Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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An Waaren, die einem Spezialzoll unterliegen, 
wurden im Etatsjahre 1900 die folgenden Mengen 
im Gesammtwerthe von 137 081 Mk. eingeführt: 
60 883 Liter Bier, 12 299 Liter Spirituosen, 
9254 Liter stille Weine, 1468 Liter Schaumwein, 
588 kg Tabak, 687 kg Cigarren und Cigaretten, 
27 Stück Feuerwaffen und 242 kg Schießpulver. 
Die Ausfuhr von landwirthschaftlichen Erzeug- 
nissen des Schutzgebietes erreichte im Etatsjahre 1900 
einen Werth von 1265799 Mk. gegen 1 485 416 Mk. 
im Jahbhre 1899. An Kopra gelangten im Etats- 
jahre 1900 6450 Tons im Werthe von 1257750 Mk. 
zur Ausfuhr gegen 7792 Tons im Werthe von 
1 469 108 Mk. im Jahre 1899. An sonstigen Er- 
zeuanissen wurden im Jahre 1900 ausgeführt: 
865 kg Ananas (433 Mk.), 2403 kg Kawawurzeln 
(5016 Mk.), 354 kg Tabak (708 Mk.) und 
1552 kg Kakao in Bohnen (1862 Mk.). 
Außerdem gelangten im Etatsjahre 1900 840 
Tons auf anderen Inseln der Südsee produzirte 
Kopra im Werthe von 163 800 Mk. zur Durchfuhr 
gegen 322 Tons im Werthe von 60 713 Mk. im 
Jahre 1899. 
Den Hafen von Apia liefen im Jahre 1900 
78 Schiffe an, 61 Dampser und 17 Segelschiffe 
von insgesommt 77 156 Registertons gegen 79 Fahr- 
zeuge, 57 Dampfer und 22 Segler von insgesammt 
93 863 Registertons im Jahre 1899. Die deutsche 
Flagge war an diesem Verkehr im Jahre 1900 mit 
5 Dampfern von 210 Registertons betbeiligt und 
1899 mit 9 Segelschiffen von 635 Reglstertons. 
(Samoanisches Gouvernements-Blatt.) 
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Aus dem Berriche der Wissionen und 
der Antkisklaverei-Bewegung. 
Das Jannarheft der Berliner Missionsberichte 
(Berlin 1) enthält den Schluß der Briefe des Mis- 
sionedwektors Gensichen, welche dessen Reise in 
Deutsch-Ostafrika (Konde-, Kinga-, Bena= und Hehe- 
land) betreffen. Die Rückreise erfolgte über Sansibar 
und Tonga. — Dasselbe Hest berichtet über den 
Eindruck, den die Verkündigung des Evangeliums 
auf die Muakatungilaschen Leute in der Gegend von 
Alt-Wangemannshöh gemacht hat. Seit der vom 
20. bis 29. Juli in Kidugala abgehaltenen Synode, 
wo 164 Katechumenen gerechnet wurden, ist die Zahl 
der Taufbewerber auf 210 gestiegen. 
Vom Kivusee schreibt der Br. Marcellinus 
(von den weißen Vätern) aus der Missionsstation 
St. Lambert in der Zeitschrift „Gott will esl“: 
Zu Dreien kamen wir hierher an den Kiousee, um 
eine neue Missionsstation zu gründen. Unsere An- 
kunft glich dem Emzug eines Königs in seine 
Hauptstadt: wir wurden von der Bevölkerung mit 
stürmischer Begeisterung empfangen. Wie die Unter- 
  
thanen ihren Fürsten als ihren Beschützer ansehen, 
so betrachten die Neger die Missionare, die sich bei 
ihnen niederlassen, als ihre Beschützer und mehr 
noch als ihre Väter. Gar ost hören wir die Neger 
zu uns sagen: „Ihr seid unsere Väter und Mütter.“ 
Und dies nicht ohne Grund, denn: wo vorhin 
Sklaverei war, herrscht, sobald der Missionar sich 
dort niederläßt, die Freiheit. Wo früher ein Krieg 
dem andern folgte oder schon neue ausbrachen, be- 
vor die alten ausgefochten waren, — dort herrscht 
nun der Friede, wenigstens in den allermeisten 
Fällen; nicht immer genügt unsere Anwesenheit, den 
Frieden aufrecht zu erhalten. Wo vormals nur 
Götzen verehrt und nur den bösen Geistern Opfer 
dargebracht wurden, dort wird nun der dreieinige 
und wahre Gott angebetet. Wo ehemals Laster 
und Schändlichkeiten an der Tagesordnung waren, 
werden nun von Vielen Tugend und Sittsamkeit 
ausgeübt. Kein Wunder also, daß dies auch dem 
einfältigen Neger emleuchtet, sei er Christ oder Heide, 
wenn er nur mit den Christen in Berührung kommt. 
Jeder verständige Negerhäuptling wünscht sich denn 
auch Missionare, die ihn sammt seinem Volk durch 
ihre Gegenwart erbauen und unterrichten. 
eine Besteigung des Götterberges in Kamerun. Am 
Schluß seiner Schilderung sagt er: Von der Höhe 
aus lassen wir unsere bewundernden Blicke schweifen 
über die Umgebung. Ein unbeschreiblich großartiges 
Bild thut sich vor unseren Augen auf. Unten, tief 
zu unseren Füßen das gewaltige Lavameer, in welches 
zahlreiche und mächtige Lavaströme sich ergießen. In 
diesem Meere, wohin man blickt, wie riesige Wogen, 
Gipfel an Gipfel, Krater an Krater, mit Oeffnungen, 
bald rund, bald hufeisenförmig, bald unregelmäßig 
geformt. Dann im Stemmeere zerstreut die zahl- 
reichen grünen Waldinseln, die dem ganzen Bilde 
einen ungeahnten Reiz verleihen. Diese unendliche 
Weite des in nordwestlicher Richtung wogenden 
Steinmeeres, welche der Blick nicht auf einmal um- 
fassen kann, mit dem im Süden abschließenden 
gewaltigen Bergesrand, welch eine wunderbare 
Scenerie! Den Abschluß des Gebirges nach Süd- 
osten bildet der vom Peak aus anfangs steil, dann 
aber langsam abfallende, weit ausgedehnte gewaltige 
Bergeshang, an dessen Fuß Victoria liegt. Bald 
allmählich abfallend, bald wild und steil, stürzen sich 
nach anderen Himmelsrichtungen hin die Lavaberge 
hinab in das Meer. Wir nehmen Abschied von dem 
wunderbaren Gebilde, das Gottes Hand geschaffen. 
Beim Absteigen fallen uns zahlreiche, mehrere 
Quadratmeter große Flecken im kurzen Büschelgras 
auf. Die geringen Vertiefungen sind angefüllt mit 
einer metlerhohen, feinen rothen und fast frischen 
Asche. Von einer steilen Anhöhe herunter steigend, 
gerathe ich in eine solche Vertiefung, und mich em- 
pfängt ein bemerkbares Wärmegefühl. Vielleicht sind 
diese Flecken die letzten dürftigen Spuren einer noch
	        
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