von den nördlich und östlich davon belegenen, be-
deutend niedrigeren Usagarabergen scharf abgegrenzt
wird. Einen gemeinsamen Namen für dieses Gebirge
giebt es nicht.
Oestlich von Buga liegt die auch noch zu Kwifia
gehörige Landschaft Ledingombe, welche zwar klein,
aber verhältnißmäßig stark von Wahehe bevölkert ist.
Sie ist ringsum von vollständig kahlen Bergen ein-
geschlossen, aber gut bebaut und fruchtbar.
Die oben bezeichneten, westlich des Bugabachs
liegenden Gebirge find, wenn auch nur spärlich, bis
auf die höchsten Spitzen bewaldet. Man gelangt
zunächst in die Landschaft Banganya, eine nach Norden
sonft abfallende Hochebene von ziemlich großer Aus-
dehnung mit schwacher Bevölkerung. Sie ist fast
ohne Wald. Die wenigen, sehr gut stehenden An-
pflanzungen der Bewohner und das gute Aussehen
des Rindviehs lassen auf Fruchtbarkeit des Bodens
schließen. Dasselbe gilt von der Landschaft Igwa,
ebenfalls eine nach Norden sanft abfallende Hochebene,
die von Yanganya nur durch einen Bach getrennt
wird. Igwa wird im Süden durch den Singeberg
abgeschlossen. Auf sanft ansteigendem Wege gelangt
man auf den Gebirgskamm, und plötzlich sieht man
sich vor einem tiefen Abgrunde, da der Singeberg
nach Süden zu scharf abfällt. Dem Auge bietet sich
eine herrliche Fernsicht nach Süden zu auf einen
großen Thalkessel, der auf allen Seiten von hohen
Bergen eingeschlossen zu sein scheint. Jenseits des
Dhallkessels schweift der Blick über den Kawembaberg
hinweg, der den Thalkessel nach Süden zu abschließt.
Am Südabhange dieses Berges fließt der Ruaha,
der aber nicht sichtbar ist, und noch weiter nach
Süden erscheinen in weiter Ferne die mächtigen
Berge Uhehes.
Der sehr beschwerliche, steile Abstieg in das Thal
zwischen unzähligen, mächtigen Felsblöcken hindurch,
die jeden Augenblick in die Tiefe zu stürzen drohen,
nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Der sehr
schwach bevölkerte Thalkessel ohne einheitlichen Namen
ist in seiner ganzen Ausdehnung mit dichtem niedrigem
Busch bestanden, in welchem eine rothblühende Aka-
zienart besonders zahlreich vertreten ist. Nur im
Westen und Osten an den Abhängen der Berge liegen
einige Wahehetemben. Um das Thal von Westen
nach Osten zu durchqueren, ist eine ganze Tagereise
erforderlich. Der Weg führt fast immer im sandigen
Bett des Kifingebaches, der nur in der Regenzeit
Wasser hat.
Jenseits des steilen Ostabhanges des Mangalissa-
berges liegt ein ausgedehntes, von zahlreichen Quell-
bächen gut bewässertes, vielfach sehr zerklüftetes
Hochplateau. Ueberall sieht man viel Steine und
Felsblöcke, dazwischen üppige Vegetation und lichte
Waldbestände. Der Marsch über dieses vollständig
unbewohnte Hochplateau dauerte etwa vier Stunden.
Den Abschluß nach Südosten bildet der Mohagati-
berg. Von ihm aus genießt man wieder eine herr-
liche Fernsicht über das breite Flußbett des Ruaha
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hinweg auf die Uheheberge. Der Abstieg ist ziemlich
steil, aber in zwei Stunden zu bewerkstelligen. Am
Fuße des Mohagati liegt die gut bewohnte und
fruchtbare Landschaft Ipera.
Am folgenden Tage erreicht man in der von
wenigen Wasagaraleuten bewohnten Landschaft Dodoma
den Ruaha. Der Weg führt dann stundenlang in
einem großen Bogen um den Mbagaberg herum, der
hier nahe an das Flußbett des Ruaha herantritt, und
man kommt dann nach Ueberschreiten des hier in den
Ruaha mündenden Mwegaflusses in die Landschaft
Marore und damit auf die Straße Kilossa—Iringa.
Die Gegend am Ruaha ist sehr wildreich (fast
sämmtliche Antilopenarten und sehr viele Flußpferde)
und infolgedessen auch reich an Raubzeug. Der
größte Schaden soll den Wildbeständen nach Aussage
der Eingeborenen durch die hier zahlreich in Rudeln
auftretenden Hyänenhunde zugefügt werden.
In Marore bietet sich Gelegenheit zu beobachten,
wie die dortigen Eingeborenen mittelst eines regel-
rechten Berieselungssystems ihre Felder bewässern,
was sonst im ganzen Bezirk Kilossa nicht vorkommt.
Vom Mwegafluß, der die Landschaft im Osten in
einem großen Haltbkreis abschließt, wird bei seinem
Eintritt in die Landschaft an einer Stelle, wo er
ein ziemlich starkes Gefälle hat, das Wasser in einer
etwas erhöht liegenden Rinne quer durch die Felder
abgeleitet. Von dieser Hauptrinne führen viele klei-
nere Rinnen in die etwas niedriger liegenden Felder.
Durch Oeffnen von Rinnen und Verstopfen solcher
an entsprechender anderer Stelle kann das Wasser
auf jeden Platz, wo es gerade hinkommen soll, ge-
leitet werden. ·
Da der Mwegafluß zu gewissen Jahreszeiten nur
wenig Wasser führt, haben die Leute, damit keine
Streitigkeiten entstehen, das Oeffnen und Verstopfen
der Rinnen und überhaupt die ganze Regelung der
Berieselung in die Hände eines erfahrenen alten
Mannes gelegt, dessen Anordnungen sich jeder Dorf-
einwohner zu fügen hat. Infolge dieser Berieselung
ernten die Leute jährlich mehrere Male.
Deuksch-Züdwelkafrika.
Die Landungsverbältnuisse in Swakopmund.
Nach neuesten Berichten aus Swakopmund scheint
die durch die dortige Hafenanlage herbeigeführte
Verbesserung der Landungsverhältnisse den gehegten
Erwartungen zu entsprechen.
Der für den Hafen beschaffte, auf der Werft von
L. Meyer in Papenburg erbaute kleine Schleppdampfer
„Pionier“" hat sich gut bewährt. Die ersten Versuche,
eine Verbindung zwischen Land und dem auf der
Rhede liegenden Schiff herzustellen, wurden am 22.
und 26. Februar bei schlechtestem Wetter und schwerster
See unternommen. An letzterem Tage, an welchem
der bisher bewerkstelligte Verkehr an der alten Lan-