen in China, die wirthschaftliche Be-
deutung Afrikas 2c. Die Urtheile Zimmermanns
gründen sich auf sorgfältige geschichtliche und statiftische
Studien.
Dr. C. Velten: Reiseschilderungen der Suaheli.
Mk. 5,—. Göttingen, Vandenhoek & Ruprecht.
Das vorliegende Werk legt wiederum Zeugniß
ab für den emsigen Fleiß seines Verfassers, dem die
Suahelilitteratur, abgesehen von rein grammatischen
Arbeiten, schon manchen werthvollen Beitrag von
allgemeinem Interesse verdankt. Die „Reiseschil-
derungen“ sind die Uebersetzung seiner gleichzeitigen
in Kisuaheli erschienenen Publikation „Safari za
Wasuaheli“, die in dieser Form in erster Linie
sprachlichen und Unterrichtszwecken dienen soll. Dos
Werk enthält 7 Reiseberichte, niedergeschrieben nach
dem Diktat eingeborener Suaheli; drei Berichte
rühren von dem schon seit längerer Zeit in Berlin
lebenden Selim bin Abakari her, der schon in Stil
und Darstellungsweise die europäische Erziehung
verräth; zwei verdankt Velten dem jetzigen Suahelt
lektor vom Ortentalischen Seminar Mtoro bin Mweny
Bakari. Der Inhalt des Werkes rechtfertigt die
Uebersetzung. Mit Interesse erfahren wir aus dem
ersten Berichte die Details des Karawanen= und
Tauschhandels, wie er sich zur Zeit der deutschen
Besitzergreifung und z. Th. noch heute in Deutsch-
Ostafrika abspielt. Eine wahre Fundgrube für
den Historiker wie für den Ethnologen bilden die
Berichte Mtoro's über die Wadoe, ihre Geschichte,
ihre Sitten und Gebräuche, nicht minder seine Nach-
richten über Wazaramu. 1 Kein Zweifel, daß das
Buch den ihm gebährenden Lesertreis finden wird
Die Ausstattung macht der Verlagsfirma alle Ehre.
Das „Jahrbuch des deutschen Flotten-
Vereins“ (Preis 2 Mk. 50 Pf.) ist soeben in seinem
dritten Jahrgange — für das Jahr 1902 — bei
E. S. Mittler & Sohn, Berlin, erschienen. Bei der
Bearbeitung ist wiederum der Gedanke obwaltend ge-
wesen, ein Nachschlagebuch allen Denjenigen zu bieten,
welche sich für die deutsche Flotte und Alles das,
was mit ihr in Verbindung steht, wie Handel, Schiff
fahrt, Verkehr rc., interessiren. Vieles Material wird